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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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hinten fast bis zum Boden reichten. Der Rücken selbst schien in zwei Häl f ten geteilt, bei denen es sich vor Urzeiten um Hornflügel gehandelt haben mochte, doch nun waren die beiden Te i le an den Berührungsstellen zusammengewachsen und bildeten einen einheitlichen starren goldenen Panzer. Der Kopf des Wesens war unter den Panzer gezogen, doch die Augen waren deutlich zu sehen, und natürlich die Kieferwerkzeuge.
    Ich wußte, daß das Wesen Priesterkönige töten konnte.
    Am meisten belastete mich die Sorge um die Sicherheit Vikas. Mit gezogenem Schwert machte ich mich zum Kampf bereit.
    Das Wesen schien verwirrt zu sein und machte keine Anstalten, anzugreifen. Zweifellos war ihm in seinem la n gen Leben Ähnliches noch nicht vorgekommen. Es wich ein Stück zurück und zog den Kopf noch tiefer unter den Panzer. Es hob die langen, röhrenförmigen Zangen vor die Augen, als wollte es sie vor dem Licht schützen.
    Da fiel mir ein, daß das Licht der Mul-Fackel das W e sen vielleicht geblendet hatte. Vielleicht wirkte auch der Geruch des flackernden Lichts auf den empfindlichen Geruchssinn des Goldenen Käfers ein, so daß er sich v o rübergehend nicht zurechtfand.
    Offensichtlich begriff das Wesen noch nicht, was sich in seiner Höhle abgespielt hatte.
    Ich ergriff die Mul-Fackel und schwenkte sie in Ric h tung Käfer, in der Erwartung, daß sich das Tier hastig z u rückziehen würde, aber es geschah nichts, außer daß er die kneiferartigen Arme hob. Das kam mir sehr unnatü r lich vor, als sei das Wesen blind, oder eine blinde, fleischfressende Pflanzenwucherung. Eins wurde mir klar: Der Käfer fürchtete mich oder die Flamme nicht.
    Ich zog mich einen Schritt zurück, und das Wesen rückte auf sechs kurzen Beinen vor.
    Ich überlegte, daß ich dem Wesen wahrscheinlich kaum zu schaden vermochte, besonders wenn es seinen Kopf unter den Panzer gezogen hatte. Dies bewirkte n a türlich auch, wie ich hoffte, eine Einengung seiner Si n neswahrnehmungen – weniger das Sehvermögen, auf das sich die Priesterkönige und dieses Höhlenwesen wah r scheinlich ohnehin nicht verließen, sondern eher der G e ruchssinn der kurzen Fühler, die ebenfalls ein Stück unter dem hornigen Panzerrand verschwunden waren.
    Ich steckte das Schwert in die Scheide und kniete n e ben Vika nieder, ohne den Blick von dem Wesen zu nehmen, das etwa vier Meter vor mir verhielt.
    Ich tastete auf Vikas Gesicht herum und schloß ihre Augen, damit sie nicht länger blind ins Leere starrte.
    Ihr Körper war noch starr von dem Gift, das die Lä h mung hervorgerufen hatte, aber schon kam sie mir wä r mer und weniger steif und reglos vor – wahrscheinlich begann sich bereits auszuwirken, daß ich die Eier en t fernt hatte.
    Als ich das Mädchen berührte, kam der Käfer einen weiteren Schritt näher.
    Er begann zu zischen.
    Dieses Geräusch schockierte mich einen Augenblick, denn ich war an das unheimliche Schweigen der Prieste r könige gewöhnt.
    Jetzt begann das Insekt, seinen Kopf unter dem gold e nen Panzer hervorzustrecken, und die mit Goldhaaren b e setzten Antennen wanden sich hin und her und erkundeten die Höhle.
    Mit dem rechten Arm hob ich Vika über meine Schu l ter und stand auf.
    Das Zischen wurde lauter.
    Offensichtlich wollte der Käfer nicht, daß ich Vika aus der Höhle trug.
    Meine Last auf der Schulter, die Mul-Fackel in einer Hand, so ging ich langsam rückwärts auf einen Tunne l ausgang zu.
    Das Wesen folgte mir, verharrte jedoch, als es das Mooslager erreichte und zwischen den Überresten der zertretenen Eier herumzusuchen begann.
    Ich hatte keine Vorstellung, wie schnell der Käfer z u stoßen konnte; trotzdem machte ich kehrt und eilte durch den Gang, so schnell ich konnte. In Anbetracht seines Gewichts und seiner dünnen Beine hoffte ich, daß das I n sekt nicht allzu beweglich war.
    Etwa eine Ehn später hörte ich aus der Höhle einen der seltsamsten und entsetzlichsten Laute, der mir je in den Ohren geklungen hatte – ein langer, wilder, verzweifelter Hauch, mehr ein Ausatmen, fast ein Zischen, fast auch ein Schmerzensschrei, ein Laut des Erkennens und der Qual. Ich blieb stehen und lauschte.
    Nun hörte ich deutlich, daß der Goldene Käfer die Ve r folgung aufgenommen hatte.
    Ich rückte Vika auf meiner Schulter zurecht und setzte meine Flucht fort.
    Nach wenigen Ehn blieb ich wieder stehen. Offensich t lich traf meine Vermutung zu: der Käfer kam nur lan g sam voran. Und doch wußte ich, daß er sich dort hinten

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