GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor
des näherkommenden Käfers.
»Treib ihn fort«, sagte sein Übersetzungsgerät.
Mit einem Freudenschrei stürzte ich mich auf den K ä fer, gefolgt von Vika und den anderen. Gemeinsam g e lang es uns, das schillernde Insekt zu vertreiben.
Wir kehrten zu Misk und Kusk zurück, die sich wieder beruhigt hatten.
»Bring uns zur Anlage der Muls«, sagte Misk.
»Ich führe euch«, rief Al-Ka.
Misk wandte sich an mich. »Ich wünsche dir alles G u te, Tarl Cabot, Mensch.«
»Warte«, sagte ich, »ich komme mit.«
»Du kannst uns nicht mehr helfen«, erwiderte er. »Geh an die Oberfläche. Stell dich in den Wind und betrachte noch einmal Himmel und Sonne.«
Ich hob die Hände, und Misk berührte sie sanft mit se i nen Fühlern.
»Ich wünsche dir alles Gute, Misk, Priesterkönig«, sa g te ich.
Misk drehte sich hastig um und eilte davon, gefolgt von Kusk und den anderen.
Vika und ich blieben allein im zerfallenen Nest zurück.
Über unseren Köpfen schien plötzlich das ganze Hö h lendach aufzureißen; eine Sekunde lang hing alles in der Schwebe.
Ich griff Vika, riß sie mit mir fort und floh aus dem Komplex.
Die Angst beflügelte mich, mir war fast, als ob ich schwebte. Als ich den Höhlendurchgang erreichte und mich umsah, schien die ganze Riesenhalle in sich z u sammenzusinken; die Decke senkte sich wie zu Schne e flocken aufgelöst herab.
Ich spürte den Schwerkraftunterschied und fragte mich, wie lange es dauern mochte, bis Gor auseinanderbrach und sich zu einem Staubgürtel im Sonnensystem vertei l te.
Vika war in meinen Armen ohnmächtig geworden.
Ich eilte durch die Tunnel, ohne zu wissen, was ich tun sollte, wohin ich mich wenden konnte.
Dann fand ich mich plötzlich im ersten Nestkomplex wieder, wo ich meinen ersten Priesterkönig gesehen ha t te. Wie im Traum erklomm ich die kreisförmige Rampe, die zum Fahrstuhl führte. Doch am Ziel angekommen, fand ich nur den offenen Schacht.
Die Tür war aufgebrochen worden, und Trümmer lagen im Schacht. Es waren keine Kabel vorhanden, und ich konnte das zerschmetterte Dach des Fahrstuhlkorbes e i nige Meter unter mir erkennen.
Ich schien im Nest gefangen zu sein.
Dann entdeckte ich fünfzig Meter weiter eine ähnliche Tür, die allerdings kleiner war. Mit Riesensätzen eilte ich hinüber und legte den Hebel herum.
Die Tür öffnete sich, und ich sprang hinein und drückte auf den höchsten Knopf an der Kabinenwand. Die Tür schloß sich, und der Aufzug stieg aufwärts.
Als die Türflügel vor mir wieder auseinandergingen, befand ich mich im Saal der Priesterkönige, dessen große Kuppel nun zerbrochen war. Trümmer bedeckten den Saalboden.
Ich hatte den Fahrstuhl entdeckt, den Parp damals b e nutzt hatte, als er vor meinen Augen verschwand – Parp, der sich später geweigert hatte, mir ein Netz einzupfla n zen, der der Untergrundbewegung gegen Sarm angehörte. Als er mich damals hier begrüßte, hatten zweifellos die Priesterkönige aus seinem Mund gesprochen – aber jetzt war der Beobachtungsraum ebenso vernichtet wie ein Großteil des Nestes, und niemand konnte sein Netz akt i vieren.
Vika auf den Armen, so trat ich vor den Thron der Priesterkönige.
»Sei gegrüßt, Tarl Cabot«, sagte eine Stimme.
Ich blickte auf und sah Parp, der pfeiferauchend auf dem Steinsitz lehnte.
»Du darfst hier nicht bleiben«, sagte ich und blickte mich unruhig um.
»Wohin soll man gehen?« fragte Parp und blickte Vika an. »Sie ist sehr schön – wie ihre Mutter.«
»Ja.«
»Ich wünschte, ich hätte sie besser gekannt«, sagte Parp. »Aber ich war ein unwürdiger Vater für so ein Mädchen.«
»Du bist ein sehr mutiger Mann.«
»Ich bin klein und häßlich und schwach und verdiene die Verachtung meiner Tochter.«
»Ich glaube, sie würde dich nicht mehr verachten.«
»Sag ihr nicht, daß ich sie gesehen habe. Sie soll Parp, den Narren, vergessen.«
»Warum bist du hierher zurückgekehrt?« fragte ich.
»Um mich noch einmal auf diesen Thron zu setzen«, sagte er und lachte leise.
»Du bist von der Erde, nicht wahr?«
»Das ist lange her«, sagte er. »Ich habe mich nie an diese Fußbodenhockerei gewöhnt, und der Thron hier ist der einzige vernünftige Sitz im ganzen Gebirge.«
»Du bist Engländer?«
»Ja.«
»Auf einer Akquisitionsreise nach Gor gebracht.«
»Natürlich.«
Parps Pfeife war ausgegangen. Er begann frischen T a bak aus dem Beutel zu holen, den er am Gürtel trug.
»Wie lange ist das her?«
Die geringe Gravitation erschwerte
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