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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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dem Wagen Kutaituchiks gestohlen.« Er sah mich an. »Man sagt, sie sei wertlos.«
    »Vielleicht«, sagte ich, »aber ich gehe wohl trotzdem nach Turia und sehe mich mal danach um. Stoße ich zufällig darauf, nehme ich sie vielleicht mit und bringe sie mit zurück.«
    »Wo soll deiner Meinung nach die goldene Kugel liegen?«
    »Ich vermute, daß sie sich irgendwo im Palast Saphrars, eines turianischen Kaufmanns, befindet.«
    »Das ist interessant«, sagte Harold, »denn ich hatte mir gedacht, ich versuche mal mein Glück in den Vergnügungsgärten eines turianischen Händlers namens Saphrar.«
    »Das ist wirklich interessant. Vielleicht ist es derselbe Mann.«
    »Möglich«, sagte Harold. »Ist er klein, ziemlich dick, mit zwei gelben Zähnen?«
    »Genau.«
    »Das sind Giftzähne – eine turianische Sitte.«
    »Ich werde versuchen, mich nicht beißen zu lassen.«
    Dann saßen wir noch eine Zeitlang beisammen, ohne etwas zu sagen, und ich sah ihm beim Essen zu. Der Wagen, an dem er saß, gehörte nicht ihm. Er hatte auch keine eigene Kaiila. Soviel ich wußte, besaß Harold kaum mehr als die Kleidung am Leibe, seine Waffen und das Fleisch, das er aß.
    »Du wirst in Turia umkommen«, sagte Harold.
    »Vielleicht.«
    »Du weißt ja nicht einmal, wie du in die Stadt kommst«, sagte er.
    »Das stimmt.«
    »Ich kann nach Belieben in die Stadt«, sagte er. »Ich kenne einen Weg.«
    »Vielleicht kann ich dich begleiten.«
    »Vielleicht«, sagte er und wischte seine Quiva am Ärmel ab.
    »Wann gehst du nach Turia?« fragte ich.
    »Heute nacht.«
    Ich sah ihn an. »Warum hast du so lange gewartet?«
    »Kamchak sagte mir, ich sollte auf dich warten«, erwiderte er lächelnd.

16
     
     
    Der Weg nach Turia, den mir Harold der Tuchuk zeigte, war nicht angenehm, aber ich ließ mich nicht beirren.
    »Kannst du schwimmen?« fragte er.
    »Ja«, sagte ich.
    »Ich war früher Badesklave in den öffentlichen Bädern Turias. Jede Nacht wurden die Becken geleert und gesäubert, und ich gehörte zu den Männern, die sich darum kümmern mußten«, sagte er. »Ich war erst sechs Jahre alt, als ich nach Turia kam, und ich lebte elf Jahre in der Stadt.«
    »Sind die Mädchen, die sich bei Tag um die Badenden kümmern, wirklich so hübsch, wie behauptet wird?« fragte ich.
    »Vielleicht«, sagte er. »Ich habe sie nämlich nie gesehen – am Tag waren ich und die anderen Sklaven in einem dunklen Raum angekettet, um Kräfte für die Nachtarbeit zu sammeln.«
    »Wie konntest du dann fliehen?«
    »Nachts, wenn wir die Becken reinigen mußten, wurden uns die Ketten abgenommen – damit sie nicht rosteten. Man fesselte uns nur mit Halsbändern aneinander. An das Seil kam ich übrigens erst mit vierzehn – vorher durfte ich mich nach Belieben in den Becken tummeln und machte auch Botengänge für den Bademeister – in diesen Jahren lernte ich schwimmen und wurde mit den Straßen Turias vertraut. Als ich siebzehn war, fand ich mich plötzlich am Ende des Seils, kaute es durch und versteckte mich, in dem ich mich an einem Brunnenseil herabließ. Das Wasser unten war in Bewegung, und ich tauchte hinab und fand einen Spalt, den ich durchschwamm. Ich kam in einen Tunnel und erreichte schließlich ein flaches Becken, das Überlaufbecken für den Brunnen; wieder schwamm ich unter Wasser und erreichte schließlich einen Felstunnel, durch den ein Fluß strömte, zum Glück nicht ganz bis obenhin. Und der Tunnel endete – hier.«
    Harold deutete auf einen Spalt zwischen zwei Felsen, knapp dreißig Zentimeter breit, durch den ein unterirdischer Bach quoll und in einem kleinen Fluß mündete, aus dem Aphris und Elizabeth oft Wasser für die Wagenbosks geholt hatten.
    Wortlos steckte Harold seine Quiva zwischen die Zähne, befestigte ein Seil mit Haken an seinem Gürtel und verschwand unter Wasser. Ich folgte ihm, mit Quiva und Schwert bewaffnet.
    An die nun folgende Reise erinnere ich mich nicht gern. Ich bin zwar ein guter Schwimmer, aber es schien mir, als müßten wir pasangweit gegen eine starke Strömung anschwimmen. An einer Stelle im Tunnel verschwand Harold plötzlich unter Wasser und ich folgte ihm. Schweratmend tauchten wir in dem kleinen Becken auf, das aus dem Unterwasserfluß gespeist wurde. Hier verschwand Harold erneut, und ich machte es ihm nach. Erst nach langer Zeit kamen wir wieder ins Freie, diesmal am Grund eines gekachelten Brunnenschachtes. Es war ein ziemlich großer Brunnen vielleicht fünf Meter im Durchmesser. Einige Zentimeter

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