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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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aus Ko-ro-ba?« fragte der Wächter verblüfft.
    »Ich!« erwiderte ich, ohne zu wissen, was ich sonst hätte sagen sollen.
    »Hier ist das Mädchen«, sagte Harold. »Hier, nimm sie!«
    Der Wächter stieß sein Schwert wieder in die Scheide zurück und fragte: »Was ist da unten eigentlich los? Wer seid ihr?«
    »Stell jetzt keine Fragen!« sagte Harold heftig. »Hier ist das Mädchen – halt sie fest!«
    Der Wächter zuckte die Achseln, und als er Hereena von Harold übernahm, kniff ich die Augen zusammen, denn der Junge streckte den Mann mit einem Schlag ins Reich der Träume, der auch einen Bosk gefällt hätte. Ehe sie mit dem Bewußtlosen zu Boden sank, brachte Harold seine Hereena wieder an sich. Dann stieß er den Mann durch die Falltür ins nächste Stockwerk hinab.
    Der zweite Wächter war auf der anderen Seite des Dachs mit einer Tarnfessel beschäftigt. Er hatte bereits zwei Vögel freigelassen, indem er sie mit einem Tarnstab vom Dach trieb.
    »Du da!« brüllte Harold. »Laß noch einen Tarn frei!«
    »Gut«, sagte der Mann. Er ließ einen weiteren Vogel frei, der mit gewaltigen Flügelschlägen vom Dach aufstieg.
    »Komm her!« befahl ihm Harold.
    Der Wächter kam über das Dach gelaufen. »Wo ist Kuruus?« fragte er.
    »Unten«, informierte ihn Harold.
    »Wer seid ihr?« wollte der Wächter wissen. »Was geht hier vor?«
    »Ich bin Harold von den Tuchuks«, erwiderte Harold.
    »Was tut ihr hier?« fragte der Wächter verblüfft.
    »Bist du nicht Ho-Bar?« wolle Harold wissen. Das war ein weitverbreiteter Name in Ar, von wo die Tarnsöldner kamen.
    »Ich kenne keinen Ho-Bar«, sagte der Mann. »Ist das ein Turianer?«
    »Ich hatte gehofft, Ho-Bar hier zu finden«, sagte Harold, »aber vielleicht kannst du uns auch helfen.«
    »Ich will's versuchen.«
    »Hier«, sagte Harold, »nimm mal das Mädchen.«
    Hereena schüttelte heftig den Kopf, versuchte dem Wächter ein Zeichen zu geben, brachte aber nur ein gurgelndes Stöhnen zustande.
    »Was soll ich denn mit ihr?« fragte der Wächter.
    »Sie halten«, erwiderte Harold.
    »Na gut.«
    Wieder schloß ich die Augen, und nach einer Sekunde war es vorbei. Harold hatte das Mädchen wieder über die Schulter und näherte sich furchtlos den Tarns.
    Zwei der großen Vögel befanden sich noch auf dem Dach, großartige Exemplare, bösartig, wachsam, nervös.
    Harold ließ Hereena zu Boden sinken und trat vor den erster Tarn hin.
    Ich schloß die Augen, als er dem Vogel gebieterisch auf den Schnabel schlug.
    »Ich bin Harold von den Tuchuks«, sagte er. »Ich bin ein erfahrener Tarnreiter – ich habe schon über tausend Tarns geritten – ich habe mehr Zeit im Tarnsattel verbracht als die meisten Männer auf den Füßen – ich wurde auf dem Tarnrücken gezeugt – ich wurde im Tarnsattel geboren – ich esse Tarns – du mußt mich fürchten! Ich bin Harold von den Tuchuks!«
    Der Vogel, wenn er solcher Gefühle überhaupt fähig war, schaute ihn mit geneigtem Kopf verblüfft an. Ich rechnete jeden Augenblick damit, daß er Harold mit dem Schnabel zu Boden fegte, in zwei Teile zerbiß und die Stücke verzehrte. Aber der Vogel schien viel zu verwirrt zu sein, schien nicht zu wissen, wie er sich bei einem solchen Menschen verhalten sollte.
    Harold wandte sich um und fragte mich: »Wie reitet man nun einen Tarn?«
    »Steig in den Sattel«, befahl ich.
    »Ja!« erwiderte er und stieg hinauf, wobei er eine der Seilsprossen am Sattel verpaßte und mit dem Bein durchrutschte. Schließlich hatte ich ihn im Sattel festgebunden und erklärte ihm hastig die Lenkung mittels Sattelring und den sechs Zügeln.
    Als ich Hereena zu ihm hinaufhob, stöhnte das arme Mädchen vor Entsetzen. Offensichtlich hatte sie Angst vor einem Tarn. Andererseits schien Harold mit sich ziemlich zufrieden zu sein und band das Mädchen mit breitem Grinsen vor sich fest. Ohne zu warten, stieß er einen lauten Schrei aus und zog am ersten Zügel. Der Tarn bewegte sich nicht, sondern drehte sich nur um und musterte ihn mit skeptischem und tadelndem Blick.
    »Was ist los?« fragte Harold.
    »Der Tarn trägt noch seine Fußfesseln«, sagte ich.
    Ich beugte mich hinab und öffnete die Fußfessel. Sofort begannen die riesigen Flügel des Vogels zu schlagen, und er sprang in den Himmel. »Aii!« hörte ich Harold schreien und konnte mir gut vorstellen, was er gerade für ein Gefühl im Magen haben mußte.
    Mit hastigen Bewegungen löste ich die Fußfessel des anderen Tarn, sprang in den Sattel und legte

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