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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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sagte Flaminius. »Aber sie konnten unerkannt entkommen.«
    »Hast du deine Arbeit wieder aufgenommen?« fragte ich.
    »Ich hatte doch überhaupt nichts mehr. Wer von meinen Leuten überlebt hatte, wollte die Arbeit natürlich nicht fortsetzen.« Flaminius nahm einen großen Schluck Paga.
    »Was hast du also getan?«
    Flaminius lachte. »Ich machte mir sehr schnell klar, daß ich gegen die Wissenden nichts ausrichten konnte. Sie würden stets die Sieger bleiben.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Aberglaube«, sagte er, »als Wahrheit proklamiert, wird immer über die Wahrheit siegen, die als abergläubisch verhöhnt wird.«
    »Das darfst du nicht glauben.«
    »Mir war klar, daß die Menschen von Gier und Wollust und von Macht und Gold gelenkt werden, und daß ich, der ich eine Krankheit besiegen wollte, ein Narr war.«
    »Du bist kein Narr«, entgegnete ich.
    »Nicht mehr. Ich verließ den Zylinder der Ärzte und trat am nächsten Tag in die Dienste des Cernus. Seither bin ich hier, und ich bin zufrieden. Man bezahlt mich gut. Was kann sich ein Mann mehr wünschen?«
    »Flaminius!« sagte ich.
    Er blickte mich verblüfft an. Dann lachte er und schüttelte den Kopf. »Nein, ich verachte die Menschen. Deshalb ist dieses Haus auch gut für mich.« Er starrte mich noch einmal an, trunken vor Haß und Paga. »Ich verachte die Menschen!« sagte er. »Darum trinke ich mit dir.«
    Ich nickte knapp und wandte mich zum Gehen.
    »Meine kleine Geschichte hat noch ein hübsches Ende«, sagte Flaminius und reichte mir die Flasche.
    »Bei den Spielen am zweiten En'Kara sah ich den Höchsten Wissenden, Complicius Serenus, im Stadion der Klingen.«
    »Na und?«
    »Er weiß es nicht«, sagte Flaminius, »und wird es wahrscheinlich auch erst in einem Jahr erfahren.«
    »Was erfahren?« fragte ich.
    Flaminius nickte und schenkte sich noch eine Schale Paga ein. »Daß er an Dar-Kosis stirbt.«
     
    Meine Schritte führten mich wieder in die Halle, in der wir zu Abend gegessen hatten. Neugierig öffnete ich die Tür, durch die der Sklave geführt worden war, nachdem er den Messerkampf verloren hatte. Ich stieß auf eine lange Treppe und folgte ihr zu einem Treppenabsatz und von dort in einen langen Korridor, an dessen Ende zwei Wächter standen. Als sie mich erblickten, sprangen sie auf.
    »Kajuralia«, sagte ich.
    Beide Männer zogen ihre Waffen. »Nicht weitergehen, Attentäter«, sagten sie.
    »Na gut«, erwiderte ich und betrachtete die schwere Tür hinter ihnen. Sie war nicht auf dieser Seite verschlossen, was ich sehr interessant fand. Ich fand, es wäre logisch gewesen, wenn man sie aus Angst vor dem Ungeheuer verriegelt hätte. Es gab jedoch zwei schwere Balken, die in massige Klampen gelegt werden konnten.
    Plötzlich klang ein wildes Brüllen hinter dem Durchgang auf.
    »Ich bin von einer Hakenklinge verwundet worden«, sagte ich.
    Dabei zog ich meinen Ärmel zurück und zeigte die Bandage vor; Blut war hindurchgesickert.
    »Geh jetzt!« rief einer der Wächter.
    »Ich will's dir zeigen«, sagte ich, zog den weißen Verband zur Seite und entblößte die Wunde.
    Plötzlich ertönte hinter der Tür ein wilder Schrei, und ich glaubte eine Bewegung auf der anderen Seite wahrzunehmen, dann ein kratzendes Geräusch.
    »Geh!« rief nun auch der zweite Wächter.
    »Aber die Wunde ist doch nicht schlimm«, sagte ich und drückte sie ein wenig, so daß mir ein Tropfen Blut am Unterarm entlanglief.
    Auf der anderen Seite der Tür machte sich etwas an einem Riegel zu schaffen – der Durchgang schien von der anderen Seite verschlossen zu sein, schien von dort geöffnet werden zu können! Hastig machten sich die beiden Wächter daran, die Sperrbalken vorzulegen. Ein wütender, enttäuschter, durchdringender Schrei wurde laut, etwas kratzte über das Holz der Tür, die sich gegen die Balken bäumte.
    »Verschwinde!« brüllte einer der Wächter.
    »Na gut«, sagte ich, machte kehrt und ging den Korridor entlang.
    Ich hörte die Männer fluchen und vernahm das Knirschen der soliden Tür. Als ich mich ein Stück entfernt hatte, schob ich den Verband wieder zurecht, zog den Ärmel herab und blickte zurück. Das Ding hinter der Tür machte keinen Lärm mehr, und ich konnte hören, wie der Riegel auf der Innenseite wieder vorgeschoben wurde. Nach einigen Minuten entfernten die Wächter auch auf ihrer Seite wieder die Sperre. Das Wesen dahinter hatte sich offenbar wieder beruhigt.
     
    Ich setzte meine Wanderung durch das Haus fort, wobei ich hier

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