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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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viele Sklavenmädchen in den ersten Tagen auf den Block steigen, während sich die Käufer noch zurückhielten, um die besonderen Angebote abzuwarten, die am vierten Abend zu einem Höhepunkt führen sollten. Am fünften Tag finden besondere Rennen und Spiele statt, die von vielen Goreanern als der passende Abschluß der Festtagsperiode angesehen werden.
    Da brach der vierte Tag des Liebesfestes an.
    Von einer Haube geblendet, die Handgelenke auf dem Rücken gefesselt, stolperte ich hinter einem Tharlarionwagen her durch die Straßen Ars. Auf dem Wagen fuhren etwa acht Wächter. Hinter mir schritten zwei weitere Bewaffnete, die mich von Zeit zu Zeit ermunternd mit ihren Lanzen anstießen. Neben dem Fahrer des Wagens saß der Schriftgelehrte, der mir unter dem Namen Caprus bekannt geworden war, der aber – wie ich inzwischen erfahren hatte – Philemon aus Tyros hieß, eine Insel, die einige hundert Pasang westlich von Port Kar liegt. Im Hause des Cernus war er allgemein als Caprus angesehen worden. Er war ein Mitarbeiter des echten Caprus gewesen, des Agenten der Priesterkönige, bis dieser dann verschwand, angeblich wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Hausherrn; Philemon aus Tyros hatte dann Caprus' Stellung und Rolle übernommen.
    Es war heiß unter der Sklavenhaube, die aus dickem Leder bestand; außerdem war ich barfuß und hatte Mühe mit dem unebenen Pflaster der Straße. Ich stürzte mehrere Male, doch der Wagen hielt nicht an. Ich wurde einige Meter mitgeschleift, ehe ich wieder auf die Beine kam.
    Ich war auf dem Weg ins Curuleum. Wahrscheinlich war Elizabeth bereits in freudiger Erwartung. Ich lachte bitter.
    Die Mädchen, die zum Verkauf in das Curuleum geliefert werden, erhalten Nummern der Gruppen, in denen sie zur Versteigerung kommen. Das Personal des Curuleums überprüft noch einmal ihre Papiere und bringt die Mädchen dann in eigenen Gehegen unter. So warteten Elizabeth und ihre Leidensgenossinnen nun schon drei Tage im Auktionsgebäude.
    Es war der Abend des vierten Tages des Liebesfestes, der Höhepunkt der Fünften Passage-Hand, soweit es um die Sklavenverkäufe ging, der Abend, an dem Cernus seine Barbarenschönheiten auf den Block stellen wollte.
    »Wir sind da«, sagte Philemon aus Tyros vom Kutschbock.
    Der Wagen hielt, und gleich darauf wurde meine Kette von der Rückseite des Wagens gelöst. Inmitten meiner Wächter wurde ich dann auf die Hinterseite des Gebäudes geführt, das wir durch einen schmalen Nebeneingang betraten. Hier wurde mir zu meiner Freude die enge Haube abgenommen.
    Wir kamen durch einen breiten Gang, der an den sogenannten Schaukäfigen vorbeiführte. Dort werden die Sklavenmädchen, die später zum Verkauf kommen, zu genauerer Begutachtung durch die Interessenten ausgestellt. Der kurze Moment der Auktion gestattet dem Käufer einen nur mehr oder weniger kurzen Blick auf die Ware, ehe er sich für oder gegen ein Gebot entscheiden muß. Ich wußte aber, daß Cernus davon abgesehen hatte, seine kostbaren Barbarensklavinnen vor dem Verkauf zur Schau zu stellen.
    Philemon führte mich ins Innere der großen Verkaufshalle, die von Energielampen hell erleuchtet war; die Sitze erhoben sich in endlosen Halbkreisen und verloren sich im Halbdämmer der oberen Regionen. Bestimmte bevorzugte Bereiche waren durch Logen abgeteilt, in denen die wichtigen Kunden des Curuleum, oft bedeutende Sklavenhändler aus fernen Städten, Platz nahmen. Der eigentliche Auktionsblock war etwa zwei Meter hoch und maß sechs Meter im Quadrat; er bestand aus schlichtem Holz und wirkte unglaublich massig.
    »Hier entlang«, sagte Philemon und führte mich in Cernus' Loge, die größte und eindrucksvollste im ganzen Auktionshaus, auf drei Seiten von neugierigen Blicken abgeschirmt. Hier mußte ich auf einer Marmorplattform niederknien.
    Viele Plätze waren bereits besetzt, was mich überraschte, denn es war noch früh; wahrscheinlich bestand heute ein besonders großes Interesse an der Auktion.
    Philemon musterte mich und lächelte. »Cernus kommt erst, wenn die Verkäufe beginnen. Solange wirst du deine Haube tragen.«
    Blind, den Hals in einem Stahlring steckend, dessen Kette zum Stuhl meines Feindes führte, so kniete ich vielleicht zwei Ahn lang. Während dieser Zeit hörte ich Lärm, spürte Bewegung ringsum, ahnte, daß sich das Amphitheater schnell füllte. Ich überlegte, ob Elizabeth, Phyllis und Virginia wohl bereits in ihren Zellen vorbereitet wurden, was aber unwahrscheinlich war, denn sie

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