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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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der Schönheiten auf dem Block mit ihnen verglichen. Die Menge hatte solche Hinweise nicht gerade beifällig aufgenommen, doch Cernus hatte gelächelt. Wahrscheinlich folgte der Mann seinen Anweisungen; er sollte sich skeptisch und zynisch geben, um die Erwartungen des Publikums zu steigern.
    Trotz meiner üblen Lage überraschten mich immer wieder die Schönheit und die kleinen Vorstellungen der Mädchen auf dem Block. Um so schlimmer kam mir dann meine Lage zu Bewußtsein.
    Schließlich bemerkte der Auktionator mit spöttischem Unterton, daß nun das erste Barbarenmädchen auf den Block käme; man solle sich aber keine zu großen Hoffnungen machen.
    Die Menge rief ärgerlich: »Die Barbarin! Die Barbarin!«
    Ich war überrascht, als das Mädchen erschien. Sie war vielleicht die unansehnlichste aller Barbarenmädchen, die mit den schwarzen Schiffen auf diesen Planeten gebracht worden waren, wenn sie auch zu den intelligentesten gehörte. Sie war ein lebhaftes, kluges Wesen, das ich jetzt kaum wiedererkannte. Sie schlich leblos über den Auktionsblock, ihre Augen hatten etwas Unscharfes, und die Zunge rutschte ihr von Zeit zu Zeit aus dem Mund. Sie kratzte sich, blickte sich um, machte einen sichtlich lustlosen Eindruck. Das Publikum war verblüfft und gab seinem Widerwillen bald lautstark Ausdruck. Der Auktionator gab sich scheinbar alle Mühe mit dem Mädchen, doch es hatte keine Sinn, er kam gegen das Gebrüll der Enttäuschung nicht an. Als es schließlich zum Verkauf kam, wurden nur einige zögernde Gebote laut, die jedoch jeweils – wie ich beobachten konnte – von einem Mann in der Robe der Metallarbeiter überboten wurden. Dieser Mann gehörte, wie ich mich erinnerte, zum Hause des Cernus; er erwarb das Mädchen schließlich für siebzehn kupferne Tarnmünzen, zweifellos im Namen des Cernus, der dieses große Schauspiel in allen Einzelheiten inszeniert hatte. Wahrscheinlich wurde das Mädchen später in einer anderen Stadt besser vorgeführt und würde einen guten Preis bringen.
    Der Auktionator tat, als sei er selbst am betrübtesten, und schleuderte das arme Mädchen fast die Treppe hinab. Er starrte in die Menge. »Ich hab's euch gesagt!« rief er. »Die Barbarenmädchen sind nichts wert!«
    Nun unterhielt er sich mit einem Beamten des Curuleums, der die Verkaufspapiere ausstellte, und wandte sich wieder an seine Zuschauer. »Vergebt mir, Brüder und Schwestern aus meiner Stadt«, sagte er stockend, »denn ich muß euch noch weitere Barbarenmädchen vorstellen.«
    Die Menge stampfte wütend mit den Füßen und schrie ihr Mißvergnügen hinaus.
    Plötzlich jedoch ging das Licht im Amphitheater aus, und als es wieder aufflammte, standen drei Frauen auf dem Block, zwei Mädchen und ihre Anführerin, aufrecht, mit erhobenen Köpfen. Sie trugen große schwarze Umhänge mit Kapuzen, die ihre Züge völlig verhüllten. Ihre Handgelenke waren mit Sklavenfesseln vor dem Körper zusammengebunden, und ihre Leitketten endeten in der Hand des Auktionators.
    »Drei Barbarenmädchen, zwei von Weißer Seide, eines von Roter Seide«, rief er.
    »Sind sie ausgebildet?« wollte jemand wissen.
    »Wir haben eine Urkunde darüber«, erwiderte der Auktionator und rief drei Bewachungssklaven auf den Block, denen er die Ketten der Mädchen überreichte. Auf seinen Befehl wurden die verhüllten Gestalten über den Block geführt.
    »Wie lautet das Gebot?« fragte der Auktionator.
    Jemand bot drei Goldstücke, wahrscheinlich um das Geschäft überhaupt erst in Gang zu bringen.
    »Ich höre drei!« rief der Auktionator. »Sagt jemand vier?« Mit diesen Worten trat er neben eines der Mädchen und schob ihre Haube zurück. Es war Virginia. Sie blickte verächtlich um sich. Sie trug das Make-up einer Vergnügungssklavin. Das schimmernde Haar fiel ihr bis auf die Schultern herab.
    »Acht Goldstücke!« rief jemand.
    »Zehn!«
    Nun zerrte der Auktionator auch Phyllis' Haube zurück.
    Eine seltsame Wut schien dieses Mädchen zu erfüllen. Die Menge schwieg überrascht. Das Make-up erhöhte die natürliche Schönheit des Mädchens, doch mit einer so absichtlichen Betonung, die besonders aufreizend wirken mußte.
    »Zwanzig Goldstücke!« hörte ich ausrufen. »Fünfundzwanzig!« ertönte es sofort aus einem anderen Teil des Saals.
    »Vierzig!«
    Der Auktionator lachte und näherte sich dem dritten Mädchen.
    Cernus beugte sich zur Seite und sagte: »Ich frage mich, wie ihr zumute ist, wenn sie feststellt, daß sie wirklich verkauft worden

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