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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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nicht mehr ausüben wollte, was mir jedoch nicht gelang. Der Sänger muß singen, der Weber der herrlichen Wandteppiche Ars muß weben, der Arzt muß heilen, der Baumeister bauen, der Kaufmann kaufen und verkaufen – und der Krieger muß kämpfen.
    Seine Klinge traf auf mein Schwert, und ich parierte den Schlag. Ich sah, wie der Taurentianer überrascht zurückwich.
    Ich spürte das Schwert in meiner Hand, das mich auf den meisten Reisen in dieser Welt begleitet hatte, das ich in Tharna mitgeführt und im Nest der Priesterkönige getragen hatte, das auch auf den riesigen goreanischen Prärien des Südens bei mir gewesen war.
    Wieder schlug der Taurentianer zu, und wieder lenkte ich seinen Schlag mühelos ab. Wie betäubt blieb er stehen und machte sich kampfbereit.
    Verständnislos tobte die Menge. Ich lachte; das Klirren der Schwerter hallte mir noch angenehm in den Ohren.
    Durch meinen Körper lief ein Schauder der Vorfreude. Ein seltsames Hochgefühl ergriff von mir Besitz, als hätte ich Ka-la-na getrunken. Wieder lachte ich. Alle Schuldgefühle waren verflogen.
    »Ich bin Tarl Cabot«, sagte ich laut. »Ich weiß, daß du sehen kannst – aber ich kann auch sehen. Verlaß die Arena, oder ich töte dich.«
    Mit einem Wutschrei stürzte er sich auf mich, doch der Schrei erstarb in seiner Kehle, als er blutüberströmt in den Sand sank.
    Ich wandte mich dem nächsten Mann zu. »Ich spiele keine Spielchen«, sagte ich. »Ich bin dein Feind. Geh, oder ich muß dich töten.«
    Der Mann fuhr herum und griff an, und ich tat, was ich tun mußte.
    »Er kann sehen!« rief einer der Taurentianer.
    Die Menge schwieg verblüfft. Als sie die beabsichtigte Hinrichtung begriff, begann sie aufgebracht zu protestieren.
    Die anderen Männer in den Helmen und die Wächter wandten sich in meine Richtung.
    »Verlaßt die Arena«, wiederholte ich.
    »Zusammen!« brüllte ihr Anführer. »Angriff!«
    Er starb als erster, da er mich als erster erreichte.
    Im nächsten Augenblick kämpfte ich in einem Kreis von Taurentianern um mein Leben.
    Das Publikum wurde immer aufgeregter, als sich die vielen Kämpfer auf den einen stürzten. Die Freunde der Spiele waren genarrt worden. Es gefiel ihnen nicht, dem privaten Spaß einer hochstehenden Persönlichkeit, zweifellos des Ubar persönlich, beiwohnen zu müssen. Als Fans brüllten sie ihre Wut hinaus, als Männer bekundeten sie ihre Abscheu vor den ungleichen Chancen, die dort unten im Sand herrschten.
    Meine Welt war auf einen kleinen Kreis reduziert, auf sirrende Schwertklingen, auftauchende Helme. Ich drehte mich um, schlug Angriffe zurück, versuchte einzelne Taurentianer zu isolieren. In einer kurzen Kampfpause sah ich, wie ein Kämpfer einen Bürger erschlug, der offenbar in die Arena gesprungen war, um mir zu helfen; andere Taurentianer hielten mit Speeren die Menge zurück, die immer mehr aus dem Häuschen geriet.
    Schließlich stand ich noch sechs Taurentianern gegenüber, die zwei Reihen bildeten. Langsam rückten sie vor, versuchten mich immer wieder einzukreisen. Ich wich zurück, über Körper von Gefallenen, tat, als ob ich stolperte. Daraufhin stürzte sofort ein Gegner vor, um den Vorteil auszunutzen.
    Schon durchbohrte ihn mein Schwert.
    Ich tat, als stecke mein Schwert fest, und lockte damit einen weiteren Kämpfer aus der Formation – ein Fehler, den er mit dem Leben bezahlen mußte.
    »Tötet ihn! Tötet ihn!« hörte ich Philemon kreischen.
    Die vier Männer hielten nun die Stellung; ich blieb ihnen so nahe, wie ich es wagen konnte, doch ich vermochte keinen Mann einzeln anzugreifen. Daß die Kämpfer zusammenblieben, war strategisch sehr gut gedacht, das mußte ich anerkennen, auch wenn es nicht zu meinem Vorteil war.
    Ich zog mich langsam zwischen den gefallenen Taurentianern zurück. Nicht ohne Schwierigkeiten folgte mir die Gruppe, ohne den Blick von mir zu nehmen. Da griffen sie plötzlich gleichzeitig an, doch – wie ich es beabsichtigt hatte – über das Feld der Gefallenen. Ich sprang zur Seite. Der rückwärtige Mann stolperte bei dem Versuch, sich in meine Richtung zu drehen, und ich fuhr mit der Schwertklinge unter seinen Helm und stand im nächsten Augenblick hinter den restlichen drei Männern. Sie versuchten zusammenzubleiben und machten auf der Stelle kehrt. Einer begann einen Angriff, fiel jedoch über einen toten Taurentianer, und sein Kamerad, der ihm gefolgt war, stürzte über ihn. Nun attackierte ich nicht die Männer am Boden, wie man von mir

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