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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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reich. Und Macht und Reichtum waren mir nicht zuwider, das hatte ich inzwischen festg e stellt.
    Wenn ich auch in diesen Tagen mich selbst nur wenig achtete, so fand ich doch etwas, das ich respektieren konnte, das ich sogar liebte – das Meer.
    Als der junge Tab, der nach Surbus das Kommando geführt hatte, meine Befehle erbat, hatte ich gesagt: »Ich möchte das Meer kennenlernen.«
    Ich hatte in Port Kar meine eigene Flagge aufgezogen, denn die Stadt selbst besitzt kein einheitliches Banner. Es gibt die Fahnenzeichen der Ubars und die vielen Flaggen der Kapitäne. Mein Zeichen enthielt einen Boskkopf vor einem Hintergrund aus senkrechten grünen Stäben auf weißem Grund. Die grünen Stäbe sollten dabei das Rence des Sumpfes darstellen – die Flagge des Kapitäns Bosk, der aus den Sümpfen kam.
    Zu meiner Freude hatte ich festgestellt, daß das Mä d chen Luma, das ich vor der Wut Surbus’ gerettet hatte, als Schriftgelehrte ausgebildet war. Sie stammte aus Tor.
    »Kannst du Bücher führen?« hatte ich sie gefragt.
    »Ja, Herr.«
    So hatte ich sie zum Ersten Schriftgelehrten und Buchhalter meines Hauses ernannt.
    Jeden Abend kniete sie in der großen Halle vor me i nem Sessel und gab mir einen Überblick über die G e schäfte des Tages, Berichte über die Entwicklung ve r schiedener Investitionen und Unternehmungen, und sie machte oft wertvolle Vorschläge.
    Das schlichte, hagere Mädchen hatte eine vorzügliche Begabung zur Leitung der komplizierten Geschäfte eines großen Handelshauses.
    Einigen freien Männern im Hause, besonders den Schriftgelehrten, gefiel es natürlich nicht, das Mädchen in einer solchen Machtposition zu sehen, so daß ich auf die äußeren Zeichen ihres Sklaventums nicht verzichten konnte. Daß sie mir unterwürfig kniend Bericht erstatt e te, beruhigte die anderen etwas. Aber sie blieben auf der Hut, denn Lumas scharfem Blick und schneller Auffa s sungsgabe blieb wenig verborgen.
    Während ich Midice mit kostbarer Kleidung und Schmuck verwöhnte, hielt ich Telima weiterhin als K ü chensklavin. Auf meine Anweisung wurden ihr die a n strengendsten Arbeiten des Hauses übertragen, und abends mußte sie an unserem Tisch bedienen.
    Ich wandte meine Aufmerksamkeit nun wieder der Versammlung der Kapitäne zu.
    Ein Seemann, der angeblich von Cos geflohen war, berichtete von Vorbereitungen, eine große Flotte zusa m menzustellen und gegen Port Kar zu führen – eine Flotte, die durch die Streitkräfte von Tyros noch verstärkt we r den sollte.
    Dieser Bericht stieß nur auf geringes Interesse. Cos und Tyros, wenn sie sich nicht gerade gegenseitig b e kriegten, stießen ständig Drohungen aus, sie würden Port Kar angreifen. Diese Drohung war im Laufe der Jahre immer wieder geäußert worden – doch schon seit über hundert Jahren hatten die vereinten Flotten von Cos und Tyros die Stadt nicht mehr belagert, und damals waren sie von einem ungeheuren Sturm zerstreut worden.
    Nun wandten wir uns wichtigeren Dingen zu – der Notwendigkeit weiterer überdachter Docks im Arsenal, in denen zusätzliche Galeeren für die Kornflotte kalfatert werden konnten – sonst war es unmöglich, vor der sec h sten Wartenden Hand hundert Schiffe für die Reise in den Norden bereitzustellen.
    Es ist vielleicht interessant festzuhalten, welche Flo t tenstärke Port Kar erreicht – in Schiffen mittlerer Gr ö ßenklasse oder größer:
    Die fünf Ubars Port Kars – Chung, Eteocles, Nigel, Sullius Maximus und Henrius Sevarius – verfügen z u sammen über etwa vierhundert Schiffe. Die hunde r tundzwanzig Kapitäne des Rats besitzen zusammen an die tausend Schiffe und kontrollieren im übrigen weitere tausend Schiffe als Reeder, durch den Rat – zu diesen Schiffen gehören die Kornflotte, die Ölflotte, die Skl a venflotte und andere, ebenso wie viele Patrouillen- und Begleitschiffe. Darüber hinaus gibt es in der Stadt etwa zweitausendfünfhundert Schiffe, die rund sechzehnhu n dert kleinen Kapitänen gehören; sie sind nicht reich g e nug, um dem Rat der Kapitäne anzugehören. Somit kommen wir – rund gerechnet – auf eine Gesamtflotte von fünftausend Schiffen für Port Kar. Nur annähernd fünfzehnhundert davon gehören zur Klasse der Lan g schiffe, die besonders als Kriegsschiffe geeignet sind. Die Rundschiffe sind nicht mit Rammen versehen und lassen sich auch viel schwerer manövrieren, sind jedoch bei einer Seeschlacht nicht ohne Bedeutung, denn ihre Decksflächen und Aufbauten können Schleudern,

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