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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Tors i onsgeschütze und Wurfapparate beherbergen, ganz zu schweigen von Truppen. Ein Kriegsschiff, das sich für den Kampf rüstet, legt übrigens seinen Mast um und bringt das Segel unter Deck, Reling und Deck werden mit nassen Fellen bedeckt.
    Es wurde einstimmig beschlossen, ein weiteres Du t zend überdachte Docks zu schaffen, damit die Kornflotte rechtzeitig fertig wurde.
    Das nächste Thema betraf einen Streit zwischen den Segelmachern und den Seilern, die bei der Meeresproze s sion den Vortritt haben wollten. Dieser Marsch findet jährlich am ersten En’Kara, am goreanischen Ne u jahrstag, statt. In diesem Jahr hatte es einen Aufstand gegeben, so daß beschlossen wurde, die beiden Gruppen sollten künftig nebeneinander schreiten. Ich nahm nicht an, daß das Problem damit gelöst war.
    Mir wollte die Meldung des Seemanns nicht aus dem Kopf, daß Cos und Tyros eine Flotte gegen Port Kar au s rüsteten – doch ich versuchte mich auf die Versammlung zu konzentrieren.
    Als nächstes ging es um die Forderung der Flasche n zugmacher nach mehr Lohn. Ich stimmte dafür, doch der Antrag kam nicht durch.
    Alle Handwerker im Arsenal sind freie Männer. Die Bürger von Port Kar erlauben wohl, daß Sklaven Häuser und Mauern bauen, doch an ihre Schiffe lassen sie sie nicht heran. Der Lohn eines Segelmachers beträgt übr i gens vier kupferne Tarnmünzen am Tag, während ein guter Schiffsbauer, vom Rat der Kapitäne angestellt, tä g lich bis zu einer goldenen Tarnmünze verdienen kann. Der durchschnittliche Arbeitstag beträgt zehn Ahn, oder zwölf irdische Stunden. Die tatsächliche Arbeitszeit ist aber weitaus geringer, da viele Pausen eingelegt werden und der freie Goreaner sich nicht zu ungebührlicher Hast antreiben läßt. Es kommt natürlich manchmal auch zu Entlassungen, aber Arbeit ist gewöhnlich reichlich vo r handen. Die verschiedenen Handwerkergruppen, etwa die der Segelmacher, sind in Zünften organisiert und e r heben Mitgliedsbeiträge, die der Unterstützung von Ve r letzten und ihren Familien, für Kredite, Arbeitslosenza h lungen und Pensionen dienen. Zuweilen treten diese O r ganisationen auch als Verhandlungspartner gegenüber dem Arsenal auf. Der Rat der Kapitäne respektiert die Männer, die ihre Schiffe bauen und ausstatten, andere r seits sind die Löhne so gering, daß die Organisation se l ten die Mittel hat, einen langen Streik durchzuhalten; das Arsenal kann sich in Geduld fassen und den Bau eines Schiffes verzögern, während die Arbeiter täglich essen müssen. Außerdem betrachten sich die Männer des Ars e nals als etwas Besonderes und würden sich ungern von ihrer Arbeit trennen – trotz ihrer gelegentlichen Drohu n gen, die Arbeit niederzulegen. Der Bau schöner und guter Schiffe macht ihnen Spaß.
    Darüber hinaus sollte vermerkt werden, daß die gore a nische Gesellschaft im allgemeinen der Tradition verha f tet ist und daß die Weisheit der Vorväter selten ang e zweifelt wird; in einer solchen Gemeinschaft haben die einzelnen gewöhnlich eine anspruchslose Einstellung, es ist ihnen wichtig, einen Ort zu haben, an dem sie sich zu Hause fühlen; sie erliegen weniger den sozialen Verwi r rungen einer Gesellschaft, deren Mitglieder zu größerer Beweglichkeit und zum Prestigedenken angehalten we r den. Eine Gesellschaft, in der von jedem Erfolg erwartet wird, mit Bedingungen, unter denen die meisten versagen müssen, wäre den Goreanern unverständlich und unvo r stellbar. Die Arbeiter des Arsenals sind – solange sie au s reichend bezahlt werden, so daß sie einigermaßen ihr Auskommen haben – mehr an ihrer Arbeit interessiert als an Versuchen, ihren wirtschaftlichen Status ständig zu verbessern. Dies soll nicht heißen, daß sie etwas gegen das Reichsein hätten; ich will nur andeuten, daß ihr vordrin g liches Motiv nicht das Erstreben von materiellen Dingen ist. Natürlich wird diese Grundhaltung vom Rat der Kap i täne begrüßt, denn sonst ließe sich das Arsenal nicht so wirtschaftlich betreiben. Ich erlaube mir kein Urteil über diese Dinge, sondern berichte sie nur, wie sie sind.
     
    Warum, so fragte ich mich zum wiederholten Male, dac h ten Cos und Tyros daran, ihre Flotten gegen Port Kar zu führen? Was hatte sich verändert? Aber dann rief ich mir ins Gedächtnis zurück, daß es sich nur um ein Gerücht handelte.
    Lautstark forderte jetzt ein Mann Gehör vor dem Rat – es war der verrückte, halbblinde Schiffsbauer Tersites, der eine Rolle mit Zeichnungen in der Hand

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