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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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berechnet, die auf dem Stein beruht, etwa zwei irdischen Kilo. Eine Last wiegt zehn Stein. Ein Rundschiff der mittleren Größenklasse müßte also zwischen 5000 und 7000 goreanische Lasten tragen können. Die Last und der Stein sind einheitliche G e wichtsmaße für ganz Gor – nach den Handelsgesetzen, den einzigen Gesetzen, die überall zwischen den Städten angewandt werden. Der offizielle »Stein«, ein Metallz y linder, wird übrigens in der Nähe des Sardargebirges aufbewahrt. Viermal im Jahr wird er anläßlich der großen Jahrmärkte hervorgeholt, um Händlern aus allen Lan d strichen Gelegenheit zu geben, ihre eigenen Eichgewic h te am Standard-»Stein« zu prüfen.
    Aber nicht nur Surbus’ Schiffe waren mein Eigentum geworden, nachdem seine Männer sich mir unterworfen hatten, sondern auch seine sonstigen Güter, seine Waren, Schätze, Grundstücke, Häuser – und seine Sklaven. Sein Anwesen war ein befestigter Palast. Er lag am Ostrand von Port Kar und grenzte mit der Rückseite an den Sumpf. Ein gewaltiges beschlagenes Tor führte in ein privates Hafenbecken, in dem seine sieben Schiffe lagen. Sie hatten über die Kanäle der Stadt direkten Zugang zum Meer.
    Es war eine wehrhafte Anlage, auf einer Seite durch den Sumpf geschützt, auf den anderen durch Mauern, das Tor und die Kanäle. Als Clitus, Thurnock und ich mit unseren Sklavinnen nach Port Kar kamen, hatte unser Quartier nicht weit von diesem Anwesen gelegen.
    Die Stimme des Schreibers tönte weiter, er verlas die Aufzeichnungen der letzten Zusammenkunft.
    Ich sah mich um, betrachtete den Halbkreis von Hol z sitzen und die fünf Thronsessel. Obwohl der Rat aus etwa hundertundzwanzig Kapitänen bestand, waren nur selten mehr als siebzig oder achtzig anwesend – und die meist durch Vertreter. Viele waren auf See, und manche hielten es für besser, ihre Zeit mit anderen Dingen zu verbri n gen.
    Auf einem Sessel unter mir, etwa fünfzehn Meter en t fernt, saß ein Offizier, den ich kannte. Er war der Mann, der die Renceinseln überfallen hatte; ich erkannte ihn an seinem Helm mit den beiden Goldstreifen. Henrak, der die Rencebauern verraten hatte, war mir in Port Kar noch nicht über den Weg gelaufen. Ich wußte nicht, ob er noch lebte.
    Ich lächelte vor mich hin, als ich das bärtige, düstere Gesicht des Offiziers betrachtete und die langen Haare, die er mit einer roten Schnur im Nacken zusammeng e bunden hatte. Er hieß Lysius.
    Er war erst seit vier Monaten Kapitän – seit er das fünfte Schiff mittlerer Größenklasse erworben hatte.
    Er war inzwischen in Port Kar ziemlich gut bekannt, hatte er doch sechs Barken mitsamt Sklaven und Ladung verloren und den größten Teil seiner Mannschaft. Es wurde berichtet, er sei von mehr als tausend Rencebauern angegriffen worden, die sich der Hilfe von fünfhundert Söldnern versichert hätten, ausgebildeten Kriegern, und man sei knapp mit dem Leben davongekommen. Den letzten Teil dieses Berichtes hielt ich durchaus für zutre f fend. Trotz der Lügengeschichte gab es viele, die hinter Lysius’ Rücken lächelten und daran dachten, wie er si e gessicher in die Sümpfe gezogen und mit einer Handvoll entsetzter Männer und einem schmalen Holzboot zurüc k gekehrt war.
    Obwohl an seinem Helm noch die beiden Goldstreifen blitzten, trug er nun auch ein Büschel Sleenhaar, wie es nur den Kapitänen des Rates gestattet ist. Er hatte sein fünftes Schiff als Geschenk des Ubar Henrius Sevarius erhalten. Henrius war angeblich noch ein kleiner Junge, und sein Ubarat wurde von seinem Regenten Claudius verwaltet, der aus Tyros stammte. Lysius war jahrelang Kunde des Hauses Sevarius gewesen, ein Zeitraum, der mit der Herrschaft Claudius’ zusammenfiel, der nach der Ermordung Henrius Sevarius IV. an die Macht geko m men war. Viele Kapitäne waren Kunden dieses oder j e nes Ubar.
    Ich selbst lehnte solche Beziehungen ab. Ich glaubte, ohne die Macht eines Ubar auszukommen; ich wollte ihnen nicht verpflichtet sein.
    Ich bemerkte, daß Lysius mich anstarrte. Er schien verwirrt zu sein.
    Vielleicht hatte er mich in jener Nacht bei den Renc e bauern gesehen – doch er wußte nicht, woher er mich kannte. Er wandte den Kopf.
    Ich hatte mich in Port Kar inzwischen eingelebt.
    Meinen Dienst für die Priesterkönige hatte ich aufg e geben. Sollten sie doch andere finden, die ihre Kämpfe austrugen und das Leben für sie riskierten. Ich wollte jetzt nur noch für mich selbst kämpfen. Zum erstenmal in meinem Leben war ich

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