Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
schon früher ausgesprochen?
    »Ich habe weniger Interesse an Beutezügen als ma n che meiner Kollegen«, sagte ich. »Da meine Arbeit im wesentlichen den Handel betrifft, würde ich persönlich den Frieden mit Cos und Tyros überaus willkommen he i ßen. Es will auch mir nicht undenkbar erscheinen, daß diese beiden Mächte des Krieges überdrüssig sind, wie es Samos hier zum Ausdruck bringt. Wenn das stimmt, wird unser Friedensangebot vielleicht sogar tatsächlich ang e nommen. Ein solcher Frieden – glaube ich – würde uns die Häfen von Tyros und Cos öffnen, ebenso wie die i h rer Verbündeten. Ein solcher Friede, meine Herren Kap i täne, könnte sehr gewinnträchtig sein.« Ich blickte Samos an. »Wenn ein Friedensangebot ausgesprochen wird, so würde ich hoffen, daß es ehrlich gemeint ist.«
    Samos musterte mich starr. »Es ist ehrlich gemeint«, sagte er.
    Die Kapitäne murmelten. Ich war verblüfft.
    »Bosk«, sagte Samos laut, »weiß die Vorteile des Friedens darzustellen. Bedenken wir seine Worte wohl. Ich glaube, es gibt hier nur wenige, denen Gold nicht mehr bedeutet als Blut. Wenn Friede geschlossen würde, wer von euch hielte ihn nicht?«
    Er blickte von Mann zu Mann. Zu meiner Überr a schung waren alle bereit, den Frieden einzuhalten, sollte er vereinbart werden.
    Zum erstenmal wollte mir scheinen, als gäbe es wir k lich eine Friedenschance für die wichtigsten Ubarate am schimmernden Thassa.
    Plötzlich glaubte ich Samos. Ich sah zu ihm hinüber, versuchte mir über ihn klar zu werden. Er war ein sel t samer Mann. Ich verstand ihn nicht.
    »Natürlich wird unser Friedensangebot abgelehnt«, sagte Samos. Die Kapitäne grinsten, und mir wurde b e wußt, daß ich mich in Port Kar befand.
    »Wir brauchen einen Mann, der unser Angebot nach Cos überbringt, wo er jetzt die Ubars von Cos und Tyros antrifft.«
    Ich hörte kaum noch zu.
    »Es müßte sich um einen Mann handeln, der im Rang eines Ratsmitglieds steht, der bewiesen hat, daß er zu handeln versteht, und der dem Rat schon zu Diensten gewesen ist, kurz: ein Mann, der zu sprechen weiß und ein würdiger Vertreter Port Kars ist.«
    Ich war müde; der Tag war längst angebrochen.
    »Außerdem sollte der Betreffende in Cos und Tyros nicht allzu gut bekannt sein, jemand, der die Machthaber dort noch nicht verärgert hat oder ihr Blutsfeind gewo r den ist.«
    Plötzlich fuhr ich auf und lächelte. Samos war kein Narr. Er war Seniorkapitän des Rats. Er hatte mich aufs Korn genommen und würde mich nicht mehr loslassen.
    »Und ein solcher Mann«, fuhr Samos fort, »ist Bosk – der aus den Sümpfen kam. Erwählen wir ihn zu dem Mann, der im Namen des Rats Cos und Tyros den Fri e den anbietet!«
    Ich freute mich über das Schweigen, das nun eintrat. Ich hatte mir bis dahin nicht klar gemacht, welche Wer t schätzung ich im Kreise der anderen Kapitäne genoß.
    Antisthenes ergriff als erster das Wort. »Ich meine nicht, daß wir einen Kapitän schicken sollten«, sagte er. »Das käme einer Verurteilung auf die Galeerenbänke von Cos gleich. Außerdem bin ich der Meinung, wir sollten einen Mann entsenden, der nicht die Schnüre dieser Stadt trägt.«
    Ich lächelte. »Es ist natürlich eine große Ehre für mich, daß der noble Samos mich für diese Aufgabe b e nennt, der ich doch wahrlich der geringste unter den a n wesenden Kapitänen bin.«
    Die Männer sahen sich grinsend an.
    »Dann lehnst du also ab?« fragte Samos.
    »Es will mir allerdings scheinen, daß eine so entsche i dende Rolle einem Würdigeren zufallen sollte, niema n dem anders als dem höchsten unter uns, der mit den Ubars von Cos und Tyros auf gleichem Fuße verhandeln könnte – Samos!«
    »Ich bin dankbar für deine Nominierung«, sagte S a mos in das Gelächter der anderen hinein, »aber ich gla u be nicht, daß es dem Seniorkapitän des Rats in diesen unruhigen Zeiten ansteht, die Stadt zu verlassen, auch wenn es um eine Friedensmission geht. Dazu ist die Lage zu Hause noch viel zu unsicher.«
    »Stimmt«, sagte ein Kapitän.
    »Dann lehnst du also ab?« fragte ich Samos.
    »Ja«, erwiderte Samos. »Ich lehne ab.«
    Ich fuhr fort: »Ich meine trotzdem, daß ein Kapitän unsere Interessen am besten vertreten und am ehesten von der Ernsthaftigkeit unserer Absichten überzeugen könnte – wenn nicht Cos und Tyros, so doch wenigstens ihre Verbündeten und die neutralen Häfen und Städte an der Küste des schimmernden Thassa.«
    »Aber wer von uns soll fahren?« fragte

Weitere Kostenlose Bücher