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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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an.
    Ich schleppte ihn zum Kanalrand, und einer meiner Männer, der sich am Ufer hingelegt hatte, faßte ihn unter dem Arm.
    Im nächsten Augenblick zuckte Clitus’ Netz über mich, gefolgt vom protestierenden Quieken einer weit e ren Urt, die den Dreizackhieben des Fischers nicht g e wachsen war.
    Da spürte ich, wie sich die Zähne einer Urt um mein Bein schlossen, Nadelspitzen, die an meinem Fleisch zerrten. Ich stieß dem Tier die Finger in die Ohren und zerrte den Kopf von meinem Bein fort. Das Maul schnappte weiter nach mir, versuchte an meine Kehle zu kommen. Ich ließ das Tier los, schlug ihm den Kopf hoch und ließ mich auf seinen Rücken gleiten, als es wieder zubeißen wollte, den linken Arm um das nasse glitschige Fell des breiten Halses geschlossen. Ich nahm das Messer und hieb damit heftig auf das Ungeheuer ein.
    »Es ist tot!« brüllte Clitus.
    Ich ließ die Urt los, die sofort von ihren Artgenossen unter Wasser gezerrt wurde.
    Ich spürte Clitus’ Netz hinter mir, klammerte mich daran fest. Blutend und hustend und vor Kälte zitternd wurde ich aus dem Wasser gezogen, Sekunden später wurde ich von zwei Bewaffneten zur Belagerungsmauer geführt. In der Hitze eines Wachfeuers entledigte ich mich meiner nassen Kleidung und wickelte mich in Thurnocks Umhang. Jemand reichte mir eine Lederfl a sche mit Paga.
    Plötzlich lachte ich. »Ich freue mich, daß ich noch l e be«, sagte ich.
    Die Männer fielen in mein Lachen ein. Thurnock klopfte mir auf die Schulter.
    »Was ist mit deinem Bein?« fragte einer der Bewaf f neten.
    »Schon gut«, sagte ich.
    Ich konnte stehen; die Wunden waren nicht tief. Ich wollte sie zu Hause von einem Arzt versorgen lassen.
    »Wo ist unser Fisch aus dem Kanal?« fragte ich.
    »Folge mir«, sagte einer der Bewaffneten.
    Fünfzig Meter entfernt hockte der Junge an der Mauer, nackt, in einen Umhang gehüllt. Er hatte sichtlich Angst.
    »Wer bist du?« fragte Thurnock.
    Der Junge schwieg.
    »Man müßte ihn vertrimmen«, sagte Thurnock aufg e bracht.
    »Sind das deine Männer?« fragte mich der Junge.
    »Ja.«
    »Wer bist du?« wollte er wissen.
    »Bosk.«
    »Aus dem Rat der Kapitäne?«
    Als ich nickte, glaubte ich Angst in seinen Augen zu sehen.
    »Wer bist du?« erkundigte ich mich.
    »Nur ein Sklave.«
    »Zeig mir deine Hände.«
    Widerstrebend gehorchte er. Sie waren glatt und m a kellos.
    »Trägt er ein Brandzeichen?« fragte ich die Bewaffn e ten.
    »Nein.«
    »Da wir dich aus dem Kanal geholt haben, werden wir dich Fisch nennen. Und da du Sklave bist, erhältst du einen Kragen und wirst in meinem Haus dienen.«
    Er starrte mich wütend an.
    Der Junge, überlegte ich, konnte mir noch einmal nützlich sein. Fiel er dem Rat in die Hände, wurde er zweifellos gefoltert und aufgespießt oder zum Dienst auf einem Schiff gepreßt. Bei mir würde seine Identität g e heimbleiben.
    »Wer ist er denn?« fragte Thurnock und blickte hinter dem Jungen her, der von den Männern fortgetragen wu r de.
    »Natürlich Henrius Sevarius«, sagte ich.

13
     
     
    »Malt meine Schiffe grün an«, hatte ich gesagt.
    Wir schrieben die Fünfte Wartende Hand, vier Monate nach dem mißglückten Staatsstreich des Henrius Sevarius in Port Kar. Inzwischen war die Flagge Bosks, des Pir a ten, auf dem Thassa weithin gefürchtet.
    Wie es dazu kam, möchte ich berichten.
    Vor etwa drei Monaten fuhr ich mit meinem schnel l sten Rammschiff, begleitet von meinen anderen beiden Rammschiffen und von fünf Kriegsschiffen des Arsenals, in den riesigen, befestigten Hafen von Telnus ein, der Hauptstadt des Ubarats Cos. Ich ließ mich an Land r u dern und schickte das Boot zurück. Ich wollte allein vor die Ubars von Cos und Tyros treten – dies war mein Wunsch und gehörte zu meinem Plan.
    Ich erinnere mich, wie ich vor den Thronsesseln stand, im riesigen Thronsaal von Cos.
    Ich trug den Ubars der beiden Inselreiche nach bestem Vermögen die Vorschläge des Kapitänsrats von Port Kar vor, die Vorstellung von Frieden und vermehrtem Handel zwischen den beiden Ubaraten und der bösen Stadt im Voskdelta, Port Kar.
    Der Ubar von Cos, Lurius aus Jad, und der Ubar von Tyros, Chenbar aus Kasra, der gerade einen Staatsbesuch in Cos absolvierte, hörten mich schweigend an, ohne Fragen zu stellen. Neben ihnen saß kostbar gekleidet und juwelengeschmückt Vivina, das Mündel von Chenbar. Es war kein Zufall, daß sie sich auch in Cos aufhielt. Sie sollte Lurius vorgestellt werden, damit der entscheide, ob er sie zur

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