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GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go

Titel: GOR-Zyklus 06 - Die Piratenstadt von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Nun löschte ich die kleine Flamme. Es war Tag.
    »Ich vermute«, sagte Samos, »daß Cos und Tyros mit dem fehlgeschlagenen Staatsstreich des Hauses Sevarius zu tun haben.«
    Ich wäre überrascht gewesen, wenn diese Vermutung nicht richtig gewesen wäre. Zustimmende Rufe wurden laut.
    »Ich selbst bin des ewigen Streits mit Cos und Tyros müde«, fuhr Samos fort.
    Die Kapitäne sahen sich fragend an.
    »Nachdem nun in Port Kar der Rat herrscht«, sagte Samos, »wäre da nicht der Friede denkbar?«
    Diese Wendung der Dinge verblüffte mich.
    »Zwischen Port Kar und Cos und Tyros hat es immer Krieg gegeben«, bemerkte ein Kapitän hitzig.
    »Wie ihr wißt, gehört Port Kar nicht zu den beliebt e sten oder angesehensten Städten Gors«, sagte Samos beschwichtigend. »Beruht das nicht auf einem Mißve r ständnis unserer Motive?«
    Diese Frage wurde mit Gelächter beantwortet. Auch ich lächelte. Port Kar wurde von den anderen gorean i schen Städten nur zu gut verstanden.
    »Denken wir an unseren Handel«, sagte Samos. »Li e ßen sich unsere Geschäfte nicht verdreifachen, wenn wir bei den goreanischen Städten als Stadt der Liebe und des Friedens gälten?«
    Lautes Gelächter erschallte.
    Als wieder Stille eintrat, klang plötzlich die Stimme des Kapitäns Bejar auf, der unter mir saß: »Ja, du hast recht.«
    Alle schwiegen. Ich glaube, es gab niemanden, der jetzt nicht den Atem anhielt.
    »Ich beantrage«, sagte Samos, »daß sich der Rat mit Cos und Tyros in Verbindung setzt und Friedensbedi n gungen anbietet.«
    »Nein!« riefen die versammelten Kapitäne wie ein Mann. »Nein!«
    Als sich der Tumult gelegt hatte, sagte Samos leise: »Natürlich werden unsere Bedingungen abgelehnt we r den.«
    Die Kapitäne sahen sich verwirrt an, begannen zu l ä cheln, platzten laut lachend heraus.
    Samos war wirklich ein kluger Mann. Die Fassade der Großzügigkeit war wirklich ein wertvolles Gut für eine maritime Stadt. Man mochte Port Kar anderweitig mit größerem Vertrauen begegnen, nachdem die Machte r greifung des Rats nun die Möglichkeit eröffnete, die Stadt zu reformieren. Welch bessere Geste war da vo r stellbar als eine Friedensmission gegenüber den Erzfei n den Cos und Tyros? Wenn die Fortsetzung des Kriegs eindeutig zu ihren Lasten ging, war es vielleicht möglich, daß sich Verbündete von den beiden Insel-Ubaraten z u rückzogen und sich Port Kar zuwandten. Und die Wi r kung auf die neutralen Häfen und Städte konnte nur vo r teilhaft sein. Zumindest mochten Schiffe aus Port Kar plötzlich Zugang zu Häfen erhalten, die ihnen bisher ve r schlossen gewesen waren.
    »Was ist aber, wenn das Friedensangebot angeno m men wird?« fragte ich. Mehrere Kapitäne lachten.
    Samos runzelte die Stirn, und seine grauen Augen starrten mich an. »Dann ist es eben angenommen«, sagte er.
    »Und«, fragte ich, »halten wir uns dann an die A n nahme? Wäre dann wirklich Frieden zwischen Port Kar einerseits und Cos und Tyros andererseits?«
    »Das ließe sich immer noch bei einer künftigen Rat s versammlung besprechen«, sagte Samos lächelnd.
    Brüllendes Gelächter.
    »Die Gelegenheit ist günstig«, fuhr Samos fort, »Cos und Tyros den Frieden anzubieten. Erstens ist der Rat dieser Stadt neu an die Macht gekommen. Zweitens habe ich von Spionen erfahren, daß in dieser Woche der Ubar von Tyros auf Cos erwartet wird.«
    Die Kapitäne murmelten ärgerlich. Es war kein gutes Zeichen für Port Kar, wenn der Ubar von Tyros einen Besuch in Cos machte. Vielleicht waren die beiden Insel-Ubarate wirklich in eine Verschwörung gegen Port Kar verwickelt.
    »Dann planen sie sicherlich, ihre Flotten gegen uns zu schicken«, sagte einer der Kapitäne.
    »Vielleicht könnten das die Mitglieder einer Fri e densmission in Erfahrung bringen.«
    »Was ist mit unseren Spionen«, fragte ich, »die so gut unterrichtet scheinen? Wenn sie die Reisepläne des Ubar von Tyros herausfinden können, dürfte ihnen die Z u sammenziehung einer großen Flotte doch erst recht nicht entgehen.«
    Samos’ Hand hatte sich unwillkürlich dem Schwer t griff genähert. »Du sprichst etwas zu fix für einen, der im Rat der Kapitäne neu ist.«
    »Offenbar fixer als du zu antworten gewillt bist, no b ler Kapitän«, antwortete ich kühl.
    Ich fragte mich, welches Interesse Samos an Cos und Tyros haben mochte.
    »Die Flotten von Cos und Tyros«, sagte er, »haben sich noch nicht versammelt.«
    Ich nickte langsam. Wenn er das gewußt hatte, warum hatte er es nicht

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