GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
einander und schienen die Pein schon vergessen zu h a ben. Und wenn nicht, konnten sie wenig dagegen tun. Sie wußten auch, daß sie mit durchstochenen Ohren einen etwas besseren Preis erzielten. In letzter Zeit war das Tragen von Ohrringen, von Marlenus aus Ar angeregt, groß in Mode gekommen, und mancher Herr liebte es, seine Sklavinnen in dieser Weise zu schmücken.
Ich hatte nichts gegen Ohrringe. Wenn ich ein schönes Paar fand, vermochte ich sie durchaus vorteilhaft zu tr a gen, um meinem Herrn zu gefallen und vielleicht seinen Willen in meinem Sinne zu beeinflussen. Wenn es mir gelang, seine Zuneigung zu gewinnen, hatte ich ihn in der Hand. Ich war gewillt, meine Anstrengungen darauf zu richten, und wenn ich mein Ziel erreichte, wickelte ich ihn um den kleinen Finger, auch wenn ich den Sklave n kragen trug. Wie sonst konnte eine Frau auf Gor käm p fen? Sie ist nicht so stark wie ein Mann, und die ganze goreanische Kultur macht sie zum Untergebenen des a n deren Geschlechts. Ich gab nicht auf. Ich würde mein Ziel erreichen und auf die Erde zurückkehren. Dazu war mir jedes Mittel recht, selbst die völlige Unterwerfung unter meinen Herrn.
»Iß«, drängte Ute.
Ich hatte mein Essen kaum angerührt.
»Wir tragen die Nasenringe nur solange, bis unser Training beendet ist. Wenn wir von Ko-ro-ba abreisen, werden sie abgemacht.«
»Woher weißt du das?« fragte ich. Es schwirrten oft Gerüchte durch die Gehege und Käfige.
»Targo hat es einem Wächter gesagt«, flüsterte Ute und sah sich vorsichtig um.
»Gut«, erwiderte ich und griff in meine Schale. Ni e mand sollte erfahren, daß Elinor Brinton von der Erde einen Nasenring getragen hatte!
Ich begann zu essen, und es war gut, daß ich mich doch noch dazu durchrang, denn das Training fiel an di e sem Tag besonders anstrengend aus, wohl weil wir von den Ereignissen des Morgens abgelenkt werden sollten.
Ich fand, daß ich mich recht geschickt anstellte. Manchmal ärgerte mich unsere Lehrerin, eine Vergn ü gungssklavin, wenn sie mich besonders herausstellte. »Seht«, sagte sie öfter zu den anderen Mädchen. »So wird es gemacht! So bewegt sich der Körper einer wa h ren Sklavin!« Dabei lernte ich diese Dinge nur, um meine Lage auf Gor zu verbessern. Wie ein Krieger sich in den Waffenkünsten übt, so kümmerte ich mich um die Kün s te der Sklavin. Ich lernte Dinge, von denen ich mir nie hätte träumen lassen. Da unser Training auf wenige W o chen beschränkt war, blieben allerdings viele Elemente eines vollen Trainings unberücksichtigt. So lernte ich nicht zu kochen und zu waschen und erwarb keine Kenntnisse über goreanische Musikinstrumente. Auch von Dekorationen und Blumenarrangements hatte ich keine Ahnung – Dinge, die jede goreanische Sklavin und jede freie Frau weiß. Und ich merkte, daß das Training seine Auswirkung hatte – besonders an den begehrlichen Blicken der Männer, was mir nicht wenig gefiel.
Müde legten wir uns an jenem Abend schlafen. Ich war froh, daß wir den verhaßten Nasenring loswurden, ehe wir Ko-ro-ba verließen. Ich rollte mich auf den R ü cken und schloß die Augen. Ko-ro-ba. Die Stadt wird manchmal auch die Türme des Morgens genannt, ein Name, der vielleicht seine Berechtigung hat. Aber die Sklavengehege Ko-ro-bas waren nicht sehr angenehm.
Vier Tage nachdem uns die Ohren durchstochen wo r den waren, tauchte der Lederarbeiter wieder auf und en t fernte die Drahtstückchen aus den Wunden. Zurück bli e ben die winzigen, fast unsichtbaren Löcher in den Oh r läppchen. Die Nasenringe sollten uns erst am Tag vor unserer Abreise abgenommen werden.
Unsere Lektionen wurden länger und komplizierter. Ich mußte mich sehr auf die immer feineren und subtil e ren Künste der Sklavin konzentrieren. Wenn wir versa g ten, erhielten wir Strafpunkte oder sogar Schläge. Aber ich bemerkte die Veränderung zum Positiven, die mit den anderen Mädchen vorging. Wir lernten. Sogar Inge machte Fortschritte. Ich beobachtete sie, wie sie im Sand der Arena tanzte. Und auch Ute paßte sich vorzüglich an. Sie würde eines Tages einen hohen Preis erbringen. Ich war erstaunt, welche Wirkung das Training auf die vo r nehme Rena aus Lydius hatte. Sie wußte, daß sie bereits verkauft worden war, kannte ihren Herrn aber noch nicht – sie gab sich daher besondere Mühe, ihn nicht zu enttä u schen.
Lana und ich gehörten nach Ansicht unserer Leh r meister zu den vielversprechendsten Sklavinnen der Gruppe, wobei mir Lana immer einen
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