GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
stark und entschlossen war.
Befriedigt legte ich mich zurück und versuchte zu schlafen. Doch nun wanderten meine Gedanken zu Soron aus Ar, der in Targos Begleitung durch das Gehege g e wandert war.
»Kaufe mich, Herr«, hatte ich zu ihm gesagt, doch er hatte mit einem ›Nein‹ reagiert.
Er hatte überhaupt kein Mädchen gekauft, was mir seltsam erschien, doch nur mir hatte er mit einem klaren ›Nein‹ geantwortet. Warum regte ich mich darüber so auf – mir war doch nur lieb, daß er mich nicht gekauft hatte! Aber er hatte mich später noch einmal abschätzend ang e sehen, sein Blick hatte auf mir geruht, und ich war mir dabei seltsam hilflos vorgekommen. Und das ließ mich jetzt nicht einschlafen.
Als ich schließlich doch in einen unruhigen Schlu m mer fiel, hatte ich einen seltsamen Traum. Ich träumte, mir wäre die Flucht gelungen, und ich liefe frei durch das hohe Gras der goreanischen Steppe. Wie sehr ich mich über meine Freiheit freute!
Und dann drehte ich mich plötzlich um und sah dicht hinter mir, das Gesicht halb hinter seiner großen Kapuze verborgen – Soron aus Ar.
Ich floh, aber plötzlich stand er wieder vor mir, und als ich eine andere Richtung einschlug, tauchte er erneut vor mir auf. Es gab kein Entkommen.
Ich erwachte in Schweiß gebadet.
»Still!« rief Lana und schüttelte mich. »Sei endlich still!«
Ich mußte im Schlaf geschrien haben. Auch Ute und Inge hatten sich schläfrig aufgerichtet und starrten zu mir herüber. Ich eilte zu Ute und schmiegte mich an sie.
»O Ute, ich habe solche Angst«, sagte ich schluchzend.
»Es ist doch nur ein Traum«, sagte sie. »Wir bleiben ein Weilchen wach, und dann schlafen wir weiter, ja?«
Ich hielt Utes Hand und schlief nach einer Weile wi e der ein.
12
Wie schön es war, frei herumlaufen zu können! Im Gras stehend, im hellen Schein der Sonne, reckte ich mich und lachte. Ich trug einen neuen Kamisk und freute mich da r über.
Ich hatte ihn am ersten Tag der Reise im Wagen g e näht. Mein altes Kleidungsstück war schon zu unanseh n lich geworden.
Es war ein schöner Tag, im Frühsommer, am zweiten En'Var. Nach der Zeitrechnung Ars, der Stadt, die unser Ziel war, zählten wir das Jahr 10 121.
Ich spürte das Gras an den Beinen, die Sonne auf dem Gesicht und an den Armen und Beinen und die frische, lockere Erde unter meinen bloßen Füßen.
Ich war glücklich.
Ich hob mein Gesicht und schloß die Augen und g e noß die Wärme der Sonnenstrahlen.
Im nächsten Augenblick spürte ich einen Zug an me i nem Hals und öffnete die Augen. Mit einer etwa drei M e ter langen Lederschnur war Ute an mich gefesselt. Wir pflückten Beeren.
Elinor Brinton, das goreanische Sklavenmädchen, bückte sich emsig, zupfte Beeren von den Zweigen eines kleinen Busches und tat sie in ihren Ledereimer.
Ute hatte mir den Rücken zugewandt, ebenso der Wächter, der sich schläfrig auf seinen Speer stützte.
Wir waren etwa einen Pasang von der Karawane en t fernt. Wenn ich mich auf die Zehenspitzen stellte, konnte ich von dem Hügel aus, auf dem wir Beeren pflückten, die flachen Dächer der Wagen sehen, deren blau-gelbe Planen in der Sonne schimmerten.
Seit der Abfahrt aus Ko-ro-ba waren neun Tage ve r gangen.
Es würde noch Wochen dauern, bis wir Ar erreichten, wo wir verkauft werden sollten.
Mich freute das schöne Wetter und der laue Wind. Wie schön es war, dem Gestank der Sklavengehege en t ronnen zu sein.
Ich bückte mich und rieb mir die Fußgelenke. Sie t a ten mir von der langen Fahrt weh. Die Sklavenkette während der Fahrt war nur etwa dreißig Zentimeter lang, und die Plane, die den harten Boden polsterte, war dünn. Aber jetzt war ich im Freien und konnte mich nach Belieben bewegen – nur war ich eben an Ute g e fesselt.
Ich erinnerte mich an den Morgen, an dem wir Ko-ro-ba verließen.
Es war noch dunkel, als man uns aus den Käfigen ho l te. Wir erhielten reichlich zu essen, weil wir erst gegen Abend wieder etwas bekommen sollten. Im Hof zw i schen den Käfigen mußten wir uns den Gestank der G e hege von den Körpern waschen. Dann erst durften wir die Wagen betreten. Auf den Wagenflächen saßen wir, die Rücken nach außen, zu fünft auf jeder Seite; so wu r den wir festgemacht; anschließend zog man die Plane herunter.
»Ho!« brüllte unser Fahrer, und langsam setzte sich der Wagen in Bewegung.
Die Karawane hielt auf Ko-ro-bas Straße des Feldtors zu, das südlichste Tor der Stadt.
Wir kamen nur langsam voran. Trotz
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