GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
der frühen Stu n de herrschte ein lebhaftes Treiben in der Stadt. Wir spü r ten, daß eine Art Feiertagsstimmung in der Luft lag.
»Was ist los?« hatte ich Inge gefragt.
»Ich weiß nicht«, lautete die Antwort.
Wir hatten die Fahrer fluchen und in die Menge brü l len hören, doch wir blieben immer wieder stecken.
Wir merkten bald, daß auch andere Wagen in den Straßen feststeckten. Zentimeterweise fuhren wir weiter und erreichten schließlich die Straße des Feldtors.
In den Wagen lauschten wir auf das Lärmen der Me n ge. Es war inzwischen hell geworden, und Licht drang durch die Schutzplane des Wagens.
Die Mädchen waren aufgeregt, wußten aber nicht, was los war.
Wütend verfluchte ich die Planen.
Aus der Ferne ertönte Musik – Trompeten, Trommeln und Zimbeln. Wir sahen uns an, vermochten uns kaum noch zu beherrschen.
»Auf die Seite fahren und anhalten!« befahl in diesem Augenblick eine tiefe Stimme.
Unser Wagen fuhr an den Rand der breiten Straße, und wir merkten, daß sich draußen viele Menschen drängten. Die Musik kam näher.
»Der Fang des Marlenus!« rief ein Mann.
Mein Herz machte einen Sprung.
Ich drehte mich um, kniete nieder, verdrehte meine Fußkette und fuhr mit den Fingern unter den Rand der Regenplane.
Die Musik war nun schon ziemlich nahe. Ich hob die Plane an und blinzelte hindurch.
Ein Jagdmeister, auf einem riesigen Tharlarion si t zend, führte mit einem Stab, an dem Pantherhaar flatte r te, den Zug an. Eine Maske aus der Kopfhaut eines Waldpanthers bedeckte zur Hälfte sein Gesicht. Um den Hals trug er eine doppelte Halskette aus Pantherklauen. Auf seinem Rücken wippte ein Köcher mit Pfeilen, ein Bogen war an seinem Sattel befestigt. Er trug Felle, z u meist von Sleen und Waldpanthern.
Hinter ihm kamen die Musiker mit ihren Trompeten und Zimbeln und Trommeln. Auch sie waren jagdmäßig gekleidet.
Auf Fahrgestellen, von kleinen gehörnten Tharlarion gezogen, schlossen sich Holzkäfige und Pfosten mit a l lerlei Jagdtrophäen an. In einigen Käfigen schnaubten und fauchten Waldsleen oder die sandfarbenen Panther der nördlichen Wälder. An den Masten hingen die Felle und Köpfe zahlreicher Tiere, zumeist Panther und Sleen. In einem Käfig ringelte sich Gors gefürchtete Riese n schlange, die nur in bestimmten Waldgegenden zu finden ist. Marlenus' Jagdgesellschaft mußte große Entfernu n gen zurückgelegt haben. Zwischen den Wagen schritten gefesselte männliche Sklaven. Sie trugen kurze Wol l kleidung und schwere Eisenringe um den Hals. Sie hatten langes, verfilztes schwarzes Haar. Einige trugen große Körbe mit Früchten oder Nüssen auf den Rücken, andere Körbe mit Blumen oder buntgefiederte Waldvögel am Gürtel.
Die anderen Mädchen schauten nun ebenfalls aufg e regt hinaus; sie waren auf unsere Seite herübergeko m men, hatten sich zwischen uns geschoben und starrten in die Helligkeit.
»Sind die Sklaven nicht aufregend?« fragte eine.
»Schamlos!« tadelte ich.
»Paß auf, daß du nicht mit einem zusammengetan wirst!«
Ich schlug wütend nach ihr. Mir war der Gedanke noch nicht gekommen – aber so konnte es kommen. Wenn es meinem Herrn gefiel, mußte ich es mit jedem Sklaven treiben, den er für mich aussuchte, zu seinem Vergnügen und um Nachkommen für die Sklavenmärkte zu zeugen.
In diesem Augenblick bemerkte uns einer der vorbe i reitenden Jäger, ein großer, dunkelhäutiger Bursche. Er grinste herüber.
»Ich wünschte, ein solcher Mann würde mich jagen!« sagte Lana.
Weitere Wagen rollten vorbei, gefolgt von Jägern und Sklaven. Wie stolz und furchtlos diese Männer wirkten! Sie trugen keine Lasten. Sie führten andere, die sich für sie abschleppten.
»Ute«, sagte Inge, »wie würde dir so ein Herr gefa l len?«
»Ich bin Sklavin«, sagte Ute, »ich würde ihm zu di e nen versuchen.«
»Ach, Ute«, sagte ich, »ich verachte diese Männer.«
»Auch du bist nur eine Sklavin«, sagte Inge herau s fordernd, »du müßtest ihm auch gehorchen.«
Ich versuchte, nach ihr zu schlagen, doch sie griff mir ins Haar und zerrte meinen Kopf herab. Ich vermochte ihren Griff nicht zu lösen und war hilflos. Gepeinigt wand ich mich hin und her.
»Wer ist die niedrigste Sklavin hier im Wagen?« fra g te Inge herausfordernd.
Ich versuchte vergeblich, ihre Finger aus meinem Haar zu lösen. Doch Inge wiederholte ihre Frage und zerrte noch heftiger. Mir traten vor Wut und Schmerz die Tr ä nen in die Augen.
»El-in-or«, flüsterte ich
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