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GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor

GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ich.
    »Ja, schlagt sie!« fiel Inge ein.
    Die Sklavenmädchen schwärmten mit Stöcken und Ästen dem Wagen entgegen und begannen zwischen den Gitterstäben hindurch auf die Gefangene einzustechen.
    Ich sah, daß sich oberhalb des runden Käfigdaches ein Ring befand, damit der Käfig an einem Baum oder Pfahl aufgehängt werden konnte. Zweifellos hatte Marlenus Befehl gegeben, seine Gefangene in verschiedenen Stä d ten und Dörfern entlang des Weges aufzustellen, damit die bekannte Gesetzesbrecherin seinen Ruhm noch ve r mehre. Wahrscheinlich sollte sie erst in Ar versklavt werden, und dann vermutlich sogar von Marlenus' eig e ner Hand.
    Die Sklavenmädchen umschwärmten den Käfig und stachen mit ihren Stöcken zu. Stoisch ließ Verna das G e schehen über sich ergehen. Sie schien ihre Umwelt gar nicht wahrzunehmen. Das erregte die Menge noch mehr, die ihre Anstrengungen verdoppelte. Verna zuckte ab und zu vor Schmerz zusammen, und die Mißhandlungen b e gannen blutige Spuren zu hinterlassen, aber sie senkte nicht den Blick, kümmerte sich nicht um das, was mit ihr geschah.
    Die Menge stieß einen Wutschrei aus, als nun einige Jäger auf den Wagen sprangen und die erregten Sklavi n nen mit Peitschen zurückdrängten. Schreiend blieben die Mädchen zurück, ließen den Wagen weiterfahren. Verna stand hoch aufgerichtet in ihrem Käfig und schien zu träumen.
    Ich haßte sie und ihre Stärke!
    In diesem Augenblick wurde ein Speerschaft gegen den Wagen gestoßen, und wir zuckten erschrocken z u rück. Ein Wächter band die Plane wieder fest, und wir waren wieder allein.
    Der Klang der Trompeten und Trommeln erstarb in der Ferne.
    »Von jetzt an«, sagte Inge, »wird El-in-or uns mit ›Herrin‹ anreden.«
    Ich starrte sie wütend an.
    »Nein«, sagte Ute. »Das ist zu grausam.«
    »Wir behandeln El-in-or so, wie sie es verdient«, sagte Inge.
    Die anderen Mädchen außer Ute und Lana, die vie l leicht eine ähnliche Behandlung fürchteten, stimmten zu.
    »Und du bist natürlich einverstanden, nicht wahr?« wandte sich Inge an mich.
    »Ja«, flüsterte ich.
    »Ja, was?« fragte Inge und ballte die Hände zu Fäu s ten, um auf mich einzuschlagen.
    »Ja – Herrin«, sagte ich tonlos.
    Die anderen Mädchen lachten.
    Gleich darauf setzte sich unser Wagen wieder in B e wegung. Unsere Reise nahm ihren Fortgang.
    Aber ich war wütend über meine unverhoffte Niede r lage – und über meine Schwäche.
     
    Zwischen den Büschen, einen Pasang von den Wagen entfernt, las ich Beeren, zerrte sie von den Zweigen und warf sie in den Eimer.
    Die Sonne und das Gras waren bestimmt so angenehm wie zuvor, aber ich war nicht mehr in der Stimmung, meine Freude daran zu haben. Ich erinnerte mich mit B e friedigung an den Triumphzug Marlenus', der das Pa n thermädchen Verna gefangen hatte. Weniger befriedigt dachte ich an die Ereignisse im Sklavenwagen, wo Inge mich durch ihren feigen Angriff mühelos besiegt und mein Ansehen bei den Mädchen zerstört hatte. So war ich nun gezwungen, die anderen – außer Ute und Lana, die es ablehnten – mit ›Herrin‹ anzureden, und immer mehr Mädchen von anderen Wagen verlangten dasselbe!
    Ich wollte in Ar verkauft werden, ich wollte fort von meinen Peinigern. Ich wollte eine beneidete Sklavin we r den, der ihr Herr aus der Hand fraß. Das hatte ich mir zum Ziel gesetzt.
    Ich wandte mich an Ute. »Wann sind wir in Ar?« fra g te ich.
    »Oh, das dauert noch viele Tage«, sagte sie. »Wir h a ben ja noch nicht einmal den Vosk erreicht.«
    Der Vosk ist ein großer Fluß, der die nördliche Grenze der Gemarkungen Ars bildet.
    Ute wandte sich wieder dem Beerenpflücken zu. Als weder sie noch der Wächter aufpaßten, stibitzte ich ihr einige Beeren aus dem Eimer.
    Ich hob den Kopf. Der Himmel war klar und blau, und nur einige weiße Wolken trieben im frischen Wind rasch dahin. So schlecht ging es mir eigentlich gar nicht. A u ßerdem hatte ich doch noch eine Möglichkeit gefunden, mich an Verna zu rächen, wie ich es mir gewünscht hatte.
    Es geschah am fünften Tag unserer Reise nach Ar.
    Die Kaufleute haben in den letzten Jahren an bestim m ten Handelsstraßen zwischen Ko-ro-ba und Ar und zw i schen Tor und Ar befestigte, von Palisaden eingefaßte Lagerplätze errichtet. Sie liegen etwa einen Karawanen-Tagesmarsch auseinander und sind den Kaufleuten wie den Sklavenhändlern sehr willkommen. Auch einfache Reisende benutzen sie. Die Städte stellen durch ihre Kaufmannskasten Land für solche

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