GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
stand die nackte Angst. Im nächsten Augenblick schnappte der Kragen mit lautem Klicken zu, und die Mädchen und Männer ringsum stimmten ein Freudeng e schrei an. Sie schlugen sich mit der rechten Hand gegen die linke Schulter.
Ich öffnete die Augen, ohne den Kopf zu heben. Im Schmutz vor mir sah ich Rasks Sandalen.
Er richtete mich auf, eine Hand um meine Arme g e legt. Jetzt trug ich seinen Kragen. Behutsam legte mir Rask die Hände um den Kopf, neigte ihn hoch – unwil l kürlich öffnete ich meine Lippen, als wollte ich seinen Kuß empfangen. Doch er beugte sich nicht vor. Vielmehr hielt er mich von sich ab.
»Steckt sie in eine Arbeitstunika und schickt sie in den Schuppen.«
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»Ute!« rief ich überrascht.
Der Wächter stieß mich so heftig, daß ich vor ihr in den Sand fiel. Entsetzt blickte ich zu ihr auf. An der Schläfe, dort wo ich sie mit dem Stein getroffen hatte, war die Haut noch verfärbt.
»Ich dachte …«, flüsterte ich.
Sie stand vor dem langen niedrigen Schuppen, dessen Tür offenstand. Ich hatte ihn für ein Vorratsgebäude gehalten, doch ich erkannte nun, daß es sich um einen Schlafraum für Sklavinnen handelte. Wahrscheinlich sollte ich hier unterkommen.
»Du trägst einen Kragen«, sagte Ute.
»Ja«, flüsterte ich.
Ich kniete mit gesenktem Kopf vor ihr im Sand.
»Ich bin am ersten Tag meiner Gefangenschaft Rask in die Hände gefallen«, sagte Ute. »Plötzlich stand er vor meinen beiden Häschern und sagte: ›Ich bin Rask aus Treve. Ergebt ihr euch?‹ Die beiden wählten das Leben und ließen ihre Waffen stecken. Rask vertrieb ihre Tarns und verschwand mit mir aus dem Lager. Die Wanderung zurück zu Haakon wird lang werden für die beiden. Rask aus Treve brachte mich in dieses Lager, wo er mich zu seiner Sklavin machte.«
»Du trägst das Armband der Ersten Arbeitssklavin«, sagte ich.
»Die oberste Arbeitssklavin war kurz vor meiner A n kunft verkauft worden. Die anderen Mädchen waren ze r stritten, und da ich neu war und keine Anhängerinnen hatte und da Rask mir aus irgendeinem Grund vertraute, machte er mich zum Ersten Mädchen hier.«
»Soll ich Arbeitssklavin sein?«
»Hast du erwartet, ins Zelt der Frauen zu kommen?« fragte Ute lachend.
Ich senkte den Kopf.
»Wie ich höre, wurdest du südwestlich von Rorus g e fangengenommen. Du hast also weiter nach meinem Heimatdorf gesucht?«
»Nein!« rief ich.
»Und von dort wolltest du dich zur Insel Teletus durchschlagen, um meine Adoptiveltern aufzusuchen, ja?«
Ute packte mich an den Haaren und zerrte mir den Kopf zurück, damit ich sie ansehen mußte. »Wer hat Ute verraten?« fragte sie.
Ich brachte vor Entsetzen kein Wort heraus.
»Wer?« fragte sie und zerrte wild an meinen Haaren.
»Ich!« rief ich.
»Wertlose Sklavin«, sagte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und erblickte Rask aus Treve. Schluc h zend schloß ich die Augen.
»Wie du gesagt hast«, fuhr Rask fort. »Sie ist wertlos. Eine Diebin und Lügnerin.«
»Und doch gibt es viele Arbeiten für eine solche Skl a vin«, sagte Ute.
»Sorge dafür, daß sie immer genug zu tun hat.« Und mit diesen Worten schritt der Krieger davon.
Ich blickte Ute an und schüttelte den Kopf. »Du hast ihm alles erzählt«, flüsterte ich.
»Er hat mir befohlen, zu sprechen«, erwiderte sie. »Und als Sklavin mußte ich ihm antworten.«
Ich schüttelte den Kopf. »Bin ich wirklich eine A r beitssklavin – unter deinem Kommando?«
»Ja«, sagte sie.
»Ute!« rief ich. »Ich wollte dich nicht verraten! Ich hatte Angst. Verzeih mir!«
»Geh in den Schuppen«, sagte Ute barsch. »Heute a bend gibt es Arbeit für dich. Morgen bekommst du zu essen – das ist früh genug.«
Weinend stand ich auf und trat in den dunklen Schu p pen. Ute verriegelte die Tür hinter mir. In der Dunkelheit alleingelassen, verlor ich plötzlich die Nerven. Ich warf mich zu Boden, hämmerte mit den Fäusten auf die fes t getretene Erde. »Ute!« schluchzte ich. »Ute!«
Nach einiger Zeit kroch ich an eine Stelle neben der Tür, hockte mich mit hochgezogenen Knien hin und b e tastete den Stahlkragen, der sich nackt und glatt um me i nen Hals zog. In der Dunkelheit roch ich das goreanische Parfüm, mit dem man mich betupft hatte.
Ute war nicht besonders grausam zu mir, wie ich b e fürchtet hatte. Sie behandelte mich gerecht, genau wie die anderen Mädchen. Sie schien vergessen zu haben, daß ich sie niedergeschlagen und schmählich an die Sklaventreiber Haakons
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