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GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

Titel: GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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steckte ihr den Knebel wieder in den Mund. Dann befreite ich sie von den Fesseln und deutete auf einen Baum.
    »Steig hinauf«, sagte ich.
    Sie schüttelte unsicher den Kopf. Sie hatte viel Blut verloren und war geschwächt.
    »Steig hinauf – oder muß ich dich am Boden fesseln?«
    Mühsam kletterte sie empor, und ich folgte ihr.
    »Weiter«, befahl ich, als sie innehielt.
    Schließlich befand sie sich gut sechs Meter über dem Boden.
    »Leg dich auf den Ast«, befahl ich, »den Kopf zum Stamm.«
    Sie zögerte und gehorchte schließlich.
    »Weiter hinaus!«
    Schließlich lag sie gut anderthalb Meter vom Stamm entfernt.
    »Laß die Arme herabhängen!«
    Sie gehorchte. Ich fesselte ihre Arme wieder mit Sklavenschellen zusammen, und zwar unter dem Ast. Ihre Fußgelenke machte ich unmittelbar am Holz fest und sicherte sie noch mit einer breiten Schnur um den Bauch.
    Sie sah mir angstvoll nach, als ich zum Stamm des Baums zurückkehrte und hinabstieg.
    Der Sleen ist ein Bodentier und klettert selten auf einen Baum. Der Panther kann zwar klettern, ist es aber gewohnt, seine Fährte am Boden aufzunehmen. So war das Mädchen einigermaßen in Sicherheit. Sie konnte nur hoffen, daß ich mein Unternehmen lebend überstand und sie hier wieder abholte.
     
    Eine Ahn vor Einbruch der Dunkelheit fand ich das Lager.
    Es befand sich etwas zurückgesetzt vom Ufer eines kleinen Wasserlaufs – einer der zahlreichen Waldzuflüsse des Laurius. Ich stieg lautlos auf einen Baum, um mich erst einmal richtig umzusehen.
    Das Lager bestand aus fünf konischen Hütten aus Weidenschößlingen, mit Stroh gedeckt. Ein großes Tier, mit Lianen verschlossen, bildete den Zugang. In der Mitte des Lagers gähnte ein Kochloch, von flachen Steinen gesäumt. Auf einem Holzgestell hing ein Tabukschenkel, von dem Fett ins Feuer tropfte.
    Das Fleisch duftete herrlich. Der dünne Rauchfaden stieg fast senkrecht in den Himmel.
    Um das Tabukfleisch kümmerte sich ein Panthermädchen, das im Staub hockte, von Zeit zu Zeit Fleischstückchen abschnitt und in den Mund schob und sich anschließend die Finger leckte. In einer Ecke des Lagers arbeitete ein anderes Mädchen an einem Sklavennetz.
    Weiter hinten saßen mit untergeschlagenen Beinen zwei Mädchen und spielten ein Spiel mit Schnüren, bei dem sie komplizierte Muster spannen und sich dabei gegenseitig übertreffen mußten.
    Andere Panthermädchen waren innerhalb oder außerhalb der Palisadenwand nicht auszumachen. Ich bemerkte jedoch eine Bewegung in einer der Hütten. Wahrscheinlich hielt sich ein weiteres Mädchen dort auf.
    Von Talena keine Spur. Sie mochte natürlich angekettet in einer der Unterkünfte liegen. Etwas war jedoch klar – nur ein kleiner Teil von Vernas Bande hielt sich im Lager auf. Nach zuverlässigen Meldungen gebot sie über etwa fünfzehn Mädchen.
    Ich sah mir die Panthermädchen im Lager an. Sie hatten keine Ahnung, daß sie beobachtet wurden, daß ihr Lager gefunden war, daß sie sehr bald – vielleicht morgen schon – Gefangene sein würden, die auf den Sklavenmärkten des Südens verkauft wurden.
    Doch wir mußten schnell handeln. Eine ungewöhnlich große Bande von Panthermädchen, geführt von Hura, näherte sich diesem Waldgebiet – und wenn sie hier waren, sollte Verna längst meine Gefangene sein.
    Ich durfte es nicht zulassen, daß Huras Mädchen meine Pläne störten.
    Ich beobachtete das Lager. Die Mädchen dort unten hatten ihre Chance gehabt. Sie hatten sich geweigert, mir Talena zu verkaufen, sie hatten sich nicht auf einen Handel eingelassen. Das war ein Fehler gewesen. Nun wollte ich ihnen eine schmerzhafte Lektion erteilen.
    Zwei weitere Mädchen erreichten das Lager, schnürten das Tor auf, traten ein und verschlossen den Durchgang wieder hinter sich. Zwischen Pfosten hinter den Hütten waren die Felle von vier Panthern zum Trocknen aufgespannt. Einige Krüge und Kisten standen neben einer Hütte – ansonsten war das Lager leer.
    Vermutlich kehrten bei Einbruch der Dunkelheit auch die übrigen Mädchen der Bande in das Lager zurück.
    Lautlos verließ ich mein Versteck und verschwand im Wald.
     
    »Bring die Gefangene zur Tesephone zurück«, sagte ich zu Rim und schob ihm Grenna hin.
    »Ich würde lieber beim Angriff auf Vernas Lager dabeisein«, sagte Rim. »Du wirst dich erinnern, daß sie es war, die mich versklavte.«
    »Ich erinnere mich durchaus«, sagte ich nachdenklich, »und fürchte eben, daß du dich hinreißen läßt, dich zu rächen.«
    Rim

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