GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go
lächelte. »Das könnte schon sein.«
»Ich werde dich begleiten«, sagte Arn zu mir.
»Gut.«
Arn musterte Grenna anerkennend. Sie senkte den Kopf.
Es freute mich, daß Arn das Mädchen mochte. Vielleicht würde ich sie ihm später schenken.
Rim zerrte sie von dem kleinen Feuer fort.
Ich sah mich um und musterte die neun Männer in meiner Begleitung.
»Wir wollen jetzt schlafen gehen«, sagte ich. »Abmarsch zwei Ahn vor Anbruch der Dämmerung – wir greifen Vernas Lager bei Sonnenaufgang an.«
8
Panthermädchen sind gefährlich. Die Tatsache, daß wir nur zehn Kämpfer waren und daß Verna etwa fünfzehn Mädchen zur Verfügung hatte, die mit ihren Waffen verteufelt gut umzugehen verstanden, bestimmte die Art unseres Vorgehens.
Ich hatte keine große Truppe in den Wald führen wollen, deren Bewegungen sich kaum verheimlichen ließen. Außerdem wollte ich eine volle Garnison bei der T e sephone zurücklassen, um das Schiff gegen jede mögliche Gefahr am Fluß zu schützen. Ursprünglich hatte ich nur fünf Leute mitnehmen wollen, doch als Arn und seine Männer im Lager eintrafen, bezog ich sie in meine Pläne ein. Gesetzlose kennen sich im Wald aus und wissen sich wie die Panthermädchen schnell und geräuschlos zu bewegen. Da wir die Überraschung auf unserer Seite hatten und überdies nach einem guten Plan vorgingen, mochte meine Truppe ausreichen. Ich lächelte. Vielleicht war es die Arroganz des Goreaners, die mich zu diesem Entschluß gebracht hatte. Je weniger Männer man zur Gefangennahme von Sklaven braucht, desto größer der Ruhm.
Wir hatten die verschiedenen Möglichkeiten durchgesprochen. Dabei hatten wir eine der einfachsten und gefahrlosesten Methoden sofort ausgeschlossen – die Belagerung der Mädchen, bis sie von Hunger und Durst geschwächt ihre Waffen über die Palisaden werfen und herauskommen. Wir haben auch den Plan verworfen, die Palisaden anzuzünden, um die Mädchen zu zwingen, einen Ausfall zu machen. Doch dabei ist die Gefahr gegeben, daß sich das Feuer auf den Wald ausweitet – und davor haben die Goreaner große Angst. Nicht so sehr wegen der Gefahr für sie selbst, sondern wegen der Zerstörung ihres geliebten Waldes. Den Goreanern liegt ihre Welt am Herzen. Sie lieben den Himmel, die Ebenen, das Meer, den Regen im Sommer und den Schnee im Winter. Oft bleiben diese Menschen plötzlich stehen und beobachten die Wolken oder die Bewegung des Grases im Wind. Ich habe Krieger gekannt, die die Schönheit einer Blume mit Versen zu preisen wußten. Ich selbst wäre ungern für die Vernichtung eines goreanischen Waldes verantwortlich gewesen.
»Nein«, sagte ich entschieden. »Feuer benutzen wir nicht.« Wir hatten gerade Spätsommer, und die Feuersgefahr war besonders groß.
Arn und seine Männer stimmten mir zu.
Eine weitere Möglichkeit wäre gewesen, in das Lager einzudringen und die Panthermädchen im Schutz der Dunkelheit nacheinander zu überwältigen. Doch das erforderte große Geschicklichkeit. Das leiseste Geräusch könnte die ganze Bande alarmieren, und einzelne Mädchen könnten fliehen.
So hatten wir uns für einen einfachen Angriffsplan entschieden, der sich das erste Licht des Tages zunutze machte. Wir wollten die Mädchen überrumpeln, ehe sie erwacht waren. Dabei sollten Sleennetze eingesetzt werden, die jeweils mehrere Mädchen zugleich ausschalten konnten.
Vorsichtig umkreisten wir nun das Lager, um etwaige Wächterinnen auszuschalten.
Doch wir fanden niemanden in der Umgegend. Auch innerhalb der Palisade schien sich keine Wache aufzuhalten.
»Ihre Sorglosigkeit ist unglaublich«, flüsterte Arn.
Wir krochen zum Tor. Aufmerksam studierte ich dort den Knoten, der das Schloß bildete. Als ich ihn schließlich auswendig wußte – es war kein Signalknoten –, öffnete ich ihn und ließ meine Männer einen nach dem anderen ins Lager schleichen.
Wir rollten die Sleennetze aus. Der Boden war taufeucht. Es war kühl im Wald. In meiner Nähe machte ich Arn aus.
Bald brach die erste Morgendämmerung an, und der Tau begann auf den Blättern und Grashalmen zu schimmern. Ich nickte Arn und den anderen zu.
Er stieß einen schrillen Pfiff aus, und meine Männer und ich stürmten durch die Türöffnungen der Hütten und warfen unsere Sleennetze.
Ich stieß einen Wutschrei aus. Wir hatten nichts gefangen. Unsere Hütte war leer.
Gleich darauf erklangen andere überraschte Rufe. »Sie sind fort!« sagte jemand.
»Das Lager ist verlassen!« rief ein
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