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GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

Titel: GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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nun der gefährlichste Teil der Jagd begonnen. Das Mädchen wartete mit gespanntem Bogen auf mich. Ohne mich zu bewegen, lauschte ich auf Tiere. Ich stellte fest, wo sich Vögel bewegten und wo Ruhe herrschte. Ich beschloß zu warten.
    Eine Viertel-Ahn lang beobachtete ich die Schatten im Unterholz. Vermutlich hatte die Angreiferin im Dickicht kehrtgemacht und wartete nun auf mich. Aber es ist sehr anstrengend und schmerzhaft, einen Bogen länger als eine Ehn lang gespannt zu halten. Doch die Sehne zu entspannen bedeutete Bewegung – und dann war sie nicht mehr schußbereit.
    Über mir bewegten sich Vögel.
    Ich lauschte geduldig auf das Summen der Insekten. Unverwandt starrte ich in die Schatten. Ich wartete geduldig wie ein goreanischer Krieger.
    Schließlich sah ich eine leichte Bewegung, die kaum zu bemerken war – doch ich hatte darauf gewartet. Ich lächelte.
    Vorsichtig setzte ich den stahlbespitzten schwarzen Temholzschaft auf die Sehne und hob den großen Bogen aus Ka-la-na-Holz.
    Ein schriller Schmerzensschrei aus dem Unterholz beantwortete meinen Schuß. Ich hatte sie!
    Ich rannte los und erreichte das Mädchen.
    Der Pfeil hatte sie mit der Schulter an einen Baumstamm genagelt. Ihr Blick war glasig vor Schmerz. Als sie mich sah, griff sie mit der rechten Hand nach dem Sleenmesser an ihrem Gürtel. In ihrem langen blonden Haar schimmerte Blut. Ich schlug ihr das Messer aus der Hand und fesselte ihr die Handgelenke zusammen. Nachdem ich sie mit ihrem Büstenhalter geknebelt hatte, trat ich zurück und betrachtete sie. Dieses Panthermädchen konnte niemanden mehr warnen; sie konnte die Pläne Bosks aus Port Kar nicht mehr stören.
    Sie starrte mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an. Mit schneller Bewegung brach ich den Pfeil ab, der ihr aus der Schulter ragte. Dann zog ich sie ruckartig von dem Pfeilschaft. Sie ging in die Knie. Nachdem der Pfeil heraus war, begannen die beiden Wunden zu bluten. Ich wartete einen Augenblick, bis das Blut die Wunden reingewaschen hatte, zog den Rest des Pfeils aus dem Baumstamm und warf ihn zusammen mit der Tasche des Mädchens ins Unterholz, dann kniete ich neben ihr nieder und verband sorgfältig die Wunde.
    Mit dem Fuß verwischte ich die Blutspuren im Sand, nahm meine Gefangene auf den Arm und trug sie etwa eine Viertel-Ahn lang auf unserer Fährte zurück, damit sie sich nicht mehr durch Rufe mit ihren Genossinnen verständigen konnte, setzte sie ab und lehnte sie mit dem Rücken an einen Baumstamm.
    Die Wunde und der Blutverlust machten ihr zu schaffen, sie war unterwegs ohnmächtig geworden. Jetzt war sie wieder bei Bewußtsein und beobachtete mich mit glasigen Augen.
    Ich zog ihr den Knebel aus dem Mund und fragte: »Wie heißt du?«
    »Grenna.«
    »Wo befindet sich das Lager Vernas?«
    Sie sah mich ratlos an. »Das weiß ich nicht«, flüsterte sie.
    Irgendwie klang das glaubhaft, aber dieser Teil des Waldes sollte doch Verna und ihrer Truppe gehören.
    Ich gab dem Mädchen etwas zu essen und ließ sie aus meiner Wassertrommel trinken.
    »Gehörst du nicht zu Vernas Bande?« wollte ich wissen.
    »Nein.«
    »Zu welcher Gruppe gehörst du dann?«
    »Zu Hura«, sagte sie.
    »Aber dieser Teil des Waldes ist das Gebiet Vernas.«
    »Er wird bald uns gehören«, sagte sie. »Wir haben über hundert Mädchen!«
    Ich ließ sie noch einmal trinken.
    »Der Wald hier wird bald uns gehören«, wiederholte sie.
    Ich war verwirrt. Normalerweise leben Panthermädchen in kleinen Gruppen. Daß über hundert Mädchen zu einer Bande gehörten und sich einer Anführerin unterwarfen, kam mir unwahrscheinlich vor.
    »Du bist Kundschafterin?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Wie weit bist du deiner Bande voraus?«
    »Viele Pasang.«
    »Was wird man annehmen, wenn du nicht ins Lager zurückkehrst?«
    »Wer kann das wissen? Es ist keine Seltenheit, daß Mädchen verschwinden. Der Wald ist gefährlich. Aber was hast du mit mir vor?«
    »Sei still!« antwortete ich grob.
    Es war nun noch wichtiger als zuvor, Vernas Lager und ihren Tanzkreis so schnell wie möglich ausfindig zu machen. Innerhalb weniger Tage mochten weitere Panthermädchen in diesem Teil der Wälder auftauchen. Wir mußten also schnell handeln.
    Ich blickte nach der Sonne, die bereits zwischen den Bäumen stand und bald untergehen würde. In einer oder zwei Ahn konnte es dunkel sein.
    Ich hatte keine Zeit, die Gefangene zu Rim, Arn und den anderen zurückzuschaffen.
    »Was hast du mit mir vor?« wiederholte Grenna ihre Frage.
    Ich

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