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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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mit den Zuckerportionen. Doch ich wandte mich ab. Ich fand es barbarisch, den ohnehin schweren Wein auch noch mit Zucker zu versetzen.
    Alyena löste nun langsam die Tanzseide von ihren Hüften, ohne den Stoff ganz loszulassen; geschickt b e wegte sie die durchsichtigen Bahnen vor ihrem Körper hin und her; sie forderte den ruhig dasitzenden Ibn Saran heraus.
    Er verfolgte ihre Gestik mit dem Schleier; sie stellte sich geschickt an. Er wußte das zu schätzen, kannte er sich mit Sklavinnen doch vorzüglich aus.
    Das gleiche galt für mich, wenn auch zweifellos in weitaus geringerem Umfang. So hielt ich das schwar z haarige Mädchen, das sich um das Gefäß mit dem schwarzen Wein kümmern mußte, für ein ausgezeichn e tes Exemplar – eine sinnliche, wenn auch noch nicht au s reichend gezähmte Sklavin. Sie zu sehen war gleichb e deutend mit dem Wunsch, sie zu besitzen.
    Vor längerer Zeit hatte ich die Chance gehabt, sie zu kaufen, doch ich war ein Dummkopf gewesen. Ich hatte sie nicht in Ketten auf mein Schiff geführt, um sie in mein Haus bringen zu lassen.
    Später hatte ich Tab, einen meiner Kapitäne, nach L y dius geschickt, um sie zu kaufen, doch da war es schon zu spät gewesen.
    Bisher hatte ich nicht gewußt, wo sie sich aufhielt.
    Sie hatte einmal meinen Befehl mißachtet, wofür sie bestraft werden mußte. Damals war ich in die Wälder des Nordens gereist, um Talena zu befreien und nach Port Kar zurückzuholen, wo wir – so hoffte ich damals – u n sere Gefährtenschaft erneuern konnten. Es wäre sicher nicht passend gewesen, mit Talena zurückzukehren und zugleich dieses phantastische dunkelhaarige Mädchen im Laderaum mitzubringen. Hätte ihr Talena nicht sofort die Kehle durchgeschnitten? Und hätte ich sie befreit, wäre sie nicht bald wieder in die Gewalt von Sklavenhändlern geraten? Ihre Flucht aus dem Sardargebirge, gegen me i nen Befehl, hatte sie zu den Panthermädchen geführt. Die Räuberinnen des Nordens hatten sie an Sarpedon, einen Tavernenwirt aus Lydius, verkauft, wo ich sie schließlich fand. Zur Flucht aus dem Sardargebirge hatte sie meinen Tarn verwendet. Der Vogel war später zurückgekehrt, doch ich hatte ihn wütend vertrieben; dabei war so ein Tier zehnmal mehr wert als jede Sklavin. Doch was nützt einem Krieger ein Tarn, der einen Fremden, noch dazu ein Mädchen, in seinem Sattel duldet?
    In Sarpedons Schänke in Lydius hatte ich das Mä d chen wiedergefunden – Vella, die frühere Miß Elizabeth Cardwell von der Erde. Sie hatte mich angefleht, sie zu befreien. Ich hatte sie für ihren Ungehorsam nicht get ö tet, sondern nur ein paarmal mit ihr geschlafen und sie dann als Sklavin zurückgelassen.
    Hatte sie wirklich angenommen, daß ich sie befreien, daß ich ihrem Flehen nachgeben würde? Erst in diesem Augenblick, in Sarpedons Taverne in Lydius, erkannte ich, daß sie wirklich eine Sklavin war. Dabei hatten wir uns vor langer Zeit einmal etwas bedeutet. Ich erinnerte mich daran, daß ich sie im Delirium, unter dem Einfluß eines Giftes, gebeten hatte, mich zu lieben. Doch als ich mich später, nach meinen Erlebnissen in Torvaldsland, im heilenden Delirium des Gegenmittels von dem Gift befreite, da war es aus gewesen mit dieser Sehnsucht – in alter Stärke, lachend hatte ich sie in den Metallkragen gesteckt und zu meiner Sklavin gemacht. Gewiß, sie ha t te einmal den Priesterkönigen gedient, ebenso wie ich, doch das war lange her. Inzwischen flehte sie mich an wie eine echte Sklavin – und nach goreanischem Gesetz löscht ein Sklavenkragen die Vergangenheit aus. Ja, jetzt war die hübsche Vella eine Sklavin, ein für allemal eine Sklavin.
    Unauffällig sah ich mich nach ihr um. Sie kniete n e ben dem kleinen silbernen Weingefäß mit der langen Tülle. Ihre Augen blitzten ärgerlich über den Schleier. Aber sie zu sehen war gleichbedeutend mit dem Wunsch, sie zu besitzen.
    Im schnellen Rhythmus der lauter werdenden Musik wirbelte Alyena vor uns herum. Ihr Schmuck klimperte verlockend, sie tanzte dem Höhepunkt ihrer Vorstellung entgegen: urplötzlich erstarrte sie, die Musik hörte auf, im gleichen Augenblick verharrte sie reglos, mit zurüc k geneigtem Kopf. Ihr Körper war schweißnaß. Als die letzten Takte der barbarischen Musik erklangen, ließ sie sich vor Ibn Saran zu Boden fallen und bot sich ihm dar. Sie atmete schwer.
    Großmütig bedeutete ihr Ibn Saran aufzustehen. Sie gehorchte und blieb einen Augenblick lang vor ihm st e hen.
    Ibn Saran sah mich an und

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