GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
Karawane entlang. »Nicht kämpfen! Lei s tet keinen Widerstand!«
Wenige Minuten später ritten die Kavars mit gesen k ten Lanzen zwischen uns herum.
Die Wächter Farouks folgten dem Beispiel ihres Herrn; sie ließen ihre Schilde in den Sand fallen, stießen ihre Lanzen mit den Schäften nach unten in den Boden, zogen ihre Krummsäbel und warfen sie mit den Klingen nach unten von sich.
Sklavinnen schrien durcheinander.
Mit Lanzen bedeuteten die Kavars ihren Gefang e nen abzusteigen. Die Männer wurden zusammeng e trieben. Kavars ritten an der Karawane entlang und befahlen den Treibern, ihre Tiere wieder in die Kolo n ne einz u fügen. Mit Säbeln schnitten sie hier und dort Ballen und Kisten auf und stellten fest, was sich darin befand.
Ein Kavar-Krieger zeichnete mit der Lanzenspitze e i ne Linie in den Sand.
»Entkleidet die Frauen!« rief er. »Sie sollen hinter di e ser Linie Aufstellung nehmen!«
Dem Befehl wurde Folge geleistet. Ich sah, wie Aly e na am Arm aus ihrer Kurdah gezerrt und zu Boden g e stoßen wurde. Entsetzt starrte sie den Krieger an, der sie zur Linie zerrte. »Ein hübsches Kind!« rief er.
»Oh!« hauchte sie.
»Stell dich auf, Sklavin!« befahl er.
»Warum hast du deine Waffen nicht abgelegt?« fragte ein Kavar und zügelte seine Kaiila neben mir.
»Ich gehöre nicht zu Farouks Wächtern«, sagte ich.
»Du bist doch ein Mitglied der Karawane, nicht wahr?«
»Ich reise mit dieser Karawane, das ist richtig.«
»Übergib deine Waffen«, sagte er, »und steige ab.«
»Nein.«
»Wir haben nicht die Absicht, dich zu töten.«
»Das freut mich zu hören«, erwiderte ich. »Ich möchte dich ebenfalls nicht töten.«
»Sucht die Aretai«, rief ein Mann im Vorbeireiten. »Tötet sie!«
»Bist du ein Aretai?« wollte der Mann von mir wissen.
»Nein.«
Kaiila wurden an uns vorbeigeführt. Andere Tiere blieben bei ihren Treibern.
Staub wallte, aufgewirbelt von den Hufen der Tiere. Die Mädchen standen in einer Reihe nebeneinander. Ihre Beine waren staubbedeckt. Sie hatten die Augen zusa m mengekniffen. Zwei Mädchen husteten. Einige traten unruhig hin und her, denn Staub und Steine fühlten sich heiß an unter den nackten Füßen. Kein Mädchen verließ die Reihe. Ein Offizier ritt hastig an der Gruppe entlang und gab seine Befehle. Die erste, die mit einem Lanze n schaft aus der Reihe geholt wurde, war Alyena.
Es freute mich, daß die Kavars sie für würdig eracht e ten, ihre Sklavin zu sein.
Nach kurzer Zeit standen acht andere Mädchen hinter Alyena, fertig zum Anketten. Sechs Mädchen waren von den Kavars abgelehnt worden. »Lauft zu euren Herren!« rief ein Kavar diesen Mädchen zu. Beschämt huschten sie davon.
Alyena freute sich sichtlich, daß sie die Reihe anfüh r te.
»Ich möchte dir empfehlen«, sagte der Kavar, »deine Waffen abzuliefern und abzusteigen.«
»Und dir rate ich, mit deinen Gefährten davonzureiten, wenn euch das Leben lieb ist.«
»Ich verstehe nicht, was du meinst«, sagte er.
»Wärst du ein Aretai, hättest du die Karawane kamp f los aufgegeben?«
»Natürlich nicht«, sagte er. Und wurde bleich.
»Zum Glück«, sagte ich, »sehe ich nur im Osten eine Staubwolke. Trotzdem würde ich nicht nach Westen re i ten, denn das wäre ein zu offensichtlicher Fluchtweg für eine überraschte Streitmacht. Vielleicht liegen dort and e re Kämpfer auf der Lauer. In Anbetracht der Weite des Terrains und der Zahl der Soldaten, die die Aretai ve r mutlich zusammenbekommen, wäre es sicher nicht leicht für sie, euch zu umzingeln, es sei denn, ihr laßt sie zu dicht an die Karawane heran. Ich würde mich zu der Empfehlung versteigen – obwohl ich dafür keine Gara n tie übernehmen kann, habe ich doch das Gelände nicht ausgekundschaftet –, schleunigst nach Süden abzuzi e hen.«
»Im Süden«, sagte er, »liegt das Gebiet der Aretai!«
»Es käme mir unwahrscheinlich vor, wenn man auf eine Flucht in diese Richtung eingerichtet wäre«, sagte ich. »Ihr könnt ja später von diesem Weg wieder abla s sen.«
Er stellte sich in den Steigbügeln auf. Dann stieß er einen Schrei aus. Ein Offizier ritt herbei. Die beiden spähten nach Osten. Eine gewaltige Staubwolke erhob sich dort wie eine Krummsäbelklinge in den Himmel.
»Wir müssen kämpfen!« rief ein Mann.
»Ohne daß ihr wißt, wie stark der Gegner ist?« fragte ich.
Der Offizier sah mich an. »Wie groß ist die Strei t macht?« fragte er.
»Das weiß ich nicht«, sagte ich. »Doch ich nehme an,
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