GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
Wüste. Klima besitzt eine eigene Wasserquelle, hängt jedoch hinsichtlich der Nahrungsmittel von Karawanen ab. Die Vorräte werden an vorher festgelegte Orte geli e fert, welche einige Pasang von den Unterkünften entfernt liegen; von dort werden sie später durch Salzsklaven a b geholt. Auf dem umgekehrten Wege wandern die schw e ren Salzzylinder, die in Klima gepreßt werden, auf dem Rücken der Salzsklaven von den Lagerbezirken in Klima zu Lagerplätzen in der Wüste, wo sie an die Karawanen verteilt und verkauft werden. Die Zylinder sind mit zehn Stein standardisiert – das entspricht dem Gewicht einer goreanischen ›Last‹, etwa zwanzig irdische Kilogramm. Eine normale Kaiila vermag etwa zehn solcher Zylinder zu tragen, fünf auf jeder Seite. Ein kräftiges Tier schafft sogar bis zu sechzehn Zylinder. Der größte Teil des Sa l zes aus Klima ist weiß, doch gewisse Gruben fördern auch rotes Salz; die Farbe rührt von Eisenoxyd in der Grundmasse her; dieses Salz wird später als das Rote Salz von Kasra verkauft, so benannt nach dem Verschi f fungshafen am Zusammenfluß des Oberen und des Unt e ren Fayeen.
Aus Gors geologischer Vergangenheit scheinen die Salzregionen – ähnlich verstreuten Pfützen kristalliner Überreste – die Überbleibsel eines oder mehrerer riesiger ausgetrockneter Binnenmeere zu sein. Durchaus möglich, daß sich in ferner Vergangenheit ein Arm des Thassa bis hierher erstreckte und später vielleicht durch seismische Bewegungen oder Kontinentalverschiebungen vom Hauptteil des Ozeans abgetrennt wurde, woraufhin eine oder mehrere kleinere Salzwassermeere gebildet wurden. Vielleicht waren die Meere auch von vornherein una b hängig voneinander und wurden aus Flüssen gespeist, welche über Millionen von Quadratpasang hinweg das angesammelte Salz vom Felsgestein abwuschen. Ich wußte es nicht. In den Salzbezirken ist das Salz entweder in fester Form oder als Lösung anzutreffen. Klima ist bekannt für seine flüssigen Salzgruben. In fester Form ist Salz über wie auch unter dem Boden anzutreffen. Mit dem Verschwinden des Meeres und der Verschiebung der Bodenschichten wurden in manchen Gegenden K u bikpasang aus Salz in granitähnlichen Formationen z u sammengepreßt, durch die man Tunnel graben kann. Diese Vorkommen befinden sich zum Teil tief unter der Taharioberfläche. Die Abbaumannschaften leben manchmal wochenlang dort unten. In anderen Gebieten liegen feste Salzvorkommen an der Oberfläche und we r den im Tagebau oder wie Steinbrüche nutzbar gemacht. Salzberge dieser Art erreichen zuweilen eine Höhe von über sechshundert Fuß. In Klima jedoch ist der größte Teil des Salzes flüssig. Dabei handelt es sich um die u n terirdischen Überreste der verschwundenen Meere, die in dieser Form fortbestehen, durch die tiefe Lage vor der Hitze geschützt, durch uralte Sickerflüsse gespeist – Ü berreste ehemaliger mächtiger Ozeane, die vor langer Zeit an der goreanischen Oberfläche tobten. Das gelöste Salz wird auf zwei Arten gewonnen – indem man danach bohrt und es herausspült, im Falle der tiefen Ablageru n gen, indem man Sklaven in die Tiefe schickt, die die L ö sung heraufholen. Beim Bohren und Heraufspülen we r den zwei Systeme angewendet: das Innenrohrsystem und das Doppelrohrsystem. Beim Innenrohrsystem wird durch eine Außenröhre frisches Wasser in die Ablagerung hi n abgepumpt, woraufhin die schwerere Lösung aus Salz und Wasser blubbernd durch die zweite Röhre e m porsteigt, welche sich innerhalb des größeren Rohrs b e findet. Beim Doppelrohrsystem sind die beiden Leitungen mehrere M e ter voneinander entfernt – durch eine Röhre wird frisches Wasser hinabgepumpt, die Salzwa s serlösung – das Salz hat sich im frischen Wasser aufg e löst – wird durch die andere Leitung emporgeschwemmt. Das zweite System gilt bei den meisten Salzmeistern als das wirksamste. Ein Vorteil des Innenrohrsystems b e steht allerdings darin, daß man nur eine Bohrung vornehmen muß. Beide Sy s teme erfordern natürlich intens i ves Pumpen.
Der größte Teil des Salzes in Klima kommt aus den berühmten Salzgruben. Davon gibt es zwei Arten – die ›offene‹ und die ›geschlossene‹ Grube. In den geschlo s senen Gruben steigen Männer tatsächlich in die Tiefe und waten in der Salzmasse herum oder befahren sie mit Fl ö ßen; sie füllen ihre Gefäße und schütten den Inhalt in Ledersäcke, die an Haken hängen und von der Oberfl ä che aus mit Hilfe von Winden nach oben gezogen
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