GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor
Schutzmaßnahme zu Gunsten der Salzmonopole der T a hari; die Wüste allein schien den wahren Verantwortl i chen nicht zu genügen.
T'Zshal lächelte – im Augenblick war er ein sehr menschlicher Sklavenmeister. »Meine Freunde, niemand kennt den Weg in die Freiheit. Solch einen Weg gibt es nicht.«
»Oh, den Weg gibt es schon«, stellte Hassan fest. »Man braucht ihn nur zu finden.«
»Viel Glück«, sagte T'Zshal. Mit der Peitsche deutete er auf die offene Tür der Hütte. »Geh«, sagte er.
»Ich möchte aber lieber bleiben – im Augenblick j e denfalls«, sagte Hassan.
»Meine Hütte fühlt sich geehrt«, sagte T'Zshal und neigte den Kopf. Hassan erwiderte die Geste.
T'Zshal lächelte. »Du solltest dir allerdings klarm a chen, daß wir uns gekränkt fühlen würden, wenn du uns verläßt und unsere Gastfreundschaft verschmähst. Nur wenige kehren nach Klima zurück. Doch die wenigen, die es schaffen, überleben selten die Strafgruben, und wer das schafft, muß in den offenen Gruben arbeiten.« Er hob die Peitsche und betrachtete den anmutigen Bogen des Leders. Dies war die ›Schlange‹ mit den vielen Rei ß zähnen – winzige Metallstücke, die man in das Leder geflochten hatte. »Klima«, fuhr T'Zshal langsam fort, »mag euch wie ein schrecklicher Ort vorkommen. Vie l leicht stimmt das sogar; ich weiß es nicht. Ich habe ve r gessen, wie es woanders aussieht. Und doch untersche i det es sich wohl nicht allzusehr von der Welt auf der a n deren Seite des Horizonts. In Klima – und so ist es übe r all auf der Welt – gibt es die Leute mit der Peitsche, und die anderen, die arbeiten und leiden müssen.« Er sah uns an. »Hier«, fuhr er fort, »in dieser Hütte, schwinge ich die Peitsche.«
»Wie«, fragte ich, »wird man Hüttenmeister?«
»Töte mich«, sagte T'Zshal.
14
Ich hielt die Leine zusammengerollt in der linken Hand; sie war am Griff des durchlöcherten Schöpfkegels befe s tigt, der in meiner Rechten pendelte.
Es war kühl in der Höhle, auf dem großen Floß. An jeder Ecke des Floßes schimmerte auf einem hohen Pfahl eine kleine Öllampe. Es war dunkel hier unten; das einz i ge Licht kam von unseren Lampen und den Lichtern der anderen Flöße. Ich vermochte, zwei Flöße zu erkennen; das eine etwa zweihundert Meter entfernt, das andere gut einen Pasang entfernt auf dem Wasser. Stellenweise vermochten wir die Decke der Höhle zu erkennen, nur wenige Fuß über unseren Köpfen; dann wieder verlor sich die Höhlung in der Dunkelheit und mochte eine H ö he von hundert oder mehr Fuß erreichen. Ich schätzte, daß wir uns etwa vierhundert Fuß unter der Goroberfl ä che befanden. In dem dunklen, zähflüssigen Wasser unter uns schwankte das Floß.
Ich warf den Schöpfkegel in die Dunkelheit hinaus, wobei ich das Seil mit der linken Hand auslaufen ließ.
Acht weitere Männer verrichteten auf unserem Floß dieselbe Arbeit; sie warfen ebenfalls Kegel aus und wu r den ›Einsammler‹ genannt. Außerdem befanden sich vier Stakenmänner und der Steuermann an Bord. Die Ei n sammler und die Männer an den Staken wurden peri o disch ausgewechselt. Das Floß wurde durch ein Paddel am Heck gelenkt – hierfür ist der Steuermann zuständig. Die Stakenmänner sorgen für die Fortbewegung. Die Stangen sind am unteren Ende beschwert und haben eine Länge von etwa zwanzig Fuß. Läßt man eine solche Stange im tiefen Wasser los, bleibt sie aufrecht stehen, und etwa ein Meter ragt noch über die Wasseroberfläche. Das Gewicht erleichtert die Aufgabe, die Stange unter Wasser zu halten. Natürlich gibt es Stellen in der Höhle, wo das Wasser tiefer ist. Hier werden Paddel eingesetzt, von denen jedes Floß vier besitzt; sie sind in der Nähe der Aufbewahrungsfässer befestigt. Allerdings läßt sich so ein Floß mit Paddelkraft nur mühsam fortbewegen. Das Floß ist etwa zwölf Fuß breit und vierundzwanzig oder fünfundzwanzig Fuß lang. Jedes Floß verfügt über einen niedrigen Rahmen, in dem sich die Aufbewa h rungsgefäße befinden; etwa einen Meter hohe und vier Fuß durchmessende Fässer. Jedes Floß hat vier dieser Fässer an Bord, entweder in einem langen Rahmen in einer Reihe oder paarweise in der Mitte des Floßes ang e ordnet.
Ich ließ den Kegel zum Grund hinabsinken.
An den Salzdocks werden die Fässer mit Hilfe von Flaschenzügen und Gegengewichten von den Flößen g e hoben; für diese Arbeit ist die jeweilige Floßbesatzung zuständig. Hängen die Aufbewahrungsgefäße in der
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