Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
bei, der uns aus einem kleineren Beutel mit Wasser ve r sorgte.
    Dann wurde der Beutel von Mann zu Mann gereicht – eine einfache Zeremonie, die in der Wüste aber eine gr o ße Bedeutung hat.
    »Natürlich bleibt ihr noch ein paar Tage lang in Kl i ma«, sagte T'Zshal, »um wieder zu Kräften zu kommen.«
    »Wir marschieren sofort ab«, sagte ich.
    »Was ist mit ihm?« fragte T'Zshal und deutete auf Hassan.
    »Ich kann gehen«, sagte Hassan und richtete sich auf. »Ich habe inzwischen Wasser bekommen.«
    »Ja«, sagte T'Zshal. »Du bist wirklich ein Mann der Tahari.«
    Ein Wächter reichte mir einen Beutel mit Nahrung s mitteln – Trockenfrüchte, Kekse, Salz.
    »Vielen Dank«, sagte ich. Damit hatten wir nicht g e rechnet.
    »Keine Ursache«, sagte er.
    »Wenn deine Wunden geheilt sind«, wandte ich mich an T'Zshal, »willst du dann nicht deinerseits Klima ve r lassen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Seine Antwort habe ich bis heute nicht vergessen.
    »Weil ich lieber der führende Mann in Klima bin als ein unbedeutender in Tor.«
    »Ich wünsche dir alles Gute, T'Zshal, Salzmeister von Klima«, sagte ich.
    Hassan und ich machten kehrt und marschierten mit dem Wasser und den sonstigen Vorräten in die nächtliche Wüste hinaus.
    Am Rande Klimas hielten wir inne. Aus dem Versteck in der Salzkruste nahm ich das verblaßte Stück Sklave n seide, das mir vor dem Marsch nach Klima in den Kr a gen gestopft worden war. Ich roch daran und hielt es Hassan hin.
    »Man riecht das Parfum noch immer«, sagte er.
    »Vielleicht sollte ich das Ding den Männern von Kl i ma überlassen«, meinte ich lächelnd.
    »Nein«, erwiderte Hassan. »Die würden sich desw e gen nur gegenseitig umbringen.«
    Doch im Grunde wollte ich das Stück Stoff gar nicht verschenken. Ich wollte es einem Mädchen zurückgeben – höchstpersönlich. Ich band mir den Fetzen um das linke Handgelenk. Dann marschierten wir unter den gorean i schen Monden dahin. Klima blieb hinter uns zurück.
    Einmal hielten wir inne, am Rande der großen flachen Senke, in der die Salzbergwerke liegen. Wir sahen Klima im Lichte der drei Monde schimmern. Dann setzten wir unseren Weg fort.

17
     
     
    Ich hörte Hassan rufen. Ich hastete zu ihm. Er stand im Mondlicht am Hang einer riesigen Düne. Eine flache Felsformation, vom Winde freigeweht, erstreckte sich unter ihm.
    »Ich habe es dort gesehen!« rief er. »Ich habe es ges e hen!« Er deutete auf das Gestein. Der Wind ging darüber hin. Ich sah nichts. »Verrückt!« fuhr Hassan fort. »Dort ist gar nichts! Ich drehe durch!«
    »Was hast du gesehen?« wollte ich wissen.
    »Ein Ungeheuer!« sagte er. »Ein großes Ungeheuer. Es stand plötzlich aufrecht da. Die Arme waren unglau b lich lang. Das Geschöpf sah mich an. Im nächsten A u genblick war es fort.« Er schüttelte den Kopf. »Aber w o hin sollte es verschwunden sein? Hier gibt es doch gar keine Verstecke!«
    »Du hast mir soeben einen Kur beschrieben«, sagte ich.
    »Ich habe von diesen Wesen gehört«, erwiderte Ha s san. »Handelt es sich dabei nicht um mythologische G e schöpfe aus Sagen und Überlieferungen?«
    »Die Kurii gibt es wirklich«, versicherte ich.
    »So ein Geschöpf könnte niemals in der Wüste leben«, meinte Hassan.
    »Da hast du recht.«
    »Es ist also seltsam, daß ich mir so ein Geschöpf in der Tahari eingebildet habe.«
    Ich näherte mich dem Felsen und untersuchte ihn. Ich fand keine Spur von einem Ungeheuer. Der Wind hatte den Sand abgetragen, Fußspuren waren nicht zu erke n nen.
    »Wir wollen unsere Wanderung fortsetzen«, sagte Hassan, »ehe wir beide noch den Verstand verlieren.«
    Ich hievte mir die Wasserlast auf die Schultern und folgte ihm.
     
    Am Vortag hatten wir den letzten Proviant verzehrt. Doch wir hatten noch Wasser.
    Plötzlich entdeckte Hassan fünf Vögel über uns am Himmel.
    »Auf Hände und Knie!« befahl er. »Senk den Kopf!« Ich folgte seinem Beispiel. Zu meiner Überraschung b e gannen die Vögel über uns zu kreisen. Ich blickte empor. Es handelte sich um wilde Vulos, mit braunem Gefieder und langen Flügeln. Nach kurzer Zeit landeten sie wen i ge Meter von uns entfernt und beobachteten uns neugi e rig. Hassan schmatzte mit gesenktem Kopf rhythmisch auf seinen Handrücken, wobei er sich immer so bewegte, daß er die Vögel im Auge behalten konnte. Das Geräusch erinnerte entfernt an ein Tier, das Wasser schleckt.
    Ein Krächzen ertönte, als er einen der Vögel packte, der sich zu nahe herangewagt hatte.

Weitere Kostenlose Bücher