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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wie schnell die Zeit verging. Er schien es wirklich eilig zu haben. Auch bei einem Wesen seiner Statur mußte sich die Hi t ze, die Sonne, der Wasser- und Nahrungsmangel schlimm auswirken. Seine Wunden schmerzten b e stimmt. Zweimal sah ich, daß er die Krusten der frischen Narben beleckte. Doch dabei schritt er langsam weiter aus, als liege ein ungeheurer Zwang auf ihm. Ich war sicher, daß er uns beide umbringen würde. Die Wüste darf man nicht herausfordern. Sie ist hart und unerbit t lich, wie ein Stein oder ein heißer Ofen.
    »Ich brauche Wasser«, sagte ich zu dem Kur.
    Der Kur hielt acht Finger in die Höhe und deutete auf die Sonne. Ich begriff nicht, was er wollte.
    Unser Marsch ging weiter. Eine Ahn später wurde der Kur unruhig; seine Nüstern bebten, und er schien am B o den zu schnüffeln. Er deutete auf den Sand und sah mich an, als müßte ich ihn verstehen. Natürlich begriff ich nichts. Er schaute zur Sonne empor und dann auf mich, als überlege er, wie er handeln solle. Dann entfernte er sich mit schnellen Schritten von unserem ursprünglichen Weg. Dann erkannte ich, daß er einer Spur folgte, deren Witterung meine abgestumpfte Nase nicht zu erfassen vermochte. Vor einem Tümpel mit übelriechendem Wa s ser legten wir uns auf den Boden, tranken gierig und fül l ten erneut unseren Beutel. Am Wasserloch lag ein hal b verzehrter Tabuk. Der Kur roch an dem Kadaver und verhinderte, daß ich bestimmte Fleischstücke aß. Er wies auf Stellen, die genießbar waren. Er selbst brach sich e i ne Keule ab und riß mit spitzen Zähnen das Fleisch vom Knochen.
    Dann führte mich der Kur weiter. Mit vollem Magen folgte ich ihm, obwohl bei meiner Erschöpfung jeder Schritt zur Qual wurde.
    Er kehrte zum ursprünglichen Weg zurück.
    Am nächsten Morgen deutete er auf die Sonne und hielt mir sieben Finger entgegen. Dennoch ließ er es zu, daß ich mich im Schutze eines Felsens niederlegte, und wachte über mich. Am Abend setzten wir den anstre n genden Marsch fort. Die Rast hatte mir gut getan. Am nächsten Morgen deutete er zur Sonne und hielt sechs Finger hoch. Seine Mission, worum es sich auch handeln mochte, mußte anscheinend in sechs Tagen erledigt sein. Aus diesem Grund trieb er uns beide zur Eile an.
    Der Kur wurde allmählich langsamer und trank mehr. Vermutlich machten sich seine Wunden unangenehm bemerkbar. Er schien es nicht mehr riskieren zu wollen, unseren Weg zu verlassen, um Wasser zu finden. Das Wesen schien sich immer mehr in die Enge getrieben zu fühlen. Vielleicht fürchtete es, sein Ziel zu verpassen oder es zu spät zu erreichen. Mit der eigenen Schwäche hatte es nicht gerechnet. Die Lederstreifen um meine F ü ße waren zerfetzt; doch nicht meine Fußstapfen waren blutig, sondern die des Kurs. Unaufhaltsam schritt er aus.
    Und dann war das Wasser aufgebraucht. Am Morgen hatte der Kur zur Sonne gedeutet und mir fünf Finger gezeigt. Wir brachten den Tag ohne Wasser hinter uns.
    Am nächsten Tag fanden wir eine Stelle, über der Fliegen schwirrten. Mit seinen gewaltigen Klauen b e gann der Kur zu graben. Gut vier Fuß unter der Erde stießen wir auf feuchten Boden. Wir drückten die Masse durch das Stoffstück, das ich um mein Handgelenk g e bunden hatte, und sammelten das Wasser in seinen z u sammengelegten Handflächen. Der Kur überließ mir den größten Teil davon und leckte nur die Überreste aus se i nen feuchten Handflächen. Am Abend stießen wir an einer anderen Stelle auf einen schmalen Streifen eing e trockneten Schlamms – das Bett eines ausgetrockneten Bachs. Wir folgten ihm, bis wir einen flachen trockenen Teich erreichten. Wir fanden Schnecken im Sand, knac k ten die Schneckenhäuser auf und saugten die stinkende, unappetitliche Flüssigkeit aus. Ich mußte mich zuerst übergeben, doch dann war mein Hunger stärker. Wieder überließ mir der Kur den größten Teil.
    Wir kehrten an die Stelle zurück, an der wir von uns e rem Weg abgebogen waren, und marschierten weiter.
    Am nächsten Morgen reckte der Kur nur noch drei Finger empor.
    Ich wollte ausruhen, er drängte zur Eile. Wie betäubt folgte ich seinen blutigen Spuren.
    Mir war elend. Ich hatte kein Interesse mehr am Essen und fühlte mich seltsam heiß. Meine Stirn war trocken und unnatürlich warm. Einmal stürzte ich, und der Kur wartete geduldig, bis ich mich wieder aufgerappelt hatte. »Mir ist schwindlig!« rief ich ihm zu. »Warte!« Ich blieb stehen und wartete darauf, daß der Schwindelanfall nac h ließ.

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