Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
haben.
    »Ich kenne diesen Kur«, sagte ich und betrachtete das Wesen. »Verstehst du mich?«
    Das Geschöpf ließ sich nicht anmerken, ob es mich verstanden hatte.
    »Dieses Wesen habe ich aus einem Verlies in Port Kar befreien lassen«, sagte ich zu Hassan. »In einem Hof in Tor hatten sich mehrere Männer auf die Lauer gelegt, um mich umzubringen. Doch sie wurden auf eine Weise ve r nichtet, wie es nur ein Kur vermag. Später saß ich in der Oase der Neun Brunnen im Gefängnis – da kam mir ein Kur zu Hi l fe, den ich aber seltsamerweise nicht sehen konnte. Er hätte mich mühelos umbringen können, da ich hilflos a n gekettet war. Doch er tötete mich nicht. Vie l leicht hatte er die Absicht, mich zu befreien. Doch Ibn Saran und seine Männer stürmten in die Zelle. Das G e schöpf saß in der Falle und wurde schwer verwundet. Ibn Saran sagte mir hinterher, er hätte das Ungeheuer umg e bracht. Aber das stimmte nicht, denn dies ist derselbe Kur. Ich kenne ihn, Hassan. Er ist mein Verbündeter – vielleicht nur im A u genblick, doch steht er eindeutig auf meiner Seite. So sel t sam sich das auch anhören mag, Hassan, ich glaube, daß wir im Augenblick ein gemei n sames Ziel haben.«
    »Ein Mensch und ein Kur!« sagte Hassan. »Unmö g lich!«
    Der Kur deutete auf das Dünenland.
    Ich wandte mich an Hassan. »Ich wünsche dir alles Gute«, sagte ich.
    »Es ist Wahnsinn, ins Dünenland zurückzukehren«, sagte er. »Wir haben fast kein Wasser mehr.«
    »Versuche die Vier Palmen zu erreichen«, sagte ich. »Deine Loyalität gehört dem Stamm. Es wird bald Krieg geben in der Tahari. Wenn die Kavars in den Kampf re i ten, mußt du bei ihnen sein.«
    »Du stellst mich vor eine schwere Wahl«, sagte Ha s san. »Vor die Wahl zwischen meinem Bruder und me i nem Stamm.« Nach kurzem Schweigen sagte er: »Ich bin ein Mann der Tahari. Ich muß meinen Bruder wählen.«
    »Das Wasser entscheidet diese Frage«, sagte ich. »Dein Stamm wartet auf dich.«
    Hassan blickte auf den Kur und schließlich auf mich. Dann sah er mich an. »Ich wünsche dir alles Gute, mein Bruder«, sagte er und lächelte. »Mögen deine Wasse r beutel niemals leer sein. Auf daß du immer Wasser hast.«
    »Mögen deine Wasserbeutel niemals leer sein«, erw i derte ich. »Auf daß du immer Wasser hast.«
    Hassan wandte sich ab. Meine besten Wünsche begle i teten ihn. Ich hoffte, daß er die Oase der Vier Palmen erreichte.
    Der Kur hatte sich bereits in Bewegung gesetzt; mit mächtigen trabenden Schritten zog er los, näherte er sich der langen ungleichmäßigen Kette der Dünen, die sich zu unserer Linken erstreckte.
    Ich folgte ihm.

19
     
     
    Der Kur war ein unglaubliches Tier. Ohne seine Hilfe hätte ich nicht überlebt. Unser Wasservorrat war am nächsten Tag erschöpft.
    Der Kur hatte zwar auf das Dünenland gedeutet, doch zu meiner Überraschung führte er mich parallel zu den Dünen dahin, durch ganz normales Taharigebiet. Ich e r kannte schnell, daß er auf sein unbekanntes Ziel gedeutet hatte, das im Dünenland lag, als wüßte ich, worum es sich dabei handelte; klugerweise wählte er jedoch einen Weg, der parallel zum Dünengebiet verlief, bis wir einen bestimmten Punkt erreichten, an dem wir abbiegen und in die gefährliche Region vordringen konnten.
    »Das Wasser ist alle«, sagte ich zu ihm und hielt den schlaffen Beutel empor, um ihm zu zeigen, daß keine Flüssigkeit mehr darin war. Nach der ersten Labsal am Graben hatte er kein Wasser mehr bekommen.
    Der Kur beobachtete eine Gruppe von Vögeln. Er folgte ihnen einen Tag lang und fand schließlich ihr Wasser. Es war ziemlich trübe; dennoch tranken wir du r stig davon. Ich füllte den Wasserbeutel, den ich mitg e bracht hatte. Wir töteten vier Vögel und aßen sie roh. Der Kur fing einige kleine Felsentharlarion, die uns ebenfalls als Nahrung dienten. Dann setzten wir unsere Reise fort. Ich trank viel, denn der Kur schien es eilig zu haben. E i gentlich mußte er wissen, daß man nur in der Nacht wa n dern durfte; dennoch schien das Wesen niemals zu erm ü den und drängte ständig weiter, als brauchte ich nicht zu essen oder müßte gar nicht schlafen. Wußte es nicht, daß ich kein Kur war? Sein Fell schützte ihn ganz gut vor der Sonne. Er schritt Tag und Nacht aus, was jedoch über meine Kräfte ging. Ungeduldig hockte er neben mir, wenn ich in den Sand sank, um zu schlafen. Schon nach einer Ahn weckte er mich wieder und deutete auf die Sonne, als wollte er mich darauf hinweisen,

Weitere Kostenlose Bücher