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GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor

Titel: GOR-Zyklus 10 - Die Stammeskrieger von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Wasser aus dem eigenen Körper, damit ich nicht starb. Ein fünftes Mal versuchte mir der Kur Wasser zu geben, doch es kam nichts mehr.
    »Ich kann wieder gehen«, sagte ich. »Du brauchst mich nicht zu tragen. Ich komme mit, so weit ich kann.«
    Doch das Ungeheuer machte mir ein Zeichen, daß ich mich ausruhen sollte. Dann stellte es sich zwischen mich und die Sonne und ich legte mich in seinem Schatten schl a fen.
    Ich träumte von dem Ring, den er am zweiten Finger der linken Hand trug.
    Als die Monde hoch am Himmel standen, erwachte ich. Unser Marsch ging weiter. Langsam humpelte der Kur vor mir her. Sein ausgetrockneter Körper schien dem Ende nahe zu sein.
    Ich kannte seine Motive nicht, doch bewunderte ich seine Ausdauer.
    In seiner Gegenwart spürte ich etwas von der Willen s kraft und Erhabenheit des Kur. Diese Wesen waren wir k lich hervorragende Gegner der Priesterkönige und der Menschen. Unwillkürlich stellte ich mir die Frage, ob die Priesterkönige und die Menschen dieses Feindes übe r haupt würdig waren.
    Das Wesen sank während der Nacht oft zu Boden. Seine Kräfte ließen spürbar nach. Immer wieder mußte ich darauf warten, daß es auf die Füße kam.
    Gegen Morgen legten wir eine Rast ein. Nach einer Ahn versuchte sich der Kur aufzurichten, doch seine Kräfte versagten. Er blickte zur Sonne empor und zeic h nete eine einzelne kurze Linie in den Sand. Hoffnungslos ballte er die Faust und verwischte das Zeichen damit. Dann sank er zusammen.
    Ich nahm schon an, daß er sterben würde – aber das war ein Irrtum. Ab und zu legte ich ihm das Ohr auf die Brust und glaubte das große Herz schlagen zu hören – schwach und unregelmäßig, wie das Ballen einer schw a chen Faust.
    In der Nacht traf ich meine Vorbereitungen, den Kur zu begraben. Ich hob mit letzter Kraft eine Grube aus und wartete darauf, daß er starb.
    Ich fand es schade, daß ich keinen würdigen Grabstein für ihn hatte.
    Als die Monde am Himmel standen, neigte er den Kopf zurück und entblößte die Fangzähne. Zu meinem Entsetzen kam er von neuem taumelnd hoch. Er schütte l te den Sand von seinem Körper und wanderte weiter. Ehrfurchtsvoll folgte ich ihm.
    Am Morgen machte er keine Anstalten, eine Pause einzulegen. Vielmehr deutete er von neuem auf die So n ne, diesmal mit geschlossener Faust.
    Ich verstand nicht, was er meinte. Doch plötzlich sträubten sich meine Nackenhaare. Er hatte mir einen Eindruck von der verstreichenden Zeit geben wollen – er hatte auf die Sonne gedeutet und mit den erhobenen Fi n gern Tage angezeigt. Entsetzt machte ich mir klar, was die geschlossene Faust bedeuten mußte: wir hatten keine Tage mehr übrig. Dies war der letzte Tag. Dies war der letzte Tag dieser Welt.
    ›Gebt Gor auf‹, das war die Botschaft der Kuriischiffe an das Sardargebirge gewesen, ein Ultimatum. Die Prie s terkönige hatten ratlos darauf reagiert und zurückg e fragt. In ihrem vernunftbetonten Denken waren sie nicht auf den rücksichtslosen Plan gekommen, der hinter den A k tionen der Kurii steckte. Ich ahnte, daß es auch im Volk der Kurii verschiedene politische Gruppen gab. Nach dem Mißlingen des Vorstoßes in Torvaldsland war vie l leicht eine Partei oder ein Stamm entmachtet worden. Ein frischer Wind schien zu wehen bei den Feinden des Sa r dargebirges – ein neues Denken schien sich dort durc h zusetzen, eine Interessengruppe, die sich nichts daraus machte, im Notfall eine ganze Welt zu opfern, um eine zweite zu erringen.
    Die Sklavenflüge hatten aufgehört. Zweifellos hatte man alle wichtigen Leute von Gor evakuiert, besonders solche, die die irdischen Sprachen beherrschten. Andere, die keine Ahnung hatten von der schrecklichen Strategie des interplanetarischen Krieges, mußten zurück bleiben. Selbst der brillante Ibn Saran zählte nicht zu den Aufg e klärten, so wichtig er auch sonst für die Kurii sein moc h te. Ich begann zu ahnen, daß Gor vernichtet werden sol l te. Eine ganze Welt sollte untergehen, damit eine zweite Welt, die Erde, den Angriffen der Raumschiffflotten u n geschützt ausgesetzt war. Besser eine Welt als keine.
    Obwohl inzwischen die Hitze des Taharimittags brüt e te, legte das Ungeheuer keine Rast ein. Am späten Nachmittag stieß das Wesen einen Wutschrei aus.
    Der Wind hatte sich erneut nach Osten gedreht. Der Himmel verdüsterte sich. Innerhalb weniger Sekunden setzte der Sturm ein. Der Kur schritt durch den tobenden Sand. Ich hielt mich am Fell seines Armes fest und ve r suchte auf den

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