GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
Bein steckte tief zwischen den Ästen, mein rechter Arm kam nicht mehr frei. Ich wandte den Kopf zur Seite und kniff die Augen zusammen. Die Dornen schmerzten höllisch. Sie schienen förmlich an mir zu reißen. Ich steckte mit dem halbem Körper im Dornendickicht. Ich hing fest und wagte es nicht mehr, mich zu bewegen. Verzweifelt b e gann ich zu schreien.
Mein Herr traf als erster bei mir ein. Er schien unm u tig zu sein. Gleich darauf kam ein zweiter Mann mit e i ner Fackel, die er in der Glut des niedergebrannten Fe u ers entzündet hatte. Andere Männer eilten aus der Du n kelheit herbei, kehrten aber wieder zu ihren Fellen z u rück, als sie sahen, daß es nur um eine Sklavin ging. Eta tauchte auf, wurde jedoch von meinem Herrn wieder fortgeschickt.
Dann zog er meinen Kopf am Haar zurück, damit mir die Dornen nicht die Augen ausstachen. Schließlich g e lang es mir, den rechten Arm herauszuziehen, wobei ich mir lange, tiefe Kratzer holte. Mein Herr sah mich an. Ich begann zu fürchten, daß er mich in dieser Stellung z u rücklassen würde. Ohne Hilfe bekam ich das Bein nicht frei. »Bitte hilf mir, Herr!« flehte ich.
Er nahm mich in die Arme und hob mich hoch, w o durch mein Bein freikam – wenn auch arg zerkratzt. Ich erschauderte in seinen Armen. Er hatte keine Mühe, mich zu halten. Ich liebte es, wie sich seine starken Arme a n fühlten. Kühn legte ich den Kopf an die Schulter seiner Tunika. Im nächsten Augenblick stellte er mich wieder auf die Füße.
Ich wich seinem Blick aus. Ich kam mir klein und u n bedeutend vor. Kein Zweifel, daß ich hatte fliehen wo l len. Damals wußte ich noch nicht, welche Strafe ein Mädchen zu erwarten hat, das zu fliehen versucht und sich wieder einfangen läßt – wie es fast ausnahmslos g e schieht.
Es kommt nur sehr selten vor, daß Sklavinnen ihren Herren entfliehen, was in erster Linie an dem Halskragen liegt, auf dem der Name des Herrn und seine Heimatstadt verzeichnet sind. Die Strafe für einen Fluchtversuch ist streng – nur beim erstenmal wird sie mild behandelt und kommt normalerweise mit einer Auspeitschung davon.
Ich wußte es damals noch nicht – doch schon der G e danke an Flucht war töricht gewesen.
Hat ein Mädchen das Glück ihrem Herrn zu entko m men und womöglich die Mauern der früheren Heima t stadt zu erreichen, kann es ihr passieren, daß sie gar nicht eingelassen wird. Ihr Status als Sklave hat sie aller Rec h te beraubt und ihr sogar die Angehörigkeit zur Bürge r schaft genommen.
»Flieh oder komm in die Ketten!« heißt es dann. Mei s tens machen die Mädchen kehrt und eilen schluchzend davon.
Einige Mädchen versuchen die grünen Wälder des Nordens zu erreichen, in denen sich Banden aus freien Frauen zusammengefunden haben, die geschmeidigen und wilden Panthermädchen von Gor – diese Mädchen aber verachten alle, die nicht von dem gleichen wilden Freiheitsdrang besessen sind wie sie; einer Sklavin, die sich Männern unterworfen hatte, kann es passieren, daß sie gejagt und grausam gepeinigt wird, ehe die Panthe r mädchen sie an Sklavenhändler zurückverkaufen – w o bei der Preis meist in Waffen oder Süßigkeiten gezahlt wird.
Mit einem Speer und einer Seilschlinge öffnete mein Herr einen Durchgang im Dornendickicht und deutete darauf. Mein Fluchtweg stand mir offen. Ich brauchte nur zu laufen.
Ich betrachtete meinen Herrn im Mondlicht. Mir war schwach in den Knien, und ich begann zu zittern. Angs t voll starrte ich auf den schmalen Durchgang, der sich zwischen den gefährlichen Dornenwänden gebildet hatte. Ich brauchte nur loszurennen.
Im nächsten Augenblick kniete ich vor meinem Herrn und drückte zitternd meine Lippen gegen seine Füße. »Behalte mich, Herr!« flehte ich. »Behalte mich!«
Ich verharrte in meiner knienden Stellung, während er sich von mir abwandte und die Öffnung im Dorneng e strüpp wieder schloß. Dann kehrte er zurück und bede u tete mir, ihm zu folgen. Unterwürfig schritt ich hinter ihm durch das Lager, gefolgt von dem zweiten Mann, der die Fackel trug.
Vor den zusammengerollten Fellen eines Kriegers blieben wir stehen. Der Mann blinzelte in den Facke l schein und stemmte sich auf den Ellbogen. Mein Herr wechselte einige knappe Worte mit ihm. Ich betrachtete den Mann, den ich gut kannte. Ich hatte mir immer Mühe gegeben, ihm nicht zu nahe zu kommen. Er war der am wenigsten attraktive Lagerangehörige.
Mein Herr sagte etwas zu mir und deutete auf den li e genden Krieger. Den genauen
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