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GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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venmädchens.
    »Binde mich los!« flehte ich Eta an, die meine Worte nicht verstand, meine Geste mit den gefesselten Händen aber zu deuten wußte.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Ich wand mich in den Schnüren. Ich wußte plötzlich, warum ich gefesselt war. Ich sollte die Männer nicht st ö ren.
    Eta drückte mich sanft wieder ins Gras. Sie legte die dünne Decke über mich.
    Ich sah sie an. »La Kajira«, sagte ich.
    Eta nickte und »Tu Kajira«, antwortete sie, küßte mich und ließ mich allein.
    Ich lag unter meiner Decke und starrte zu den Monden empor. Judy Thornton – das Wesen, das auf einer fernen, eingeengten Welt einmal Judy Thornton gewesen war – freute sich nun, eine Sklavin zu sein. Sie schlief im Fre i en in einem Lager voller Barbaren. Gab sich lustvoll j e dem Mann hin, lag nackt unter einem dunklen Himmel voller Sterne. An meinem Schenkel war das Brandze i chen einer Sklavin.
    Ich hatte mich damit abgefunden. Aber noch mehr: Ich war dabei nicht unglücklich.
    Ich blickte zu den Monden empor. »La Kajira«, sagte ich. »Ich bin eine Sklavin.«

5
     
     
    »Was ist deine Aufgabe?« fragte mein Herr.
    »Absoluter Gehorsam«, erwiderte ich auf Goreanisch.
    Er hielt mir die Peitsche vor den Mund. Ich küßte sie. »Absoluter Gehorsam«, wiederholte ich.
    Von hinten legte mir Eta den ersten der fünf Schleier vor das Gesicht. Er bestand aus schimmernder weißer Seide, die fast durchsichtig war. Nacheinander fügte sie dann den Freiheitsschleier oder Bürgerschleier an, den Schleier des Stolzes, den Hausschleier und den Straße n schleier. Diese Schleier bestehen aus zunehmend schw e rem Stoff; der undurchsichtigste befindet sich ganz a u ßen. Der in der Öffentlichkeit getragene Straßenschleier ist am unförmigsten und ziemlich schwer. Er läßt nicht einmal mehr die Umrisse von Nase oder Wangenknochen erkennen. Der Hausschleier dagegen wird drinnen getr a gen, in der Gegenwart von Personen, die nicht zum Haushalt gehören, extra im Gespräch oder bei Feiern mit Freunden des Gefährten einer freien Frau. Die freien Frauen Gors tragen ihre Schleier in unterschiedlicher Zahl und Kombination – Sitten, die sich von Stadt zu Stadt, von Kaste zu Kaste sehr unterscheiden. Viele A n gehörige niedriger Kasten begnügen sich mit einem Schleier, der für alle Gelegenheiten ausreichen muß. A n dererseits tragen nicht alle hochgestellten Frauen viele Schleier; auf der Straße nehmen sie oft mit einem oder zwei Schleiern vorlieb. Eitle Frauen hohen Standes pru n ken manchmal mit bis zu neun oder zehn Schleiern, die beispielsweise im Verlaufe der Feier einer Freien Gefäh r tenschaft zeremoniell entfernt werden, bis es zwischen den beiden Gefährten, später, zur letzten Vereinigung kommt. Es gibt aber auch freie Frauen, die sich ganz o h ne Schleier zeigen, ist er doch kein gesetzlich vorg e schriebenes Standeszeichen. Allerdings wird der Verzicht auf einen Schleier oft für kühn und skandalös gehalten. Alles in allem sieht die goreanische Kultur vor, daß sich eine freie Frau in der Öffentlichkeit verschleiert zeigt, während Sklavinnen dieses Schutzes entbehren müssen. In diesem Augenblick befestigte Eta den vierten von fünf Schleiern vor meinem Gesicht, den Hausschleier. Sie trug zwar nur ihre skandalös kurze Ta-Teera, doch verstand sie sich auf das Anbringen von Schleiern. Sie, eine hübsch anzuschauende, aufreizende Sklavenschö n heit, war auch einmal frei gewesen.
    Ich spürte, wie der Straßenschleier festgemacht wurde. Nun war ich gekleidet wie eine reiche goreanische freie Frau von hohem Stande, die etwa unterwegs war zu den Liederdramen von En-Kara.
    »Wie schön du bist!« sagte Eta, trat einige Schritte z u rück und musterte mich. Mein Herr taxierte mich ebe n falls.
    Hoch aufgerichtet stand ich vor den beiden, in dem Bewußtsein, wie schön ich aussah. Schon einmal war ich so angekleidet worden, vor einigen Tagen im Lager. Bei dieser Gelegenheit hatte ich mich im Spiegel betrachten dürfen.
    Die sorgfältig gerafften Roben waren überwiegend weiß gehalten und schimmerten kostbar; über den Schleiern wirkten meine Augen sehr dunkel. Meine Hä n de steckten in Handschuhen, meine Füße in scharlachr o ten Pantoffeln. Ich bot einen prunkvollen Anblick.
    Mein Herr sah mich an und legte mir die Hand auf die Schultern.
    »Du wagst es, eine freie Frau anzufassen?« fragte ich und fügte unterwürfig hinzu: »Herr?«
    Er trat zurück und betrachtete mich nachdenklich. »Unverschämt«, sagte er

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