GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
anders.
Thurnus lachte. Meine Schenkel bewegten sich in dem Rhythmus, den er mir aufzwang. Wie wütend ich war!
»Wenn die namenlose Sklavin dich irgendwie intere s siert«, sagte mein Herr, »kannst du natürlich mit ihr tun, was dir beliebt.«
Thurnus lachte. »Du bist doch aber gekommen, um Sleen anzusehen.«
Mein Herr zuckte die Achseln. »Das stimmt«, sagte er.
»Dann wollen wir keine Zeit mehr verschwenden im Spiel mit Sklavinnen, sondern uns ernsthaften Geschä f ten zuwenden.« Thurnus sah mich an. »Du kannst mir den Kelch jetzt geben.«
Mit aufgerissenen Augen, heftig atmend, kniete ich auf dem Boden.
Mein Herr erhob sich, und seine Adjutanten taten es ihm nach.
Ich hätte mich am liebsten kreischend auf dem Boden gewälzt.
Thurnus hatte das Angebot meines Herrn nicht ang e nommen, obwohl ich sicher war, daß er mehr als nur be i läufiges Interesse für mich hatte. Ich fragte mich, ob er meinen Herrn mit seinem Verhalten auf die Probe stellen wollte. Thurnus schien mir ein kluger Mann zu sein.
Die Männer machten Anstalten, die Hütte zu verla s sen.
Mein Herr schnipste mit den Fingern. Marla sprang auf und eilte zur Tür der Hütte.
»Ich fürchte, ich habe deine Sklavin ein bißchen ne r vös gemacht«, sagte Thurnus grinsend und sah mich an.
»Bitte, Herr!« flüsterte ich.
»Egal«, sagte er und machte kehrt. »Wir wollen uns die Sleen ansehen.«
7
»Laß mich nicht laufen, Herr!« flehte Sklavenperle. »Ich war früher eine freie Frau!«
»Stell dich auf die Linie«, sagte mein Herr.
Sklavenperle hastete zu dem Strich, der in den Sand von Tabukfurt gekratzt worden war. Sie trug die Überre s te von Gewändern, die einmal zu Roben der Verhüllung gehört hatten. Sie war barfuß, wie es sich für eine Skl a vin gehört.
»Wohin sollen wir denn laufen?« fragte mich Skl a venperle.
»Es gibt kein Ziel«, antwortete ich. Das Dorf war von einem Palisadenzaun umgeben, dessen Tor versperrt war.
»Ich will nicht als Sklavin laufen!« schluchzte Skl a venperle.
»Hör auf zu jammern!« sagte Lehna.
»Jawohl, Herrin!« antwortete Sklavenperle erschr o cken. Sie hatte Angst vor Lehna, von der sie nach dem Branden in die Regeln des Sklavendaseins eing e führt worden war – mit einer Gerte.
Mein Herr hatte vor mehreren Wochen in einem kü h nen Handstreich Lady Sabina aus der Festung von Sap h ronicus entführt und damit ihre Gefährtenschaft mit Thandar aus Ti, einer Stadt der Vier Städte von Saleria, zunichte gemacht. Diese Städte bildeten die Salerische Konföderation, eine aggressive und sich ausweitende Liga nördlich des Vosk. Die wachsende Macht dieses Bündnisses wurde in Ar nicht gerade gern gesehen. Ar, das in Gors nördlicher Hemisphäre liegt, herrscht unei n geschränkt über das Gebiet zwischen dem Vosk und dem Cartius, den Voltai-Bergen und dem Thassa, dem Meer. Der Ubar von Ar, Marlenus geheißen, gilt als ehrgeiziger und brillanter, stolzer und mutiger Mann, der imperiali s tische Ziele verfolgt. Er mochte der Ansicht sein, daß sich die Salerische Konföderation zu einer Gefahr für Ar auswachsen konnte. So wie die Dinge im Augenblick standen, gab es in den Gebieten nördlich des Vosk eine Reihe uneiniger Städte, die jeweils ziemlich klein waren. Für einen starken Staat wie Ar bedeutete das von der Verteidigung her eine sichere Grenze und im Hinblick auf mögliche Expansionspläne ein interessantes Mach t vakuum. Das Anwachsen der Salerischen Konföderation mochte nun die Situation zum Nachteil Ars ändern. Sol l te der Bund von Saleria weitere Mitglieder finden und zu einer Einheit verschmelzen, konnte sich hier durchaus ein gleichwertiges oder überlegenes Gegengewicht zu Ar finden. Dann mochte es dazu kommen, daß Armeen und Tarnhorden nach Süden zogen. Erst vor wenigen Jahren hatte Ar Feinde in seinen Mauern erleben müssen, als es in dem politischen Durcheinander nach einem kurzzeit i gen Verlust des Heimsteins und der Absetzung des Ubar Marlenus zu einer Revolte abhängiger Städte gekommen war, organisiert und angeführt von Pa-Kur, dem Gro ß meister der Kaste der Attentäter.
Die Horden Pa-Kurs, so wird berichtet, hatten das herrliche Ar belagert. Die Wissenden, die zu der Zeit die Macht in Ar auf sich vereinigt hatten, waren schwach und unentschlossen gewesen und hatten die Stadt aufg e geben, was den Ruf der Kaste der Wissenden in Ar bis zum heutigen Tag beeinträchtigt. Am Tage der Kapitul a tion wurde Ar durch den Aufstand der eigenen Bürger
Weitere Kostenlose Bücher