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GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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diesen Fellen, denn ich liebte ihn. War ich seine Sklavin, weil ich ihn liebte, oder liebte ich ihn, weil ich seine Sklavin war? Jedenfalls gehörte ich uneingeschränkt ihm, etwas, das auf dieser Welt selbstverständlich war. Sein Wille war einzig entscheidend. Ich war nichts, er war der Herr.
    Ich hörte einen Ruf und rührte mich nicht mehr. Die Bauernjungen brüllten triumphierend auf. Nach einigen Sekunden riskierte ich einen Blick aus den Fellen ins Freie. Die Häscher hatten ein weiteres Mädchen gefa n gen – Sklavenperle. Sie wurde zum Fackelkreis getragen.
    Von allen Mädchen war nur ich noch frei. Ich war der Jagd entkommen. Ich war stolz auf meine Klugheit.
    Mehr als eine Ahn lang lag ich ruhig in den Fellen. Manchmal kamen die jungen Jäger in meine Nähe, doch sie betraten das Lager der Gäste nicht. Einer schritt zwar ziemlich nahe an mir vorbei, doch ich lag stocksteif in den Fellen.
    Mir war ausgesprochen wohl. Ich war meinen H ä schern entwischt. Natürlich bestand die Möglichkeit, daß sich mein Herr über das Versteck nicht freuen würde. Vermutlich würde er mich dann auspeitschen. Doch nahm ich eigentlich nicht an, daß er mich für meine Schlauheit und Kühnheit bestrafen würde. Mein Herr durchschaute mich, als bestünde ich aus Glas, doch z u gleich spürte ich, daß auch ich mich in der letzten Zeit an ihn gewöhnt hatte, daß ich seine Stimmungen besser zu deuten wußte und seine Reaktionen voraussagen konnte. Dies mochte die für eine Sklavin unerläßliche Einsti m mung auf ihren Herrn sein, geboren aus der Sorge um sein Wohlbefinden, doch fragte ich mich zugleich, ob dieses Gefühl nicht doch tiefer ging, ob hier nicht eine grundlegende Übereinstimmung mit einer anderen Pe r son bestand. Ich hatte das Gefühl, meinen Herrn allmä h lich kennenzulernen. Vor zwei Tagen hatte ich ihn ei n mal beobachtet und dabei gespürt, daß er lieber Wein als Paga trinken würde. Ich hatte Wein geholt und mich vor ihm hingekniet. »Darf ich dir Wein anbieten, Herr?« ha t te ich gefragt. Im ersten Augenblick war er überrascht gew e sen und hatte geantwortet »Ja, Sklavin« und den Wein a n genommen. Zuweilen spürte ich seinen Blick. In der Nacht zuvor hatte er in einer fast zärtlichen Geste mein Haar berührt. Dann, als sei er zornig auf sich selbst, hatte er mir einen Schlag versetzt und mich zu Eta g e schickt, damit sie mir zu arbeiten gebe. Ich war nicht u n zufrieden gewesen. Ich hatte das Gefühl, daß ich meinen Herrn b e schäftigte, daß seine Gefühle angesprochen w a ren.
    Ich spürte, wie die Felle zur Seite gerissen wurden.
    »Wußte ich's doch, daß ich dich hier finden würde!« sagte er.
    »Ich hoffe, der Herr ist nicht zornig auf seine Skl a vin.«
    »Vielleicht sollte ich dich auspeitschen lassen«, sagte er.
    »Mein Herr wird tun, was ihm gefällt.«
    Er stand neben den Fellen und ließ seine Tunika zu Boden fallen. »Zieh die Ta-Teera aus«, sagte er. Ich ric h tete mich auf, öffnete das Gewand, hob es mir über den Kopf. Er legte sich zu mir und warf die Felle über uns beide.
    Aus der Ferne hörte ich Geschrei. Offenbar hatten die Bauernjungen ihr vergnügliches Treiben mit den Mä d chen begonnen.
    Im nächsten Augenblick lag ich in den Armen meines Herrn.
    »Wirst du mich den Bauernburschen überlassen?« fragte ich besorgt.
    Ich wollte nicht brutal in den Kreis der Fackeln gezerrt werden. Sicher waren die Häscher wütend, daß ich ihnen entkommen war. Ich hatte keine Ahnung, was sie mit mir anstellen würden.
    »Nein«, sagte er in der Dunkelheit.
    Ich atmete auf. »Dann bin ich ihnen entwischt.«
    »Nicht aber mir.«
    »Nein, Herr«, sagte ich und drängte mich an ihn. »Dir will ich nicht entkommen.«
    »Du bist gut gelaufen«, meinte er. »Und du bist kühn. Es erfordert Mut, sich unerlaubt in den Fellen des eig e nen Herrn zu verstecken. Solche Kühnheit könnte zu schlimmen Strafen führen.«
    »Ja, Herr.«
    »Aber ich habe nichts gegen die Kühnheit einer Skl a vin«, fuhr er fort. »Ein kühnes Mädchen vermag sich um so schönere Methoden auszudenken, ihren Herrn zu e r freuen, Dinge, auf die ein schüchternes Mädchen gar nicht kommen würde. Außerdem deutete deine Flucht auf Intelligenz hin.«
    »Danke, Herr.« Im nächsten Augenblick schrie ich auf, denn er war mit einem harten Ruck tief in mich ei n gedrungen. Mir stockte der Atem.
    »Du zuckst zusammen wie ein Tarsk«, lachte er. »Du mußt noch viel lernen.«
    Ich keuchte und konnte nicht antworten.

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