GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
Tarndrähte und Tarnnetze gehören zu den g o reanischen Verteidigungsanlagen.
»Herr«, sagte ich.
»Ja?«
»Was ist das für eine Staubwolke?« fragte ich und deutete auf die Straße.
»Sie haben ihn«, sagte der Soldat neben mir.
Zwei behäbige Tharlarion näherten sich der Burg. Auf ihren Rücken saßen zwei Krieger mit Lanzen. Weitere Krieger acht Mann aus der Burg, folgten dem Zug. Zw i schen den Tharlarion taumelte ein Mann an einer Kette, die zwischen den Steigbügeln der beiden mächtigen Rei t tiere gespannt worden war. Sein Haar schimmerte du n kel. Man hatte ihm die Handgelenke auf dem Rücken zusammengebunden.
»Wer ist das, Herr?« fragte ich.
»Das wissen wir nicht«, antwortete der Soldat. »Wir haben aber erfahren, daß er sich über die Burg erkundigt hat – über unsere Verteidigungsanlagen und so weiter.«
»Was soll mit ihm geschehen?« wollte ich wissen.
»Zweifellos wird er bald das Brandzeichen tragen und in die Sklaverei verkauft. Ich beneide ihn nicht.«
Ich beobachtete den Mann, der einen stolzen Gang hatte. Mir war bekannt, daß es auf Gor auch männliche Sklaven gab, doch ich hatte noch keinen gesehen.
»Bring den Männern Wasser, Sklavin«, sagte der So l dat in diesem Augenblick.
»Ja, Herr.« Ich nahm von dem Soldaten den Becher zurück und eilte auf der Mauerkrone entlang, um auch die anderen zu bedienen.
Als ich später die Treppe hinunterstieg und den Hof zwischen den Mauern erreichte, öffnete sich gerade das mächtige Tor, und die Gruppe mit dem Gefangenen ritt in die Burg. Die Torflügel schlossen sich wieder. Bo r choff, Hauptmann der Festung, sah sich den Gefangenen an. Neugierig hielt ich mich im Hintergrund und verfol g te die Szene; der leere Wasserbeutel hing schlaff auf meiner Schulter.
Der Mann war sonnengebräunt.
Er hatte kräftige Muskeln. Stolz stand er zwischen den beiden großen Reittieren und schien keine Mühe zu h a ben mit der Last der Ketten.
Es machte mir Freude, zur Abwechslung einmal einen Mann als Gefangenen zu sehen. Um die Handgelenke trug er schwere Armreifen. Ich trat näher heran. Die Wächter scheuchten mich nicht fort.
»Wie heißt du?« wandte sich Borchoff an den Mann.
»Daran erinnere ich mich nicht«, lautete die Antwort.
Daraufhin wurde er von einem der Wächter geschl a gen.
»Mit welcher Absicht«, fragte Borchoff weiter, »hast du dich nach unseren Verteidigungsvorkehrungen erku n digt?«
»Das ist mir entfallen.«
Wieder ein Schlag. Die Hiebe waren grausam; trot z dem zuckte er kaum zusammen.
Borchoff wandte dem Mann den Rücken zu, um sich von einem der Tharlarionreiter berichten zu lassen, wie der Mann gefangen worden war.
Ich näherte mich dem Mann noch mehr. Niemand stö r te sich daran.
Als er mich ansah, errötete ich. Meine kurze Sklave n tunika verdeckte mich kaum, und ich trug einen Kragen. Goreanische Männer haben eine Art, Frauen anzusehen, die wahrhaft erniedrigend ist. Ich kam mir splitternackt vor. Unwillkürlich wich ich einen Schritt zurück.
Borchoff wandte sich um. »Dina, du darfst ihn ein wenig necken«, sagte er.
»Ich warne dich«, sagte der Gefangene. »Beleidige mich nicht dadurch, daß du mich von einer Sklavin ve r höhnen läßt.«
»Tu's!« befahl Borchoff und wandte sich ab.
In stummem Zorn richtete sich der Gefangene auf. Plötzlich kam ich mir sehr mächtig vor. Er war hilflos. Auf einmal war ich wütend auf alle Männer wegen der Dinge, die sie mir angetan hatten. Dieser Mann nun war Goreaner, und noch eben hatte er mich gemustert, als wäre er mein Herr und ich seine Sklavin.
»Ja, Herr«, sagte ich zu Borchoff, dem Hauptmann der Festung.
Dann näherte ich mich dem Gefangenen, der den Blick abwandte. »Hat der Herr Angst vor einer Sklavin?« fra g te ich und fuhr ihm sanft mit den Fingerspitzen über die Schulter. »Du bist doch so groß und stark«, fuhr ich fort. »Und siehst gut aus. Warum nimmst du mich nicht in die Arme und küßt mich, wie eine Sklavin geküßt werden muß? Findest du mich nicht attraktiv?«
Er schwieg.
»Oh«, machte ich, »du trägst ja Ketten!« Ich küßte seinen Arm. Der Fremde war gut zehn Zoll größer als ich und sicher doppelt so schwer.
»Dina möchte dich erfreuen, Herr«, flüsterte ich. Mit den Zähnen zerrte ich an seiner Tunika und legte seine Brust frei. Dann strich ich ihm mit den Fingern darüber. »Du solltest dich von Dina verwöhnen lassen«, sagte ich. »Vielleicht trägst du bald ein Brandzeichen, dann bist du nichts weiter als
Weitere Kostenlose Bücher