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GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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antwortete die andere. Ich betrachtete das Mädchen im Spiegel und dachte an Thurnus' Worte: »Dein Platz ist zu den Füßen eines Mannes.« Daran zweifelte ich nun nicht mehr – das Mädchen im Spiegel war eine wahre Sklavin.
    Das innere Tor wurde rasselnd aufgestoßen.
    Die Mädchen waren nervös, sogar ängstlich. Auch S u cha schien sich von dieser Stimmung anstecken zu la s sen. »Beeil dich!« rief sie.
    Wir eilten aus dem kleinen Zimmer in den Korridor, unseren abendlichen Aufgaben entgegen.

12
     
     
    »Herr?« fragte ich.
    Ich kniete vor ihm und hielt ihm die Platte mit Fleischstücken entgegen. Mit einer turischen Gabel nahm er sich einige Brocken und tat sie auf seinen Teller.
    Ich stand auf und kniete vor dem nächsten nieder, um ihm ebenfalls Fleisch darzureichen.
    Gefühlvolle turische Musik füllte die Luft. Ein Mä d chen in gelber Seide tanzte zwischen den Tischen.
    Ich befand mich seit gut einem Monat in der Festung Turmussteine.
    Oft mußte ich bis spät in die Nacht aufbleiben, um die Männer zu bedienen. In den letzten Wochen hatte ich viel von Sucha gelernt. Ich war nicht mehr das Mädchen, das für sechs Kupfertarsks an Borchoff verkauft worden war, Hauptmann der Feste Turmussteine. Er konnte sich zu seinem Kauf beglückwünschen.
    »Was hat sie dich gekostet?« fragte einmal ein Leu t nant.
    »Sechs Kupfertarsks«, lautete die Antwort.
    »Du hast ein gutes Auge für Sklavinnen«, meinte der Leutnant neidisch, woraufhin Borchoff nur grinste.
    »Ja, sie ist von Natur aus Sklavin.«
    Manchmal lag ich nachts in meiner Nische und weinte vor Scham.
    Inzwischen waren wir neunundzwanzig Mädchen in Turmussteine. Fünf Mädchen waren an durchreisende turische Händler verkauft worden, doch zugleich waren nach und nach sechs andere Mädchen hinzugekommen. Auf diese Weise blieb der Bestand erhalten, und die Männer hatten Abwechslung.
    Sucha hatte mir versichert, daß ich nicht verkauft we r den würde, denn ich sei etwas Besonderes.
    Wir Mädchen arbeiteten als Vergnügungssklavinnen, da wir aber zugleich die einzigen Mädchen in der Fe s tung waren, wurden wir auch für sonstige Arbeiten h e rangezogen, zum Saubermachen, Kochen und Nähen. Alles in allem konnten wir uns aber nicht beklagen. Wir durften lange schlafen und am frühen Nachmittag mit der schweren Arbeit aufhören, damit wir für den Abend au s geruht waren.
    Ich war längst nicht mehr das jüngste Mädchen in den Sklavenquartieren. Wer neu zu uns kam, wurde autom a tisch am unteren Ende der Rangordnung eingereiht; wenn es darüber Diskussionen gab, ging Sucha mit ihrer Pei t sche dazwischen. Wir übrigen gehorchten Sucha, die in unserem Kreis für Ordnung sorgte, was mir gefiel. Ohne Suchas strenge Hand wäre es mir bei meinen Leidensg e nossinnen viel schlimmer ergangen.
    »Fleisch, Dina!« rief ein anderer Mann, und ich eilte zu ihm, um ihn zu bedienen. Ich trug rote Seide, ein go l denes Halsband, das sich um meinen Sklavenkragen zog, und Glöckchen.
    Ich sah Sucha in den Armen eines Leutnants liegen, der sie begierig küßte.
    Ich kniete vor dem Mann, der mich gerufen hatte.
    »Bist du taub?« fragte er. Offenbar hatte ich erst auf seinen zweiten Ruf reagiert.
    »Gib mir Fleisch«, forderte er.
    Ich hielt ihm die Platte hin, und er spießte sich ein scharf gewürztes Stück auf; es war das letzte auf der Pla t te.
    »Holt den Gefangenen!« rief Borchoff in diesem A u genblick. Er war der Anführer der Soldaten in Tu r mussteine.
    Am Nachmittag dieses Tages hatte ich mich oben auf den Mauern der Festung aufgehalten. Mir war aufgetr a gen worden, die Wächter mit Wasser zu versorgen. Ich war einen Augenblick lang stehengeblieben und hatte auf die weiten Felder hinausgeschaut. Bis zum Boden waren es gut achtzig Fuß.
    »Hast du etwa die Absicht, in den Tod zu springen?« fragte ein Soldat, der hinter mir stehenblieb. Ich kannte ihn von den abendlichen Festen.
    »Nein, Herr«, erwiderte ich. »Ich bin ja keine freie Frau.« Dann reichte ich ihm einen Becher Wasser aus der Verrhaut, die über meiner Schulter hing.
    Es war heiß auf den Mauern. Die Steine waren heiß unter meinen bloßen Füßen. Ich trug eine schlichte bra u ne Arbeitstunika.
    Mit den Blicken suchte ich die Pfosten ab, die sich auf den Mauern erhoben. Zwischen ihnen waren feine Drähte gespannt, die sich in der lauen Brise des heißen Nachmi t tags sanft bewegten. Es handelte sich um Tarndrähte, die verhindern sollten, daß Tarns in den Hof einer Festung einflogen.

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