GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
zitterte unter meiner Hand. Das Tier würde bald einschlafen. Der Schnee ging mir fast bis zu den Knien. Ich tastete mich am Schlitten entlang nach hinten. Imnak rief mir etwas zu, doch ich verstand nichts. Ich ertastete Audrey und Arlene, die sich am Schlitten niedergekauert hatten. Ich ging hinten um den Schlitten herum. Zu sehen war nichts. Der Wind heulte. Auf der anderen Seite ertastete ich mit vorgestreckten Armen Poalu, die wie die anderen Frauen im Schnee hockte. Neben mir tauchte Imnak auf und drückte mir eine Leine in die Hand. Ich zog sie zu mir heran. Barbara war fort. Das Ende der Leine war a b geschnitten worden. Ich machte Anstalten, in den Schnee hinauszustapfen, um sie zu suchen, doch Imnak stellte sich mir in den Weg und schob mich zurück. Ich leistete keinen Widerstand, denn er hatte natürlich recht. Es wäre Wahnsinn, in der heulenden Dunkelheit von Schnee und Wind nach ihr zu suchen. Die eigene Spur mußte nach wenigen Sekunden verdeckt sein, so daß man Gefahr lief, den Rückweg zum Schlitten nicht mehr zu finden.
Den anderen Mädchen wurde wohl sofort bewußt, daß Barbara verschwunden war. Poalu, die am Ende ihrer Kräfte war, schlummerte neben dem Schlitten schnell ein. Auch die anderen Mädchen schliefen.
»Was sollen wir tun?« brüllte ich Imnak zu, indem ich meinen Mund näher an seine Schläfe führte.
»Wir werden schlafen und aufpassen«, rief er zurück.
Darauf fand ich nicht sofort eine Antwort. Ich wollte nicht recht glauben, was er da eben gesagt hatte.
»Bist du müde?« fragte Imnak.
»Nein!« brüllte ich.
»Dann wachst du als erster! Ich schlafe!«
Ich stand neben dem Schlitten. Imnak legte sich daneben nieder. Ich konnte kaum glauben, daß er unter diesen Umständen schlafen konnte, und doch schien ihm das innerhalb weniger Augenblicke zu gelingen.
Nach einer Weile hockte ich mich im Windschatten des Schlittens nieder und starrte in die Dunkelheit.
Der Wind pfiff. Ich fragte mich, wie lange Ram noch weitergefahren war. Karjuk hatte ich vorhin nicht mehr gesehen. Ich fragte mich, wo Barbara steckte. Ich glaubte nicht, daß sie in der Wildnis herumirrte. Die Leine war säuberlich durchgeschnitten worden. Die hübsche blonde Sklavin war gefangengenommen worden, doch ich wußte nicht, von wem oder was.
Nach einiger Zeit erwachte Imnak. »Jetzt schlaf«, sa g te er. »Ich übernehme die Wache.«
Und ich legte mich hin.
Imnaks Hand lag auf meiner Schulter; ich erwachte.
»Schau dir mal den Sleen an«, sagte Imnak.
Das Tier, das etwa neun Fuß lang war, zeigte sich wach und unruhig. Die Ohren hatte es aufgestellt, die Nüstern bewegten sich zuckend. Aus den breiten und weichen Pfoten ragten die Klauen und wurden wieder eingezogen. Zornig schien das Tier nicht zu sein.
Es hob die Schnauze in den Wind.
»Es hat irgendeine Witterung aufgenommen«, sagte ich.
»Er ist erregt, aber nicht beunruhigt«, sagte Imnak.
»Was hat das zu bedeuten?«
»Daß wir in großer Gefahr sind. Es gibt andere Sleen in der Nähe.«
»Aber wir sind doch weit draußen auf dem Eis.«
»Um so größer ist die Gefahr.«
»Ich verstehe«, sagte ich. Wenn der Sleen andere Sleen witterte, so mochte es sich um ein oder mehrere Tiere handeln, die vom Hunger auf das Eis hinausgetri e ben worden waren. Solche Tiere waren natürlich sehr gefährlich.
»Vielleicht sind Karjuk oder Ram in der Nähe«, sagte ich.
»Unser Sleen kennt Karjuks und Rams Tiere«, sagte er. »Bei ihnen würde er sich nicht so aufregen.«
»Was können wir tun?«
»Wir müssen uns schleunigst einen Schutzwall ba u en«, sagte Imnak und stand auf. Die Mädchen schliefen noch immer. Das Unwetter war vorbei, und das Licht der Monde spiegelte sich hell auf Schnee und Eis. »Die Zeit ist knapp«, fuhr er fort.
In der Nähe des Schlittens zeichnete Imnak mit dem Stiefelabsatz einen etwa zehn Fuß durchmessenden Kreis in den Schnee. »Im Kreis trampelst du den Schnee fest«, sagte er. »Dann lädst du den Schlitten ab und stapelst unsere Vorräte im Kreis auf.«
Ich kam seiner Aufforderung nach, während Imnak mit einem großen, krummen und mit Sägezähnen vers e henen Knochenmesser, einem Schneemesser, in einer nahegelegenen Schneewehe herumsäbelte.
Die Unruhe unseres Sleen steigerte sich noch mehr, und er begann Laute auszustoßen.
»Hör mal!« sagte Imnak. Ich horchte. Durch die kalte, stille Luft tönte ein Jaulen; ich wußte nicht, wie weit es entfernt war.
»Sie verfolgen eine Spur?« fragte
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