GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
gelernt«, lobte ich sie.
Minuten später befahl ich ihr, sich auf den Rücken zu legen, nahm sie in die Arme und drang in sie ein. »Ich dachte, ich sollte dir Freude bereiten«, sagte sie ke u chend.
»Das tust du auch.«
»Du bringst mich dazu, dir hilflos zu erliegen«, sagte sie gepreßt.
»Das gefällt mir«, sagte ich. Sie wand sich unter mir.
»Deine Berührung macht ein Mädchen erst richtig zur Sklavin«, hauchte sie, als sie wieder ruhiger atmete. »Bei dir fühle ich mich sicher. Vielleicht habe ich doch keine Angst, auf das Eis zu gehen.«
Ich lag noch lange wach und beschäftigte mich mit den Eigenarten von Männern und Frauen. Ich war doch froh, auf Gor zu sein, und nicht auf der Erde. Ich küßte die hübsche Sklavin neben mir und dachte an Karjuk und das Eis. Draußen kam Wind auf, ein Laut, der mir gar nicht gefiel. Ich hoffte, daß es sich nicht um die Vorlä u fer eines Sturms handelte. Dann schlief ich ein.
23
Es war bitterkalt. Ich wußte nicht, wie viele Pasangs wir auf dem Eis schon zurückgelegt hatten.
»Schieben!« rief Imnak. Imnak und ich und die Mä d chen kippten den Schlitten über eine Kuppe aus Packeis und ließen ihn auf der gegenüberliegenden Schräge hi n abrutschen.
»Warte!« rief Imnak Karjuk nach.
Karjuk trat von den Kufen seines Schlittens und zerrte an den senkrechten Stangen aus Tabukhorn, die hinten am Schlitten befestigt waren. Gleichzeitig rief er seinem Schnee-Sleen ein Kommando zu.
Unsere Expedition bestand aus drei Schlitten. Karjuk führt sein eigenes Gefährt mit einem Schnee-Sleen, der ihm ebenfalls gehörte. Der zweite Schlitten wurde von Imnak gesteuert, der dritte von Ram; er hatte ihn aus dem Süden mitgebracht. Die Männer aus dem ständigen Lager hatten ihm das Gefährt zu den Unterkünften geschleppt. Vor Imnaks Schlitten war ein Schnee-Sleen gespannt, den er sich von seinem Freund Akko geborgt hatte, und Ram hatte sich im Lager ebenfalls Ersatz für das Tier zugelegt, das vor dem Lager von dem Kur getötet worden war. Er hatte Naartok etliche Portionen Bazi-Tee dafür überlassen müssen. Karjuk fuhr allein, ebenso Ram; I m nak und ich bildeten mit Imnaks Schlitten die Nachhut, ein Schlitten, der vor längerer Zeit aus Überresten der Mauer gebaut worden war. Die vier Mädchen begleit e ten uns, gewöhnlich zu Fuß wie wir. Wenn es müde wurde, durfte ein Mädchen eine Weile auf dem Schlitten sitzen.
Karjuk hob die Hand, zum Zeichen, daß wir die Fahrt fortsetzen wollten.
»Nein, warte!« rief Imnak. Er blickte zum Himmel empor. Das Unwetter hatte bisher noch nicht zugeschl a gen, doch der Himmel zog sich allmählich zu. Seit fünf Tagen wanderten wir über das Eis, und seit Tagen dräute der Sturm, ohne bisher loszubrechen. Und das war ein großes Glück für uns. Wie schon erwähnt, ist die arkt i sche Nacht selten ganz dunkel, im Gegenteil, die Sicht ist sogar recht gut, denn das Licht der Monde und sogar der Sterne spiegelt sich auf der ungeheuren Weite von Eis und Schnee. Ich ließ meinen Blick zwischen den u n heimlichen Formationen des Packeises wandern, die uns auf allen Seiten überragten, überzogen von gespenst i schen Lichtreflexen, durchdrungen von tiefschwarzen Schatten. Inmitten dieser unglaublichen Geometrie k a men wir uns wie Zwerge vor. In den Riesenstrukturen lag Schönheit und zugleich Gefahr, waren sie doch unter dem bitteren Biß des Windes und von der Gewalt der unter uns wü h lenden See geformt worden. Manchmal überquerten wir offene Wasserläufe, die sich im äc h zenden, knirschenden Eis auftaten, um sich bald wieder zu schließen, oft auch schon, während wir noch darüber hinglitten.
Imnak deutete zum südlichen Himmel empor. Dort waren keine Sterne auszumachen. Wolken waren aufg e zogen.
»Wir wollen hier lagern!« rief Imnak.
Karjuk antwortete nicht, sondern blickte nach vorn und hob den Arm.
Ram eilte zu uns. »Es wird ein Unwetter geben«, sagte Imnak. »Wir müssen ein Lager bauen.«
Wieder hob Karjuk den Arm.
»Ich muß die Kufen meines Schlittens überprüfen!« rief Imnak.
Karjuk rührte sich nicht; er wartete ab.
Die Schlittenkufen bestanden aus Holz. Zu Beginn der Schlittensaison, im Spätherbst, wird dieses Holz mit e i ner Paste bestrichen, die aus Erde, Gras und Moos b e steht und eine fünf bis sechs Zoll dicke Schicht ergibt. An diesem Überzug setzt sich Eis fest, das auf blankem Holz keinen Halt finden würde. Dieses Eis ist sehr wic h tig. Bei niedrigen Temperaturen wird Schnee
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