GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
chen«, stellte Drusus fest.
»Ja.«
»Was machen wir jetzt?«
In diesem Augenblick schloß sich die große Stahltür, durch die wir eingetreten waren. Es mußte sich um e i nen automatischen Vorgang handeln, denn es war ni e mand zu sehen. Das Rad auf unserer Seite der Tür dre h te sich summend und verriegelte den Durchgang. Gleichzeitig senkte sich von der Decke ein milchig-weißes Gas herab.
»Atem anhalten!« rief ich. Dann hob ich mein Pfei l gewehr, zielte auf die Tür und drückte den Knopf. Ra u chend raste der gefährliche Pfeil auf die Stahltür zu und durchstieß die Außenschicht. Ich warf mich nahe dem Mädchen und Drusus zu Boden, und schon ertönte ein ohrenbetäubendes Dröhnen. Ich winkte die anderen hoch, und schon liefen wir durch Qualm und Gas auf den Au s gang zu. Die Tür lag verdreht vor uns, halb aus den A n geln gerissen, halb zerschmolzen. Wir sprangen geduckt durch die Öffnung. Das Mädchen schrie auf, als heißes Metall ihre Wade streifte. Schon waren wir im Korridor. Etwa acht Kurii verstellten uns den Weg.
Gelassen nahm Drusus die Waffe. Ein Bolzen machte sich zischend auf den Weg. Der erste Kurii erstarrte und platzte auseinander. Ein zweiter wurde zur Seite g e schleudert. Ein weiterer wischte sich zornbrüllend Blut und verbranntes Fleisch aus dem Gesicht; er konnte nichts mehr sehen. Über unseren Köpfen fauchte ein Pfeil und explodierte im Metall hinter uns. Ich schoß und erledigte einen weiteren Kur. Die sechs verbleibenden Kurii, von denen einer einen Arm halb abgerissen nac h schleppte, verschwanden um eine Ecke.
»Schnell!« rief ich.
Wir liefen los und wandten uns an der nächsten Bi e gung nach links. Wir wollten den Kurii nicht noch einmal begegnen.
Kaum hatten wir den ursprünglichen Korridor verla s sen, als wir metallisches Dröhnen vernahmen. Zurückbl i ckend sahen wir, daß man den Gang versperrt hatte.
»Wir müssen laufen!« sagte ich.
Niemand begegnete uns, als wir eine Treppe in A n griff nahmen. Am oberen Ende stolperte das Mädchen und rollte einige Stufen hinab. Sie schluchzte. Ich nahm sie in die Arme.
»Hast du die Ungeheuer gesehen?« fragte sie.
»Das waren die Wesen, denen du gedient hast.«
»Nein!« rief sie.
»Aber jetzt dienst du anderen Herren, hübsche Skl a vin«, fügte ich hinzu.
Sie sah mich entsetzt an.
Ich warf sie mir über die Schulter und stieg die Treppe vollends hinauf.
»Wer da!« rief ein Mann. Doch schon wirbelte er g e troffen zur Seite, und wir rannten weiter.
Hinter uns schloß sich dröhnend eine weitere Stahltür. Die Sirene begann wieder durch die metallenen Gänge zu gellen.
»Vielleicht gibt es die Sprengeinrichtung gar nicht«, sagte Drusus.
»Ich weiß inzwischen, wo sie sich befindet«, sagte ich. »Man hat uns genarrt!«
»Wo denn?«
»Außerhalb der Reichweite der Sklaven, außerhalb des Bereichs der Überwachungsanlage!« rief ich. »An einem Ort, den niemand betritt, den niemand sieht!«
»Wir waren aber bereits am Ende der Sklavenschi e nen.«
»Wo enden alle Sklavenschienen?« fragte ich.
»Alle?« fragte er.
»Ja.«
»In der Mitte der Anlage«, sagte er.
»An Zarendargars Raum«, sagte ich.
»Ja«, sagte er.
»Ich habe diesen Raum gesehen«, fuhr ich fort. »Er enthält Bildschirme, wird aber selbst nicht überwacht.«
»Ja«, sagte er. »Ja!«
»Wo könnte der schreckliche Mechanismus wohl li e gen – natürlich im Gemach des hohen Kur selbst!«
»Wir haben unser Ziel verfehlt«, sagte Drusus.
Ich nickte.
Das gemeinsame Projekt zweier Männer, die aus ve r schiedenen und gegeneinander gerichteten, doch seltsam ähnlichen Kasten stammten, war fehlgeschlagen.
»Was tun wir jetzt?« fragte er.
»Wir müssen versuchen, an Zarendargar heranz u kommen«, sagte ich achselzuckend.
»Hoffnungslos«, meinte er.
»Natürlich. Aber wir müssen versuchen, seinen Raum zu stürmen. Machst du mit?«
»Natürlich!«
»Aber du gehörst zur Kaste der Attentäter.«
»Wir sind eben sehr vielseitig.«
»Davon habe ich gehört.«
»Glaubst du, nur Krieger sind Männer?«
»Nein.«
»Dann wollen wir weiter!«
»Ich dachte, du wärst zu schwach, um Attentäter zu sein.«
»Ich war einmal stark genug, mich gegen die Vo r schriften meiner Kaste aufzulehnen und meinen Freund zu verschonen, obwohl ich befürchten mußte, deswegen das Leben zu verlieren.«
»Vielleicht bist du in der schwarzen Kaste deshalb der Stärkste«, sagte ich.
Er zuckte die Achseln.
»Wir müssen uns gut überlegen,
Weitere Kostenlose Bücher