Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
Tierkopfs. Natürlich handelte es sich um den Kopf eines großgewachsenen Kur. Die Gestaltung war erschreckend realistisch, bis hin zu dem zottigen Haar, den hochgez o genen Lippen und den gebleckten Reißzähnen. Das linke Ohr des Unwesens schien halb abgerissen zu sein.
    »Grüße von Zarendargar«, sagte der Händler.
    »Er erwartet dich«, fuhr der blaugekleidete Mann fort, »am Ende der Welt.«
    Natürlich! dachte ich. Die Kurii haben für Wasser nichts übrig. Für sie, die nicht auf Gor geboren waren, konnte das Ende der Welt nur an einem der Pole liegen.
    »Er hat gleich gewußt, daß die Falle nicht klappen würde«, sagte der Händler. »Damit behielt er recht.«
    »Das gleiche gilt für die erste Falle, die mit dem Sleen.«
    »Damit hatte Zarendargar nichts zu tun«, sagte der Budenbesitzer.
    »Er war damit nicht einverstanden«, meinte der and e re.
    »Er wollte nicht um die Begegnung mit dir betrogen werden«, fuhr der Händler fort. »Es freute ihn, daß der Anschlag mißlang.«
    »Im Oberkommando der Kurii gibt es also Spannu n gen«, stellte ich fest.
    »Ja.«
    »Aber ihr – ihr arbeitet nur für Zarendargar?«
    »Ja«, antwortete der Händler. »Das entspricht seinem Willen. Er braucht seine eigenen Leute.«
    »Der Angreifer von vorhin und seine Gefährten?«
    »Die Männer gehören zu einem anderen Kommando«, sagte der Händler, »zu einer Gruppierung, die auf den Schiffen wirkt. Auch Zarendargar ist diesem Kommando unterstellt.«
    »Ich verstehe«, sagte ich und hob den Kur-Kopf hoch.
    »Ihr habt dieses Kunstwerk von einem rothäutigen J ä ger erworben, einem Mann mit nacktem Oberkörper und einem Bogen und einem Seil über der Schulter. Das stimmt doch?«
    »Ja. Aber er hatte das Stück von einem anderen Mann. Er war aufgefordert worden, uns den Kopf zu bringen, zum Kauf anzubieten.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Wenn ich nicht in die Falle gegangen wäre, hätte ich vermutlich auch nichts g e merkt. Ihr hättet mir diese Schnitzerei geschenkt – aus Dankbarkeit dafür, daß ich den Angreifer vertri e ben hätte. Ich hätte dann Vermutungen über die Bede u tung des Kopfes angestellt und wäre nach Norden g e eilt, in der Annahme, Halb-Ohr dort überraschen zu können.«
    »Ja.«
    »Dabei hätte er mich erwartet.«
    »Ja«, sagte der Händler.
    »Einen Aspekt des Plans habt ihr allerdings alle noch nicht begriffen«, sagte ich.
    »Und der wäre?« Der Händler biß die Zähne zusa m men; seine Wunden schmerzten.
    »Halb-Ohr hatte von vornherein kalkuliert, daß mir klar war, er würde mich erwarten.«
    Der Händler blickte mich verwirrt an.
    »Andernfalls hätte er Befehl gegeben, euch beide zu töten.«
    Die Männer sahen sich erschrocken an. Der Unb e kannte gegen den ich gekämpft hatte, der Mann, der sich Bertram aus Lydius nannte, wäre ohne weiteres in der Lage gewesen, die beiden Zeugen zu beseitigen.
    »Das hätte meinen ›zufälligen‹ Fund der Figur wir k lich echt aussehen lassen«, fuhr ich fort. »Daß der g e fährliche Kämpfer euch nicht getötet hat, zeigt mir klar, daß ihr nicht sterben solltet. Und warum nicht? Weil ihr im Dienste der Kurii steht. Hier zeigt sich also nicht nur eine Falle, sondern auch ein Lockruf, eine Art Einladung an«, fuhr ich fort.
    »Wirst du uns nicht töten?« fragte der Kaufmann.
    Ich ergriff die Figur, die ich wieder in das Fell gew i ckelt hatte. »Die darf ich mitnehmen?« fragte ich.
    »Sie ist für dich«, sagte der Händler.
    »Wirst du uns nicht töten?« wollte der Blaugekleidete wissen.
    »Nein – ihr seid nur Botenjungen. Und ihr habt gute Arbeit geleistet.« Ich warf ihnen zwei goldene Tar n scheiben hin und grinste sie an. »Außerdem ist Gewalt während des Jahrmarkts verboten.«

5
     
     
    »Das Spiel«, sagte ich, »war ausgezeichnet.«
    Samos erhob sich zornschnaubend. »Während du dich auf dem Markt vergnügtest, hat es hier in Port Kar eine Katastrophe gegeben.«
    Ich hatte die Flammen im Hafenarsenal gesehen, als mein Tarn zur Landung ansetzte.
    »Er hat den Verstand verloren«, sagte ich. »Das weißt du so gut wie ich.«
    »Nur er hätte sich dem Schiff nähern können, nur er hat das tun können!« rief Samos.
    »Vielleicht war er mit dem Entwurf nicht zufrieden«, meinte ich. »Vielleicht hat er Angst davor, dem Schiff die Augen aufzumalen, vielleicht wagte er nicht, seinen Traum der Realität des Thassa auszuliefern.«
    Samos setzte sich mit untergeschlagenen Beinen hinter den Tisch in seinem riesigen Empfangsraum.

Weitere Kostenlose Bücher