GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
damit, daß deine Tarnkämpfer z u rückkehren?« fragte ich.
»Bald!«
»Dann hoffe ich, um deinetwillen, Sorgus, daß sie bald hier sind, und zwar innerhalb einer Ahn.«
Ich postierte meine Bogenschützen rings um das G e bäude.
»Was soll das heißen?« fragte Sorgus.
»Ich werde das Haus in Brand stecken!«
»Warte!«
»Entweder zieht ihr jetzt friedlich ab«, sagte ich, »oder ihr sterbt in der nächsten Ahn. Dieses Angebot gilt für dich und deine Männer.«
Immer neue Männer stießen zu uns, teilweise noch in den Ketten, in denen die Wächter sie im Stich gelassen hatten. Sie kamen aus den weiter östlich liegenden A b schnitten der Mauer. Wir würden uns später um sie kümmern. Aber auf diese Weise standen nun etwa dre i hundertundsiebzig Mann rings um den Bau, auf die eine oder andere Weise bewaffnet, einige sogar mit Steinen. Und die Männer waren nicht sonderlich gut auf das G e sindel in dem Holzbau zu sprechen.
»Woher soll ich wissen, daß du uns wirklich ziehen läßt?«
»Ich habe es versprochen. Und ich bin ein Krieger.«
»Woher sollen wir das wissen?«
»Schicke deinen besten Schwertkämpfer heraus, dann beweise ich es dir!«
Schweigen. Niemand kam aus dem Gebäude.
»Ich warte eine Ahn lang. Dann lasse ich den Ve r sammlungssaal anstecken.« Und ich gab Befehl, die Brände vorzubereiten.
Wenige Sekunden später hörte ich aus dem Inneren i h re schrille, entsetzte Stimme. »Nein, nein!« flehte sie. »Kämpft auf Leben und Tod! Wehrt euch bis zum letzten Mann!«
Da wußte ich, daß ich gewonnen hatte.
Sorgus trat aus der Tür, die Hände erhoben, das Schwert achtlos an der Hüfte.
Ich blickte Sorgus und seinen Männern nach.
»Ich bin eine freie Gefangene«, sagte sie. »Ich fordere alle entsprechenden Rechte und Privilegien.«
»Nehmt den Männern die Ketten ab«, befahl ich und deutete auf die früheren Gefangenen, die erst jetzt zu uns gestoßen waren.
»Ja, Kapitän«, sagte ein Mann, der ein Schmied war.
Ich wandte mich der blonden Gefangenen zu.
»Ich bin eine freie Gefangene …«
»Halt den Mund!« befahl ich. »Du hast hier mal das Kommando geführt. Aber damit ist es vorbei. Du bist jetzt nichts anderes als ein Mädchen auf Gor.«
Erschrocken sah sie mich an.
»Wann werden die Tarnkämpfer zurückerwartet?« fragte ich.
»Bald«, sagte sie drohend.
Ein Mann riß ihr den Kopf am Haar zurück. Ich setzte ihr den Dolch an die Kehle.
»Vier Tage«, flüsterte sie. »Sie sollen am Nachmittag des ersten Tages der Passage-Hand wieder hier sein.«
»Fessele sie!« sagte ich zu dem Mann. »Und wenn die Tarnkämpfer vor dem angegebenen Nachmittag eintre f fen, schneidest du ihr die Kehle durch.«
»Nein!« rief sie.
»Wir haben viel zu tun«, wandte ich mich an meine Männer. »Die Mauer muß restlos vernichtet werden. D a nach dürft ihr die verbleibenden Vorräte und die Beute unter euch aufteilen und verschwinden. Sollte sich j e mand verdrücken wollen, ehe die Arbeit getan ist, so wird er zwischen den toten Tabuk angepflockt!«
Die Männer musterten sich unbehaglich. Sie hatten keine Lust, den aasfressenden Jards als Mahlzeit angeb o ten zu werden.
»Imnak«, sagte ich. »Du ersteigst die Plattform und hältst Wache. In zwei Ahn wirst du abgelöst.«
Er brummte etwas und wandte sich der Treppe zu.
»Wir haben Hunger«, sagten einige Männer.
»Ich auch. Bratet euch etwas. Aber es wird kein Paga getrunken. Für heute ist es zu spät, um mit der Arbeit zu beginnen. Aber morgen geht es los.«
Jubelgeschrei brandete auf.
Am Morgen würden sich die Männer bereitwillig an die Arbeit machen. Ich nahm nicht an, daß die Zerst ö rung der Mauer lange dauern würde, sicher nicht länger als bis zur Passage-Hand. Als Arbeiter hatten wir mehr als dreihundertundfünfzig Mann zur Verfügung. An vi e len Stellen war die Mauer auch schon durch den Ansturm der Tiere in den letzten Wochen geschwächt worden.
Ich hörte zwei Mädchen jammern. Ein Mann kam aus dem Küchenschuppen, in dem Fingerhut und Distel sich versteckt hatten. Er zerrte sie hinter sich her.
»Halt!« befahl ich. »Wir sind ehrliche Männer. Die Mädchen gehören Imnak.«
»Er ist ein rothäutiger Jäger!« rief jemand.
»Und einer von uns«, fügte ich hinzu. »Keiner macht sich ohne seine Erlaubnis an die Mädchen heran. Notfalls sorge ich mit dem Schwert für Disziplin!«
Ich blickte auf die knienden Mädchen hinab. »Es sind hier viele Männer, die zweifellos Hunger haben. Vie l leicht
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