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GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor

Titel: GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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solltet ihr in den Küchenschuppen zurückkehren und eurer Arbeit nachgehen.«
    »Ja, Herr!« riefen sie.
    »Zieht eure Tuniken herunter!« sagte ich warnend.
    Weinend flohen sie in den Küchenschuppen, wobei sie die kurzen Gewänder langzuziehen versuchten, damit von ihrer Schönheit nicht zu viel sichtbar war. Die Mä n ner lachten brüllend. Ich lächelte. Die kurzen, an der Se i te geschlitzten Kleidchen waren nicht dazu angetan, e i nem Mädchen bei diesem Bestreben Erfolg zu verheißen.
     
    »Wir sind jetzt allein«, sagte ich zu ihr.
    Es war der frühe Nachmittag des ersten Tages der Pa s sage-Hand.
    »Ganz allein?« fragte sie.
    »Ja«, antwortete ich.
    »Wo sind die Männer?«
    »Die Arbeit ist getan. Die Mauer ist umgelegt und verbrannt, ebenso alle Gebäude bis auf den Versam m lungsbau dort hinten. Die Arbeiter haben sich Werts a chen und Gold genommen und sind verschwunden – in den Süden.«
    »Sie haben mein Gold?« fragte sie entgeistert.
    »Ja. Zehn Metallkassetten wurden aufgebrochen, der Inhalt aufgeteilt. Nur wenige Männer sind mit diesem reichen Lohn für ihre Dienste unzufrieden.«
    »Dann bin ich jetzt ohne Geldmittel«, sagte sie.
    »Du bist hübsch. Vielleicht findet sich ein Mann, der dich am Leben erhält.«
    »Du bist ein Scheusal!«
    »Die gefangenen Wächter und Jäger sind freigelassen und mit Proviant ausgestattet worden. Auch sie haben den Weg in den Süden angetreten.«
    »Du bist sehr großzügig!«
    »Manchmal – gegenüber Männern.«
    »Was ist mit dem rothäutigen Jäger?«
    »Von allen, die an der Mauer arbeiten mußten, hat er als einziger den Weg nach Norden eingeschlagen.«
    »Und die beiden Mädchen?«
    »Die hübschen Dinger laufen vor ihm her«, antwortete ich. Imnak hatte einen kleinen Schlitten gebaut, der ihm bei der Überquerung des Axtgletschers von Nutzen sein konnte. Fingerhut und Distel zogen ihn über den Schnee der weiten Tundra. Vor der Abreise hatte er die Mädchen noch angewiesen, sich für den Norden geeignete Kle i dung zu machen; Felle gab es ja genug an der Mauer. Der Schlitten war schwer beladen, aber Gold war kaum dabei gewesen. Imnak hatte größeren Wert auf Zucker und B a zi-Tee, Felle und Werkzeuge gelegt. Interessanterweise hatte er auch viel Holz auf den Schlitten gepackt, Pla n ken wie auch Pflöcke, denn dieses Baumaterial ist im Norden von großem Wert. Aus Holz lassen sich Schlitten und Zeltstangen und Rahmen für Kajaks und Umiaks machen, die großen, breiten Boote für mehrere Fischer, die beim Walfang gebraucht werden. Im Lande des I m nak gedeihen keine Bäume, und so mußte der Holzbedarf notdürftig durch gelegentliche Funde an der Küste g e deckt werden, Treibholz, das viele hundert Pasangs weit im kalten Wasser getrieben war.
    »Auch du solltest lieber fliehen«, sagte Sidney Ande r son.
    »Die Arbeiter sind nicht geflohen«, gab ich zurück. »Sie kehren lediglich in ihre Heimat zurück.«
    »Du bist aber hiergeblieben.«
    »Ja – und mit einer ganz bestimmten Absicht.« An i h ren Fesseln zerrte ich sie hoch und hinter mir her.
    »Wohin bringst du mich?«
    Ich ging zielstrebig auf die Plattform mit dem Au s peitschgestell zu und zerrte sie rücksichtslos die Stufen hinauf.
    »Was hast du vor?« fragte sie.
    »Bald werden doch die Tarnkämpfer kommen, oder?«
    »Ja«, sagte sie zornig.
    »Du wirst jetzt den Priesterkönigen dienen, meine kleine Schönheit«, sagte ich. »Und zwar als Lockvogel.« Und ich fesselte sie mit den Händen an das Gestell.
     
    Die Tarnkämpfer waren vorsichtig. Sie waren zu fünft. Mehrmals umflogen sie das Gebiet.
    Trotz der Höhe hatten sie sicher keine Mühe, die hü b sche Gefangene zu identifizieren, die auf der Plattform stand. So hoch im Norden gab es nur wenige weiße Mä d chen. Sie würden sie also erkennen. Natürlich mußte i h nen auch auffallen, daß die Mauer und die Gebäude ze r stört waren – bis auf die Versammlungshalle.
    Daraufhin würde ein Tarnkämpfer landen, um sich umzusehen.
    Ich legte einen Pfeil aus schwarzem Temholz auf und spannte den gelben Bogen. Die Bogensaite bestand aus Hanf, der mit Seide durchflochten war. An dem Pfeil w a ren Federn der Vosk-Möwe befestigt.
    »Vorsichtig!« schrie Sidney Anderson, als ihr der Knebel aus dem Mund gezogen worden war. »Einer ist noch hier!« Aber ich nahm nicht an, daß er sie hörte. Sie schrie auf, und er wirbelte zur Seite und stürzte von der Plattform, den Pfeil in der Brust. Im gleichen Sekunde n bruchteil warf ich den

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