GOR-Zyklus 12 - Die Bestien von Gor
ihr g e sprochen wurde, und richtete sich auf. Sie war stolz da r auf, daß sie schön war, daß Männer sich für sie intere s sierten.
»Beide haben mich fünf Felle gekostet, vier von Leems und eines von einem Schnee-Lart.«
»Du bist eben ein geschickter Schacherer«, sagte Ram.
Imnak zuckte bescheiden die Achseln. »Die Mädchen verstehen sich auch gut darauf, den Schlitten zu ziehen«, sagte er.
»Und sie haben andere Qualitäten«, sagte ich.
»Sie stehen dir natürlich beide zur Verfügung«, sagte Imnak und deutete auf Fingerhut und Distel.
»Vielen Dank«, antwortete Ram. »Aber keine der be i den hat an der Mauer über mich befehligt.«
Sein Blick ruhte auf Arlene, die ein wenig vor ihm z u rückwich.
»Sei ihm zu Gefallen!« sagte ich zu ihr.
»Ja, Herr«, sagte sie. Ram sprang auf und zerrte sie in eine verhängte Nische, um sie zu besteigen.
Ich wandte mich der Mitte des Festhauses zu, wo Pa n tomimen aufgeführt wurden. Die Jäger und Frauen klatschten in die Hände und schrien vor Freude über die Geschicklichkeit der Darsteller. Naartok mimte einen Wal.
»Tarl, der mit mir jagt«, sagte Imnak ernst, »ich habe Angst.«
»Wovor hast du Angst?«
»Das Tier, das wir gesehen haben, muß ein Eis-Ungeheuer gewesen sein.«
»Ja?«
»Ich fürchte, Karjuk ist tot.«
»Warum sagst du das?«
»Karjuk ist der Wächter«, sagte er. »Er steht zwischen dem Volk und den Eis-Ungeheuern.«
»Ich verstehe«, sagte ich.
Die weißpelzigen Kurii werden von den rothäutigen Jägern »Eis-Ungeheuer« genannt. Diese Tiere jagen im Sommer gewöhnlich von Eisschollen aus, meistens auf hoher See. Im Gegensatz zu den meisten Kurii lieben sie das Wasser. Wenn das Meer im Winter zufriert, verirren sie sich gelegentlich auch ins Binnenland. Es gibt ve r schiedene Kur-Rassen. Über den geheimnisvollen Karjuk war selbst bei den rothäutigen Jägern nicht viel bekannt, außer daß er ihrer Rasse angehörte. Er war ein seltsamer Mann, der allein lebte. Er hatte keine Frau. Er hatte keine Freunde. Er lebte für sich auf dem Eis. Er strich durch die Dunkelheit, lautlos, und jagte mit seiner Lanze. Er stand zwischen dem Volk und den Eis-Ungeheuern. Der Kur, den ich außerhalb des Dorfes gesehen hatte, das Wesen, das mit dem getöteten Schnee-Sleen entkommen war, hatte ein weißes Fell gehabt. Ich war dennoch davon überzeugt, daß es sich um einen Schiffs-Kur und nicht um ein primitives Eis-Ungeheuer gehandelt hatte. And e rerseits glaubte ich auch, daß das Wesen aus dem Nor d meer oder vom arktischen Eis kam. Deshalb mußte es wohl das Territorium durchquert haben, in dem Karjuk wachte. Daß es so nahe bis an das Dorf herangekommen war, konnte zweierlei bedeuten: Entweder hatte es Ka r juk umgangen oder ihn gefunden und getötet – als erster von allen Kurii, die diesen Meisterjäger hatten finden wollen.
»Vielleicht hat sich das Tier an Karjuk vorbeigeschl i chen.«
»Ich glaube nicht, daß irgendein Geschöpf an Karjuk vorbeikäme«, sagte Imnak. »Ich glaube vielmehr, Karjuk ist tot.«
In der freien Mitte stellte ein Mann einen schwi m menden Meeres-Sleen dar. Er machte das sehr geschickt.
»Das tut mir leid«, sagte ich.
Imnak und ich saßen lange Zeit wortlos nebeneina n der.
Akko und Kadluk traten vor die Gruppe. Akko stellte einen schwimmenden Eisberg dar, während Kadluk, he r beiwehend und wieder zurückweichend, den Westwind spielte. Akko, der Eisberg, reagierte schwerfällig, beh ä big auf den Wind und drehte sich langsam im Wasser. Es wurde laut gelacht über diese Vorführung.
Plötzlich fuhr ein kalter Lufthauch durch das Festhaus. Alle Blicke richteten sich auf die Tür. Doch niemand sagte etwas. Ein Mann stand dort, ein rothäutiger Jäger, hager und mit dunklem Gesicht, stumm. Auf seinem R ü cken hingen ein Hornbogen und ein Köcher mit Pfe i len, in der Hand ruhte ein Speer und ein schwerer Sack an einer Schnur. Er drehte sich um, schloß die Tür und zog das Fell davor. Auf seiner Parka lag Schnee; offe n sichtlich hatte es während des Festes zu schneien bego n nen.
Imnaks Hand lag schwer auf meinem Arm.
Der Mann legte seine Waffen nahe der rückwärtigen Wand des Festhauses ab und schritt mit dem Sack in der Hand auf die freie Fläche in der Mitte. Wortlos schüttelte er dann den Sack aus und ließ den Kopf eines großen weißhaarigen Kurs, eines Eis-Ungeheuers, in den Schmutz fallen. In den Ohren funkelten goldene Ringe.
Ich schaute Imnak an.
»Karjuk«, sagte
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