GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor
treten.
Ich umfaßte ihren linken Arm und stieß sie hinein, drückte sie auf die Felle zu meinen Füßen. Dann drehte ich mich um und schloß den Vorhang hinter mir.
»Einen Kuß noch, Herr!« flehte sie.
Den einen Fuß angekettet, kniete sie auf dem Fell. Ich kniete vor ihr und nahm sie in die Arme. Dann schob ich sie von mir und stand wieder auf.
Es war bereits der nächste Morgen, und ich hatte mich wieder angezogen.
»Behalt mich, Herr!« flehte sie. »Behalt mich!«
Ich blickte auf sie nieder. Sie kniete vor mir. Sie war so weich und wunderschön, die langen Wimpern feucht von Tränen, das dunkle Haar auf den Schultern wogend. Ihre Lippen bebten.
Sie war Agentin der Kurii gewesen.
»Denk dran – es wird dir am besten ergehen, wenn du dich den Männern unterwirfst, wie es sich einer Sklavin geziemt. Denk daran und daß du eine Sklavin bist!« mahnte ich.
»Darf ich dich noch ein einziges Mal küssen?« fragte sie.
Ich gestattete es ihr.
Ich spürte ihre Lippen.
Ich betrachtete die Sklavin, die Agentin der Kurii gewesen war.
Dann machte ich kehrt und verließ die Nische.
Einmal blickte ich noch zurück. Sie lag auf dem Bauch, halb durch den Vorhang ragend, doch von der Sklavenkette festgehalten, die Arme nach mir ausstreckend. »Bitte kauf mich!« flehte sie. »Bitte laß mich nicht hier zurück!«
»Wie war sie?« fragte ein Paga-Helfer, der gerade Kelche abwusch.
»Ich werde mein Geld nicht zurückverlangen«, sagte ich.
»Ob sie sich wohl macht?« erkundigte er sich. »Pembe wollte es wissen.«
»Anzunehmen«, sagte ich. »Man weiß das natürlich nie so genau. Ich meine aber, daß sie sich als zufriedenstellend erweisen wird.«
»Liegt ihr Sklaventum dicht an der Oberfläche?« fragte er weiter.
»Ja«, entgegnete ich. »Zweifellos wird es sich bald voll zeigen.«
»Hat sie das wahre Feuer einer Sklavin?«
Ich dachte daran, wie sie schluchzend in meinen Armen gelegen hatte, küssend und leckend, um Berührung flehend.
»Ja«, antwortete ich.
»Das ist gut«, sagte er. »Vielleicht ist ja Hoffnung für das Mädchen.«
Ich ging zu der Wand, vor der ich die blonde Barbarin hatte knien lassen. Sie war eingeschlafen und zur Seite umgesunken.
Sanft berührte ich sie. Leise stöhnend erwachte sie und fuhr auf.
»Nein!« sagte ich leise und nahm sie sanft in die Arme. Wie leicht und klein sie war! Wenn ich mich nicht sehr irrte, wog sie keine hundert Pfund.
»Ich gehe durch den Hinterausgang«, sagte ich zu dem Paga-Helfer.
»Wie du willst.«
Draußen wartete ich einige Sekunden lang, um zu sehen, ob die Tür sich hinter mir vorsichtig wieder öffnete. Ich hielt auch nach Spuren im Sand der Gasse Ausschau und beäugte die umliegenden Dächer. Die Tür ging nicht auf, im Sand zeigte sich nichts, die Dächer schienen leer zu sein.
Ich betrachtete das Mädchen in meinen Armen. Sie war wieder eingeschlafen. Einen Augenblick empfand ich so etwas wie Zärtlichkeit. Ihr Leben war in den letzten Wochen nicht einfach gewesen. Sie hatte als simple Schachfigur im grausamen Spiel ganzer Welten gedient. Für eine stolze Erdenfrau kann es auch qualvoll sein festzustellen, daß sie plötzlich eine Sklavin geworden ist. Ich wollte das Mädchen schlafen lassen. Ich trug sie durch Schendis Straßen. Ich begab mich nicht auf direktem Wege zu meiner Unterkunft.
14
Sasi öffnete die Tür.
»Bereite die Kette für ein neues Mädchen!« befahl ich.
»Ja, Herr!« sagte sie.
Ich nahm nicht an, daß Sasi sonderlich erfreut war, als ich nun die blonde Sklavin über die Schwelle trug und auf das Stroh legte.
»Ist das das Mädchen von der Schendi-Palme? « fragte sie. Die Barbarin schlief noch immer.
»Ja«, antwortete ich.
»Wozu brauchst du sie?« fragte Sasi und reichte mir den geöffneten Knöchelring der Sklavenkette, die am Boden festgemacht war.
»Sie interessiert mich, zumindest im Augenblick«, erwiderte ich, machte die blonde Sklavin fest und legte eine Decke über sie. Das arme Kind war erschöpft.
»Mich hast du nicht über die Schwelle getragen«, beschwerte sich Sasi.
»O doch, in ein Tuch gewickelt – ich hatte dich auf die Schulter genommen.«
»Ja, Herr«, sagte sie und senkte den Kopf. »Es ist schwer, einem Mann die Gefühle mitzuteilen, die eine Frau in einem solchen Augenblick bewegen«, fuhr sie fort.
»Es sind die Gefühle einer Sklavin«, sagte ich.
»Ach, das klingt so einfach!« rief sie. »Gewiß, es sind die Gefühle einer Sklavin. Aber ich frage mich, ob ein
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