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GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor

Titel: GOR-Zyklus 13 - Die Erforscher von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Lasten beförderten. Wir hatten nur uns selbst und drei schmächtige Sklavinnen.
    »Ich kann nicht mehr«, sagte Ayari. Es war die vierte Landstrecke des Tages.
    »Dann wollen wir ausruhen«, sagte ich.
    Vorsichtig setzten wir das Boot ab. Während es von den anderen festgehalten wurde, steckte ich am unteren Ende einige Felsbrocken dagegen, damit es nicht hangabwärts rutschte.
    Bäume umstanden uns. Über uns flogen bunte Dschungelvögel. Wir hörten das Gekecker frecher Affen.
    »Bringt die Vorräte!« befahl Kisu.
    »Ja, Herr«, sagten die Mädchen, die ebenfalls ins Schwitzen gekommen waren. Sie kletterten einige hundert Meter die Schräge hinab und holten Paddel, Säcke und Bündel, die unsere Habe enthielten. Wir beförderten diese Dinge getrennt, gewöhnlich über Strecken von ein- oder zweihundert Metern. Kisu und ich wechselten uns am Heck ab. Man muß schon sehr kräftig sein, um das Kanu an dieser Position zu stützen und zu lenken.
    »Shaba ist hier durchgekommen«, sagte Kisu, setzte sich und wischte sich den Schweiß wie Wasser von der Stirn.
    »Die Tragstrecken wären noch viel anstrengender, wenn er uns nicht den Weg bereitet hätte«, sagte ich.
    »Das stimmt«, sagte Kisu grinsend. Wir folgten im allgemeinen den Landstrecken, die von Shaba und seinen Kundschaftern festgelegt worden waren. Sie hatten vernünftige geodäsische Konturen aufgespürt und wegen der größeren Wasserfahrzeuge für ihren Marsch hier und dort sogar Bäume, Ranken und sonstige Hindernisse entfernt.
    Ich lächelte vor mich hin. Ich bezweifelte nicht, daß wir jetzt viel schneller vorankamen als Shaba. Außerdem hatte er durch die Krankheit mehrerer Männer eine ganze Woche verloren, wie wir im letzten Dorf erfahren konnten.
    Die Situation freute mich. Nach dem Ausmaß der Regeneration des Dschungels zu urteilen, war Shaba nicht mehr als fünfzehn bis zwanzig Tage vor uns.
    Ich blickte den Hang hinab. Im Gänsemarsch, angeführt von Tende, stiegen die Sklavinnen mit den Vorräten den Berg herauf. Als letzte kam die unbekleidete blonde Barbarin, die sich auf anmutige Weise aufrecht hielt und ein Bündel auf dem Kopf balancierte, das sie allerdings mit den Händen festhalten mußte. Sie blickte mich an – es war der Blick einer Sklavin auf ihren Herrn. Das freute mich. Sie legte das Bündel ab. Zusammen mit den anderen Mädchen schritt sie sodann wieder in die Tiefe, denn unsere Habseligkeiten konnten nicht in nur einer Etappe befördert werden.
    Ayari lag auf dem Rücken und blickte zum Himmel empor. Kisu hockte am Boden und starrte zwischen den Bäumen hindurch auf das brodelnde Wasser des Flusses.
    Wenige Minuten später erreichten uns die Mädchen ein zweites Mal, und wir schlugen unser Lager auf.
     
    Es war spät, und die anderen schliefen bereits.
    Die blonde Barbarin hatte sich noch nicht hingelegt, sondern musterte mich. Als sie meinen Blick bemerkte, senkte sie hastig den Kopf und legte frisches Holz ins Feuer.
    Es ist nicht immer einfach, im Wald ein Feuer zu entzünden. Im Lauf eines Tages gibt es meistens zwei heftige Regenfälle, einen am späten Nachmittag, und den anderen in der Nacht, gewöhnlich etwa eine Ahn vor der Mitternacht, der zwanzigsten Stunde. Diese Schauer sind oft von energischen Windstößen begleitet, die meiner Schätzung nach Geschwindigkeiten zwischen hundertundzehn und hundertundzwanzig Pasang in der Ahn erreichen können. Der Wald wird total durchnäßt. Man sucht sein Holz unter Felsvorsprüngen oder unter umgestürzten Bäumen. Man kann auch mit Pangas das nasse Holz umgestürzter Bäume abhacken, bis man das darunterliegende trockene Holz erreicht. Sogar während der Hitze des Tages ist es schwierig, geeignetes Brennmaterial zu finden. Der Dschungel dampft noch sehr lange nach dem letzten Niederschlag vor Feuchtigkeit – eine Folge der Hitze. Außerdem neigen die saftiggrünen Laubdächer des Regenwaldes dazu, die Feuchtigkeit festzuhalten. Die starke Sauerstoffbildung der Vegetation, zusammen mit Feuchtigkeit und Hitze, mit dem Geruch der Pflanzen und des verwesenden Pflanzengewebes und Holzes – dies alles verleiht dem äquatorialen Dschungel eine ganz besondere, unverwechselbare Atmosphäre, eine umfassende, erstickende, grüne, warme Aura, die wunderschön und einschüchternd zugleich ist. Der nächtliche Dschungel ist kühler als am Tage, manchmal sogar kalt, auch die Luft ist anders, dünner, weniger angereichert – weil die Sonnenenergie eben die komplexe Kettenreaktion der

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