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GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor

GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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erstaunlicherweise nicht entfernte. Ich hatte die Erfahrung gemacht, daß es eigentlich unmöglich war, solche Dinge zu ändern. Was für eine unglaubliche Welt war doch die Erde! Begriff sie nicht, daß der Umweltverbrecher weitaus gefährlicher war als der einzeln agierende Verrückte oder Mörder, daß sein Verbrechen nicht isolierte, tragische Opfer traf, sondern Gemeinden, einen Planeten, ungeborene Generationen? War sein Profit wirklich so heilig? War es wirklich kostbarer als Menschenleben und die Zukunft? Die Menschen der Erde beglückwünschten sich zur Macht ihrer Demokratien, in denen angeblich das Volk herrschte. Aber wenn das wirklich zutraf, wie konnten dann so viele Entwicklungen auf dem Planeten offensichtlich gegen das Wohlergehen der Völker ablaufen? Wie war es möglich, daß die Welt für ihre Bewohner so bedrückend war, wenn sie wirklich darin die Könige waren? Vielleicht hatte man ihnen nur eingeredet, daß sie die führende Rolle spielen – und sie waren damit zufrieden? Wer aber waren die wahren Könige? Vielleicht gab es aber auch gar keine Könige, sondern nur den Wahnsinn der frei wirkenden Maschine.
    Ich war hier gefangen und versklavt worden. Ich trug einen Stahlkragen. Und doch war ich nicht unzufrieden. Ich war gespannt, die Welt zu sehen, auf die ich gebracht worden war. Ich hoffte, daß man mich am Leben lassen würde, wenn ich meinen Herren oder Herrinnen gehorchte und ihnen zu Gefallen war.
    Warum fühlte ich mich nicht elender? Ich beschäftigte mich mit der Frage. Infolge der Ernährung und der Bewegung, die mir im Gehege zuteil wurden, war ich gesünder und kräftiger als je zuvor. Vielleicht hatte dies mit meinen Gefühlen zu tun. Schlichte Rezepte wie Diät und viel Bewegung wirken oft Wunder – auch in bezug auf die eigene Einstellung. Und ich freute mich auf das Abenteuer einer neuen Welt, auch wenn es sich um eine Welt handeln mochte, in der ich nur Sklave war. Ich lachte.
    Aufstehend umfaßte ich meine Sitzbank an einem ihrer Beine, hob sie mit einer Faust langsam empor, bis ich sie mit gestrecktem Arm hielt. Auf der Erde hätte ich so etwas nie geschafft. Und es gelang mir nicht nur wegen der geringeren Schwerkraft dieses Planeten, auch meine neu erworbenen Kräfte hatten damit zu tun. Ich setzte mich wieder auf die Bank und schob ein weiteres Stück Fleisch in den Mund.
    Der Grund, warum ich nicht unzufrieden war, lag in der Beschaffenheit Gors. Ich dachte an die Erde, an die engstirnige Gier und Eitelkeit, an die Selbstgefälligkeit, die dort herrschte, die bedrückten, zu zahlreichen Völkerscharen, an die weitverbreiteten Ängste, beispielsweise hinsichtlich der Energie, die doch nur dazu dienen sollte, eine teure und weitgehend überflüssige Technologie in Gang zu halten, und die gerechtfertigte Angst vor dem nuklearen Damoklesschwert. Die Erde kam mir vor wie eine kranke Welt voller Fallen, eine Welt, die die Natur kränkte, eine Welt, in der die Atemluft von Menschenhand mit gefährlichen Gasen angefüllt war. Auf Gor dagegen spürte ich eine Jugend und Weitläufigkeit, die in meiner alten Welt gefehlt hatten. Hier gab es Ehrgeiz, Frische und Hoffnung, ein Funkeln, das auf der Erde vielleicht zuletzt gespürt worden war, als der Parthenon noch neu war. Zweifellos gibt es auch auf Gor viele Dinge, die abscheulich sind, doch ich kann mich nicht dazu überwinden, sie abzulehnen. Gor ist zweifellos ungeduldig, grausam und herzlos, doch zugleich halte ich es für unschuldig. Es ähnelt dem Löwen, ungeduldig, grausam, herzlos und unschuldig. Es ist eben seine Natur. Gor ist eine Welt mit starken Muskeln, eine neue Welt, in der die Menschen die Köpfe zur Sonne erheben und lachen können, eine Welt, in der sie vernünftigerweise wieder zu langen Reisen aufbrechen mochten. Es war eine Welt, wie Homer sie vielleicht besungen hätte, ein Gesang über das Klirren von Männerstahl und die Süße des weindunklen Meeres.
    Und in diese Welt sollte ich nun hinaus. Mein Verkauf an das Haus von Tima war besiegelt.
     
    Die Tür des Sklavenkastens, in dem ich befördert worden war, öffnete sich hinter mir. Hände griffen nach mir und zerrten mich rückwärts ins Freie. Vier Männer hielten mich. Prodicus, der Anführer des Transport-Trupps, stieß den Schlüssel in das Schloß meines Halskragens, öffnete ihn und befreite mich davon. Beinahe übergangslos ließ jemand einen anderen Stahlkragen um meinen Hals zuschnappen. Nun trug ich den Kragen des Hauses von Tima. Eine streng

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