GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor
wahr?« fragte sie.
»Wenn es der Herrin gefällt.«
»Wird schon«, sagte sie und musterte mich. Ihr schien gar nicht aufzufallen, daß ich im Korridor allein war. Für sie war das offenbar nichts Außergewöhnliches. »Ich hatte das ja ganz vergessen«, sagte sie. »Du solltest heute abend in meine Gemächer geschickt werden, nicht wahr?«
»Ja, Herrin«, sagte ich.
»Tritt ein«, sagte sie. »Zieh deine Tunika aus und knie am Sofa nieder. Schließ hinter dir die Tür.«
»Ja, Herrin«, sagte ich. Sie trug goldene Sandalen und eine lange rote Robe mit einem hohen, verzierten Kragen, der von einer Silberspange zusammengehalten wurde.
Ich betrat den Raum und schloß die Tür hinter mir. Ich zog die Seidentunika aus, die man mir gegeben hatte, und legte sie zusammengefaltet auf den Boden. Dann kniete ich nackt auf dem Boden.
Sie kniete vor einem niedrigen Tisch und hatte mir den Rücken zugewandt. Sie beschäftigte sich mit den Papieren, die sie vor sich ausgebreitet hatte. In der rechten Hand hielt sie einen Schreibstift.
»Ich arbeite an den Einzelheiten für den Verkauf morgen abend«, sagte sie.
»Ja, Herrin«, erwiderte ich.
Sie arbeitete still und konzentriert. Zuweilen nahm sie ein Papier von dem Stapel und fügte ein anderes hinzu. Gelegentlich machte sie sich eine Notiz. Mehrere Ehn vergingen. Ich störte sie nicht. Sie arbeitete. Sie war Geschäftsfrau und trug eine große Verantwortung. Ich fragte mich, ob das eine oder andere Papier vielleicht mich betraf. Natürlich wagte ich nicht danach zu fragen. Ich hatte erfahren müssen, daß Neugier einem Kajirus nicht anstand. Sollte ich verkauft werden, würde man mir das mitteilen, wenn meine Herren oder Herrinnen es für richtig erachteten, vielleicht sogar erst im Augenblick des Verkaufs, wenn die Auktionsplakette an meinem Kragen befestigt wurde.
»Bringe mir Wein, Jason«, sagte sie geistesabwesend. »Wie eine Sklavin«, fügte sie hinzu.
»Ja, Herrin«, sagte ich verbittert.
»Höre ich da einen Unterton der Bitterkeit?« fragte sie, ohne sich umzuwenden.
»Nein, Herrin«, erwiderte ich.
»Gut«, sagte sie. »Du bist ein echter Erdenmann, geboren zum Sklaven einer Frau.«
»Ja, Herrin.« Ich holte Wein und schenkte ihr einen Trunk ein. Dann erinnerte ich mich an meine Lektionen, drückte mir den Kelch gegen den Bauch, hob ihn kurz an die Lippen und reichte ihn mit ausgestreckten Armen meiner Herrin.
»Ausgezeichnet, Jason«, sagte sie.
»Vielen Dank, Herrin«, erwiderte ich.
Sie trank einen Schluck Wein und musterte mich verächtlich. »Zurück an deinen Platz«, sagte sie.
»Ja, Herrin.«
Ich kniete wieder neben der Couch nieder. Sie drehte sich um, stellte den Weinkelch auf den Tisch und war gleich darauf wieder in ihre Arbeit versunken. Ich nehme an, sie vergaß meine Anwesenheit völlig.
Ich wurde ignoriert und vernachlässigt. Sie würde mich rufen, wenn sie mich brauchte.
Mein Blick fiel auf die breite, mit Pelzen bedeckte Couch. Ketten mit Metallreifen lagen darauf.
Endlich schob sie müde die Papiere zur Seite und legte den Stift aus der Hand. Sie stand auf, streckte sich und wandte sich zu mir um.
»Auf die Couch«, befahl sie. »In Rückenlage.«
»Ja, Herrin.«
Sie setzte sich auf den Rand der Couch und fesselte mir gelassen, als mache sie dies jeden Abend, Arme und Beine mit den Ketten, die sie festzog, bis ich mich kaum noch bewegen konnte.
»Erinnerst du dich an mich, Jason?« fragte sie schließlich.
»Ich glaube schon, Herrin«, erwiderte ich. »Du warst die Sklavenhändlerin, die mich im Haus des Andronicus gründlich untersucht hat, nicht wahr?«
»Du hast ein gutes Auge für Frauen, Jason«, sagte sie. »Ich trug einen Schleier.«
»Vielen Dank, Herrin. Ja, Herrin.«
»Ich finde dich interessant, Jason«, fuhr Lady Tima fort. Sie ging zu einem Schrank, öffnete ihn und nahm eine Sklavenpeitsche heraus.
Ich spannte die Muskeln an.
»Als ich dich zum erstenmal sah«, sagte sie, »dachte ich mir beim Blick in deine Augen, daß es wahrhaft männliche Augen sein könnten. Dieser Gedanke kam mir, obwohl man mich unterrichtet hatte, daß du von dem Planeten Erde stammst.«
Ich sagte nichts.
»Eine Sekunde lang dachte ich, du hättest die Art von Augen, unter deren Blick eine Frau das Gefühl hat, jeder Zug ihres Gesichts liege offen zutage, obwohl sie verschleiert ist. Sie fürchtet sogar, ihre Schönheit und ihre Bedürfnisse liegen wie bei einer Sklavin offen und wehrlos seinem Blick ausgeliefert, trotz der
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