GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor
linken Hüfte weiter auf und hielt den Stoff auseinander. »Na, gibt es dort ein Zeichen?«
»Nein, nein!«
Am liebsten hätte ich sie in die Arme genommen, die rechte Hand in den Stoffriß geschoben, sie halb in die Höhe gehoben und gegen die Wand gedrückt, bis sie weinend meine Aufmerksamkeit erflehte, die ich ihr dann am Fuße der Wand hätte zukommen lassen – als Sklavin.
»Bitte verzeih mir«, bat ich. »Entschuldige bitte!«
Sie sah mich an. »Ich verzeihe dir«, sagte sie. »Ich hätte nicht zornig werden dürfen. Ich bin nur so empfindlich, weil meine Schönheit, da ich nun mal schön bin, den Blicken meiner Herren so frei ausgesetzt ist.«
»Ich verstehe«, sagte ich. »Und du bist wirklich wunderschön.«
»Vielen Dank, Jason«, sagte sie. »Sehr freundlich von dir.«
»Aber immerhin trägst du ja noch ein Kleidungsstück«, fuhr ich fort.
»In der Ta-Teera kommt man sich manchmal nackter vor als nackt«, sagte sie verbittert.
Wie sehr beneidete ich die brutalen Goreaner, denen eine solche Frau auf ein Fingerschnipsen hin gehorchen mußte!
»Ich bin nicht gebrandmarkt worden«, fuhr sie fort, »weil meine Herren der Ansicht waren, ein solches Zeichen würde meine Schönheit beeinträchtigen.«
»Aha«, sagte ich und wandte mich um. »Die Jacke aber brauche ich nicht.«
»Bitte – für mich, Jason!«
Sie war so hübsch!
»Na schön«, sagte ich und zog die Jacke an.
»Und jetzt den Mantel«, sagte sie.
»Der Mantel ist nun aber wirklich überflüssig!«
»O bitte, bitte, Jason!« rief sie.
»Na schön.« Ich zog den Mantel an.
»Wie gut du aussiehst!« sagte sie. »Es ist lange her, daß ich einen so schick gekleideten Mann meiner Heimat gesehen habe.«
»Ich komme mir vor wie ein Dummkopf«, sagte ich. »Die Kleidung paßt so gar nicht in diese Welt. Sie wirkt irgendwie hinderlich und fehl am Platze, beinahe primitiv und barbarisch im Vergleich zur fließenden Schlichtheit goreanischer Gewänder.«
»Nein, nein«, sagte sie, »die Sachen sind perfekt!«
»Wenn du es sagst«, meinte ich lächelnd.
»Es ist wirklich sehr nett von dir«, sagte sie, »dich so für mich anzuziehen – ein Mann meiner geliebten Heimat. Du bereitest mir damit eine große Freude.«
»Ach, es war nichts«, antwortete ich. »Aber jetzt solltest du mir vielleicht den Geheimausgang zeigen.«
»Beeil dich«, sagte sie und huschte vor mir aus der Zellentür, die noch immer offenstand.
»Langsam«, sagte ich. »Vielleicht gibt es Wächter im Flur.«
»Nein«, widersprach sie. »Noch machen sie ihre neue Runde nicht – aber bald ist es soweit. Wir müssen uns beeilen.«
Eiligen Schrittes folgte ich dem Mädchen aus der Zelle. Den offenen Sklavenkragen und die Ketten ließ ich geöffnet hinter mir auf dem Boden liegen. Mit klopfendem Herzen folgte ich dem Mädchen durch die schwach erleuchteten Korridore. Zum Glück stießen wir auf keine Wächter. Sie kannte sich hier aus. Einmal hörten wir aus der Ferne einen Gongschlag.
»Was war das?« fragte ich.
»Das Signal für die neue Runde der Wächter«, antwortete Darlene. »Beeilung!«
Wie mutig sie war! Sie riskierte viel für einen Mann aus ihrer Heimat.
Was für ein edelmütiges, selbstloses Mädchen!
Vor einer großen, dicken Tür blieb sie stehen. Atemlos wandte sie sich zu mir um.
»Ist das die Tür?« fragte ich.
»Ja.«
Ich nahm sie in die Arme. »Du mußt mich begleiten!« forderte ich. »Ich kann dich hier nicht zurücklassen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht!« sagte sie. »Laß mich hier! Flieh!«
»Du mußt mich begleiten!«
»Ich bin doch nur eine halbnackte Sklavin«, sagte sie, »in Ta-Teera und Kragen. Man würde mich sofort wieder aufgreifen. Geh!«
»Bitte!« sagte ich, »begleite mich!«
»Kennst du die Strafe, die auf Flucht steht?« fragte sie.
»Nein.«
»Ich habe schon einmal zu fliehen versucht. Diesmal könnte man mir die Füße abschlagen.«
Ich erschauderte.
»Bitte beeil dich«, sagte sie. »Die Gefahr wächst mit jedem Moment, den wir vertrödeln.«
»Du bist das beste und mutigste Mädchen, das ich je kennengelernt habe«, sagte ich.
»Beeil dich!« flüsterte sie.
Wieder wollte ich sie küssen, doch wie schon einmal wandte sie den Kopf ab.
Ich öffnete die Tür und schaute durch den Spalt. Auf der anderen Seite war es dunkel.
»Ich wünsche dir alles Gute, Jason«, sagte sie.
»Ich dir auch. Ich werde dich nie vergessen.« Und schon trat ich über die Schwelle.
Augenblicklich wurden meine
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