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GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor

GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 14 - Kampfsklave auf Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wissen!«
    Niedergeschlagen nahm ich die Sachen aus dem Sack. Es war meine alte Kleidung, die ich getragen hatte, als Miß Beverly Henderson von goreanischen Sklavenhändlern entführt und ich ahnungslos in ihr Schicksal verstrickt wurde.
    Zornig hielt ich mein altes Jackett in der Hand.
    »Wie grausam sie sind!« sagte das Mädchen.
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Zweifellos wurden die Sachen hierhergeschickt, um bei deinem Verkauf verwendet zu werden – zur Belehrung und Unterhaltung der Käufer.«
    »Da hast du bestimmt recht«, sagte ich und musterte sie niedergeschlagen.
    »Das Siegel ist erbrochen«, stellte sie fest. »Was können wir tun?«
    »Uns bleibt nichts anderes übrig, als weiterzumachen.«
    »Das ist zu gefährlich«, sagte sie.
    »Wir haben keine andere Wahl«, stellte ich fest. »Als ich vorhin erwachte und dich fragte, wie spät es sei, sagtest du, es sei früher Abend.«
    »Ja.«
    »Das ist jetzt einige Zeit her. Ob es wohl inzwischen dunkel ist?«
    »Ja«, antwortete sie zitternd.
    »Vielleicht falle ich in der Dunkelheit mit den Sachen nicht sofort auf – vielleicht genügt die Zeit, mir passende, weniger auffällige Kleidung zu beschaffen.«
    »Es ist alles meine Schuld«, sagte sie bedrückt.
    »Sei unbesorgt«, sagte ich beruhigend, faßte sie an den Schultern und schaute ihr tief in die Augen.
    »Ich will versuchen, mich zu fassen, Jason«, sagte sie.
    Sanft senkte ich den Kopf, um sie zu küssen, aber Darlene wandte den Kopf ab. »Bitte nicht, Jason«, sagte sie. »Ich trage zwar den Kragen einer Sklavin, doch vergiß nicht, daß ich eine Frau von der Erde bin.«
    »Es tut mir leid«, sagte ich. »Aber ich werde die Situation nicht ausnutzen.« Innerlich schalt ich mich. Wie aufdringlich ich gewesen war! Ich kannte sie doch kaum! Außerdem war ich nackt, und sie trug nichts außer der unmöglichen Ta-Teera und ihrem Sklavenkragen.
    »Wenn nur die Männer Gors dir ähnlicher wären, Jason!« sagte sie dankbar. »Aber jetzt mußt du dich anziehen. Die Zeit wird knapp.«
    »Wieso?«
    »Vielleicht machen die Wächter bald wieder ihre Runde.«
    »Aha«, sagte ich, holte die Kleidung aus dem Sack und begann, mein Unterzeug anzuziehen.
    »Woher kommst du?« fragte ich.
    »Ich verstehe deine Frage nicht«, sagte sie.
    »Du kommst von der Erde«, sagte ich. »Es würde mich interessieren, aus welchem Land.« Es gibt in der goreanischen Sprache keinen Ausdruck für ›Land‹ im Sinne von Nation. Die Erdenmenschen sehen in den Städten Aspekte von Ländern. Die Menschen Gors stellen sich die Städte vor und die Ländereien, die von ihnen beherrscht werden. Die entscheidende politische Einheit auf Gor ist die Stadt oder das Dorf, der Ort, an dem die Menschen und die Macht zusammenkommen. Natürlich kann es Bündnisse geben zwischen Städten und angrenzenden Gebieten, aber das ist hier doch etwas anderes. Auf der Erde werden solche Territorien eher im Sinne einer umschließenden Grenze gesehen, während die Vorstellung auf Gor eher radial bestimmt ist – eine Zone im Bereich des Radius, der von einem zentralen Mittelpunkt aus geschaffen wird. Geometrisch mögen beide Bilder identisch sein. Psychologisch aber gibt es da einen großen Unterschied. Die Goreaner denken eher in Einflußsphären als in eingebildeten Landkartenlinien, die nicht immer die aktuellen historischen Wirklichkeiten wiedergeben mögen. Gewisse positive Folgen dieser Denkungsart sind nicht zu verkennen. Zum Beispiel ist für einen durchschnittlichen Goreaner seine Ehre, die ihm viel bedeutet, nicht unbedingt mit der Ganzheit einer genau festgelegten Grenze verbunden. Solche Grenzen gibt es im allgemeinen auf Gor nicht, wenn auch über gewisse Dinge Einigkeit besteht – so zum Beispiel, daß der Einfluß der Stadt Ar im Norden traditionell nicht über den Vosk-Fluß hinausreicht. Als weitere Folge dieser Einstellung steigert sich das Ausmaß der Zugehörigkeit eines Bereichs mit der Nähe zu seiner Stadt oder seinem Dorf. Aus dieser Sicht heraus sind die meisten Kriege oder bewaffneten Auseinandersetzungen auf Gor ziemlich begrenzt und erfassen im allgemeinen nur wenige Städte und die dazugehörigen Dörfer und Gebiete – riesige politische Einheiten wie ganze Nationen können davon nicht betroffen sein. Hierzu sei noch angemerkt, daß Kriege auf Gor weitgehend von ziemlich kleinen Gruppen Berufssoldaten ausgefochten werden, so daß auf dem Schlachtfeld selten mehr als einige tausend ausgebildete Männer zusammenkommen,

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