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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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mitbekam, was der Auktionator mit dem nächsten Mädchen anstellte, das er in seiner Nacktheit der beeindruckten Menge vorführte. Seine Präsentation der Sklavin ließ keinen Zweifel, was der Erwerber zu erwarten hatte. Schweratmend stand die Sklavin schließlich auf dem Block; sie hatte Tränen in den Augen, er hatte ihr keine Ruhe gelassen.
    »Zweiundzwanzig Tarsks!« rief ein Mann.
    »Dreiundzwanzig!« bot ein anderer.
    Ich war dermaßen verblüfft, daß ich mich an der Bieterei, die schon eine Weile im Gange war, gar nicht beteiligte. Ich hatte mir nicht erträumen lassen, daß sie so schön sein konnte. Wie töricht sind doch die Männer der Erde, ihren Frauen das Leben so leicht zu machen, sie nicht zu zwingen, ihre Schönheit in der Fülle ihrer Begehrlichkeit zu verwirklichen. Die Frau auf dem Block kam von der Erde. Bewies sie damit nicht, wie schön Erdenfrauen sein konnten?
    »Fünfundzwanzig Tarsks!«
    »Dreißig!«
    »Kauf sie«, schien mir eine Stimme einzuflüstern. »Kauf die Sklavin! Unterwirf sie dir!«
    »Nein, nein!« sagte ich halblaut. »Das kann ich nicht!«
    »Was hast du gesagt?« fragte der Mann neben mir.
    »Nichts, nichts!«
    »Vierzig!« bot jemand.
    Ich konnte einfach nicht mitbieten. Ich vermochte kaum noch zu atmen. Das Herz schlug mir bis in den Hals. Daß sie so schön sein konnte, hatte ich nicht geahnt. Beinahe hatte ich das Gefühl, nicht mehr sprechen zu können. Ich vermochte den Blick nicht fortzureißen von dem Mädchen unter den Fackeln, von dem Stahlkragen an ihrem Hals. Ich zitterte.
    »Sechsundvierzig!«
    Ich zitterte. Ich hatte gesehen, wie Miß Beverly Henderson die Peitsche küßte. Ich hatte gesehen, wie sie als Sklavin vorgeführt wurde.
    »Achtundvierzig!« wurde geboten.
    »Fünfzig!«
    Plötzlich schrie das Mädchen erschrocken auf. Es war ein zuckender, unkontrollierbarer Reflex gewesen. Dann legte sie den Kopf in die Hände und begann zu schluchzen.
    »Neunzig Tarsks!« rief ein Mann.
    Die Peitsche in der Hand, entfernte sich der Auktionator einen Schritt von dem Mädchen.
    »Kaltes Blut hat sie nicht«, sagte der Mann neben mir.
    »Nein«, sagte ich. »Nein.«
    »Vierundneunzig Tarsks!«
    »Vierundneunzig Tarsks sind geboten!« rief der Auktionator. »Höre ich mehr?«
    Stille.
    »Ich schließe gleich meine Hand!« rief der Auktionator.
    »Achtundneunzig!« entfuhr es mir, und ich war erschrocken über den Laut meiner eigenen Stimme.
    Matt hob das Mädchen den Kopf.
    »Achtundneunzig, achtundneunzig sind geboten«, sang der Auktionator. »Bietet jemand mehr? Mehr?«
    Keine Stimme meldete sich.
    »Ich schließe gleich die Faust«, sagte der Auktionator, »die Hand ist geschlossen!«
    Miß Henderson gehörte mir.

10
     
     
    Miß Henderson wurde von der Plattform gestoßen. Ich drängte mich nach vorn. Alles schien um mich zu kreisen. Ich wußte kaum, was ich tat. Es war, als träumte ich.
    »Jason?« fragte sie.
    Dem Wächter reichte ich die Quittung über die achtundneunzig Tarsks, die ich bezahlt hatte. Der Mann versetzte dem Mädchen einen Tritt. »Weißt du nicht, daß du vor deinem Herrn niederknien mußt?« knurrte er.
    Hastig ließ sie sich nieder.
    Ich zerrte sie hoch und nahm sie in die Arme.
    »Bist du es, Jason?« flüsterte sie. »Bist du es wirklich?«
    »Ja«, antwortete ich. »Ja.«
    Sie begann zu weinen, und ich drückte sie an mich. Sie erbebte schluchzend in meinen Armen. Ich spürte ihre Tränen durch meine Tunika. »Ich bin ja so glücklich«, sagte sie.
    »Ja«, sagte ich. »Ja.« Vorsichtig streichelte ich ihr über den Kopf.
    »Du hast mich gekauft, Jason«, sagte sie. »Ich bin deine Sklavin.« Ich verstand kaum, was sie sagte. »Ich will versuchen, dir zu gefallen – ich möchte nicht ausgepeitscht werden.«
    »Was meinst du?« fragte ich.
    Sie lehnte sich in meinen Armen ein Stück zurück und hob den Kopf. In ihren Augen standen Tränen, ihre Lippen zitterten. Sie schien ungemein glücklich zu sein. »All die Dinge, die du je mit mir anstellen wolltest«, fuhr sie fort, »kannst du jetzt tun. Alles, was du dir je von einer Frau erträumt hast, muß ich dir jetzt geben. Ich muß dir in allen Dingen gehorchen.«
    »Den Schlüssel!« rief ich.
    »Den Schlüssel?« fragte sie.
    Der Schlüssel zum Verkaufskragen des Mädchens wurde mir in die Hand gedrückt, und ich öffnete damit das stählerne Band.
    »Herr, was tust du?« fragte sie erschrocken.
    »Nenn mich nicht ›Herr‹!« rief ich mit erstickter Stimme.
    Männer verfolgten ratlos

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